Die Auszeichnung des Gymnasiums Dörpsweg als „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ geht zurück auf die Initiative des Schulsprecherteams aus dem Schuljahr 2016/17, das sich die Verantwortung aller Beteiligten für ein tolerantes und gewaltfreies Schulklima auf die Fahnen geschrieben hatte. Um ein Zeichen gegen Diskriminierung und Gewalt zu setzen, hatte das Team Unterschriften gesammelt – mindestens 70% einer Schulgemeinschaft müssen schließlich der Selbstverpflichtung des Projekts zustimmen, damit die Schule das Siegel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ erhält. 2.500 Schulen mit rund 1,5 Millionen Schüler_innen sind Teil des Netzwerks allein in Deutschland, darunter nun auch der Dörpsweg.
Die 74% der am Schulleben Beteiligten, die sofort unterschrieben haben, unterzeichneten damit folgende Selbstverpflichtung:
- Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe einer Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
- Wenn an meiner Schule Gewalt geschieht, diskriminierende Äußerungen fallen oder diskriminierende Handlungen ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, zukünftig einander zu achten.
- Ich setze mich dafür ein, dass an meiner Schule einmal pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskriminierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.
Wer das Leitbild des Dörpsweg kennt, weiß, wie gut es zum nun verliehenen Siegel passt, lautet doch etwa der erste zum sozialen Klima formulierte Grundsatz: „Unsere Schulkultur orientiert sich an den Werten Toleranz, gegenseitige Achtung und Anerkennung.“ Aktualisierungen dieser Überzeugung werden nun in den Projekten der nächsten Jahre folgen, zu denen sich die Dörpsweg-Gemeinschaft verpflichtet hat.
„Das Projekt gibt uns die Möglichkeit, das Klima unserer Schule aktiv zu gestalten“, freute sich Kjell Melzer, ehemaliger Schulsprecher, bei der Verleihung. In Anwesenheit aller Klassensprecher_innen nahmen er und der damalige Schulleiter, Andreas Rothfritz, die Auszeichnung entgegen. „Ich bin stolz“, bekannte A. Rothfritz, „an einer Schule Schulleiter zu sein, an der ein Großteil der Schulgemeinschaft die Selbstverpflichtung unterschrieben hat.“
Überreicht wurde das Siegel im Frühjahr 2018 durch den offiziellen Projektpaten Danial Ilkhanipour, der bis zu seinem Abitur im Jahr 2000 den Dörpsweg besuchte und selbst auf eine erfolgreiche Integrationsgeschichte zurückblickt. Auch als Politiker weiß er, wie wichtig die Grundsätze des Schulprojekts sind. Sei vor 20 Jahren Rassismus noch plump erschienen, erlebten wir heute ein neues Gewand, mit dem auch intellektuelle Fänger aufträten. In seiner Schulzeit habe er das Gefühl der Ausgrenzung hingegen nie erlebt. „Ich bin sehr stolz“, so Ilkhanipour, „dass sich meine alte Schule dieses Themas so annimmt.“
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Netzwerks „Schule ohne Rassismus, Schule ohne Courage„.