Märchensieger

Zwei Märchen aus dem 5. Jahrgang belegen Spitzenplätze beim diesjährigen Hamburger Märchenwettbewerb. Von den 700 eingereichten Märchen erreichte das von Ilse Peters (5c) den 11. Platz, das von William Lohrke (ebenfalls 5c) gar den 2. Platz.

„Der Jury ist es in diesem Jahr besonders schwer gefallen, ein Ranking festzulegen“, berichtet Heike Grunewald (4. von links), die vor 16 Jahren die Hamburger Märchentage entwickelte und nun gemeinsam mit der Projektkoordinatorin Susanne Wagner (2. von links) am Dörpsweg die Preise überreichte.

Dass gleich 700 Schüler_innen der Jahrgänge 5 und 6 am Wettbewerb teilnahmen, war beinahe Rekord. An 35 Hamburger Schulen hatten Kinder aus 81 Klassen unter dem Motto „Durchs Nordmeer ins Reich der Trolle“ eigene Märchen verfasst und eingereicht. Auch 24 Dörpsweg-Schüler_innen waren vertreten und durchliefen die Wertung der Jury, in der Sybil Gräfin Schönfeld, Helmut Peter (NDR) und andere bekannte Lektoren die Märchen einer genauen Lektüre unterzogen.

Die 20 bestbewerteten Märchen erhielten nun ihre Auszeichnungen – anders als sonst nicht in der Zentralbibliothek, sondern coronabedingt an den Schulen selbst.

Williams Märchen „Das Geschenk der Dankbarkeit“ überzeugte die Jury besonders durch eine beeindruckende Darstellung von Tugenden und Werten. Ein böser, ungerechter König, der sein Volk hungern lässt, entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einem gütigen, dankbaren Herrscher. Es ist – anders als sonst – diesmal der Amtsinhaber, der drei Aufgaben lösen muss und sich schließlich zum Guten wandelt. Zu den Qualitäten des Märchens zählen klug gestaltete Dialoge und das runde Ende. „Man soll auch zeigen, dass man jemanden wertschätzt“, erklärt William das Motiv der Dankbarkeit aus seinem Märchen. Dabei strahlt er, als er seine Urkunde für den 2. Platz und seine Preise entgegen nimmt, darunter einen Gutschein für einen Film- und Theaterworkshop beim Theater Zeppelin sowie ein Wahlabonnement für das Junge Schauspielhaus.

Auch Ilse wurde mit einem Gutschein sowie einem Buchgutschein für den 11. Platz geehrt, den ihr Märchen „Der verschwundene Nordstern“ erreichte. Im Mittelpunkt steht ein verarmtes Mädchen, mit dem sich der Leser auf die Reise von England nach Norwegen macht und dabei Abenteuern und sprechenden Tieren begegnet. Auch die Suche nach dem Nordstern führt zu einer sehr runden und sprachlich beeindruckenden Erzählung.

Die Märchen waren im Rahmen der Begabungsförderung entstanden und von Frau von Seherr-Thoss (ganz links) begleitet worden. Sie hatte die Kinder zunächst auf das Thema und den Bezug zu Norwegen eingestimmt und beim Gestalten der Märchen betreut.

Während bei den Wettbewerben der letzten Jahre stets Regionen und Länder – wie diesmal Norwegen – das Motto bestimmten, soll es im nächsten Schuljahr aus Anlass der aktuellen Einschränkungen um „Märchen von Wünschen, Glück und Zuversicht“ gehen. Natürlich wird auch der Dörpsweg wieder vertreten sein.

Nähere Informationen zu den Hamburger Märchentagen, in die der Schreibwettbewerb eingebunden ist, finden Sie hier.

Und das Beste zum Schluss – lesen Sie die beiden ausgezeichneten Märchen: 
Ilse Peters: „Der verschwundene Nordstern
William Lohrke: „Das Geschenk der Dankbarkeit