Zahlreiche Online-Fragebögen von Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften hatten sie ausgewertet, Gespräche mit Beteiligten aller drei Gruppen sowie der Schulleitung geführt sowie 80 Unterrichtsbesuche in drei Tagen bewältigt. Dann legte das fünfköpfige Inspektionsteam seinen Bericht vor, den Schulinspektorin Birgitta Lindhorst vom Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) der Schulöffentlichkeit vorstellte.
„Die Tage am Gymnasium Dörpsweg waren besonders schön“, beginnt sie ihre informative, anregende, persönlich gestaltete und unterhaltsame Präsentation, „herzlichen Glückwunsch! Sie haben ein ganz tolles Ergebnis erreicht!“ Auch der zuständige Schulaufsichtsbeamte, Stefan Grübel, bestätigt mit Blick auf die Daten: „Das Inspektionsergebnis ist ungewöhnlich gut, so eines lese ich nicht alle Tage.“
Bereits ihr erster Eindruck sei der einer „sehr ordentlich und gepflegt“ wirkenden Schule gewesen, berichtet Lindhorst, was sich auch hinter den Kulissen bestätigt habe, beispielsweise beim Blick auf die Aushänge im Lehrerzimmer.
Im Anschluss erläutert sie die Teilergebnisse genauer. Diese gliedern sich im 3. Zyklus der Hamburger Schulinspektion in die vier Bereiche (1) „Steuerungshandeln“, (2) „Unterrichtsentwicklung“, (3) „pädagogische Qualität“ und (4) „Zufriedenheit der Schulbeteiligten“. Die Auswertungsergebnisse wurden dabei „trianguliert“, d.h. sie setzen sich zusammen aus (a) den Online-Befragungen, (b) den Ergebnissen der Interviews mit Schulleitung, Schüler:innen, Lehrpersonen und Eltern sowie (c) den Beobachtungen aus den Unterrichtsbesuchen.
Die guten Bewertungen schlagen sich in Punktwerten nieder, bei denen 1-4 Punkte vergeben wurden und die für das Gymnasium Dörpsweg durchgängig bei 3 und 4 Punkten liegen, also „gut erfüllt“ oder „stark erfüllt“ eingeschätzt werden.
In den Führungsbereichen des Steuerungshandelns „stimmt alles“, betont Lindhorst. Beispielsweise sei die „klare und wertschätzende Kommunikation“ der Schulleitung „bemerkenswert“.
Positiv bewertet wird auch die Unterrichtsentwicklung. So werde die gesamte Schulgemeinschaft bei den gemeinsam gewählten Schwerpunkten der Schulentwicklung angesprochen und begeistert. Die Zusammenarbeit der Lehrpersonen wird ebenfalls positiv gesehen, wobei der Grad der Verbindlichkeit unterschiedlich verteilt sei. In der systematischen Evaluation von Lernprozessen kann in diesem Bereich ein Entwicklungsfeld gesehen werden.
Die pädagogische Qualität wird ebenfalls als stark und effizient bewertet. Hier erläutert Lindhorst die drei Hinsichten, die bei den Unterrichtsbesuchen besonders im Blick des Inspektionsteams waren: (1) Die Klassenführung (z. B. das Classroom-Management), (2) die konstruktive Unterstützung der Schüler:innen (z. B. Wertschätzung und Motivierung) und (3) die „kognitive Aktivierung“ des Unterrichts (wozu beispielsweise zählt, dass die Schüler:innen herausfordernde Aufgaben bearbeiten). In allen drei Bereichen übertreffen die Ergebnisse des Gymnasiums Dörpsweg den Schnitt dessen, was an den anderen im 3. Zyklus bereits inspizierten Schulen beobachtet wurde. So liegt die konstruktive Unterstützung der übrigen Gymnasien im Schnitt bei der Bewertung von 2,8, während am Dörpsweg 3,1 ermittelt wurden. Besonders stark ist der Vorsprung im Bereich der kognitiven Aktivierung (2,2 im Durchschnitt, 2,8 am Dörpsweg). „Dieses Ergebnis ist herausragend gut“, bestätigt auch Stefan Grübel von der Schulaufsicht. Lindhorst hebt bilanzierend den „wertschätzenden Umgang“ hervor, die „gut verständlichen Arbeitsaufträge“, eine „positive Leistungserwartung“ und als eine Besonderheit der Schule die Forscherkurse mit ihrer großen thematischen Bandbreite und ihrem hohen Grad an Binnendifferenzierung.
Gute und sehr gute Ergebnisse gibt es schließlich auch im Bereich der Zufriedenheit der Schulbeteiligten, auch wenn sich eine gewisse Unklarheit durch die Bandbreite unterschiedlicher Bewertungen ergibt, die die Schüler:innen online bei der Bewertung der Aussage: „Ich gehe gerne in meine Schule“ angegeben haben.
Zusammenfassend regt Lindhorst an, dass der Blick perspektivisch auf das Mitspracherecht der Schüler:innen und die Feedback-Kultur gerichtet werden könne. Und sie schließt mit dem Fazit: „Das Gymnasium Dörpsweg zeichnet sich aus durch eine klare Kommunikation in die gesamte Schulgemeinschaft hinein, durch Wertschätzung, Vertrauen, Transparenz in alle Richtungen, durch motivierende Schulentwicklungsprozesse, Angebote und Projekte.“
Lesen Sie hier den Bericht der Schulinspektion.