Desoxyribonukleinsäure-Bad

Was als Spaß gemeint war, kann sich zu einer Folge von Katastrophen auswachsen – das zeigte eindrucksvoll der Theaterkurs des 12. Jahrgangs unter Leitung von Frau Rosenfeld in seinem Stück „Desoxyribonukleinsäure“.

Eine Gruppe von Teenagern hat einen weiteren Jugendlichen bei einer Mutprobe ein bisschen gequält, doch der kam dabei um, wie es scheint. Das Stück entwickelt auf Basis dieser Vorgeschichte, wie die Jugendlichen mit der Situation umgehen, bedacht darauf, dass die Wahrheit nicht herauskommen darf. Es gibt Streitgespräche, Zweifel, Appelle an den Zusammenhalt, Drohungen und schließlich, nachdem der vermeintlich Tote plötzlich doch lebendig im Wald gefunden wird, Stadien des Wahnsinns sowie eine groteske Zuspitzung, die den bereits Betrauerten – nun wirklich – das Leben kosten wird.

Das Ensemble verband gekonnt komische Auftritte und Bausteine des Kriminaltheaters, nachdenkliche Passagen und dramatische Höhepunkte. Scheinbar simpel konzipierte, tatsächlich sehr unterhaltsam gespielte Figuren – etwa der geradlinig-schlichte Mark (Jamal Larry) – standen vielschichtig angelegten Charakteren gegenüber: Leah (Natalia Möller) beispielsweise, die durch viel Reden viel lösen will, jedoch von ihrem Partner Phil (Saymon Paudyal) nichts zurückbekommt und sich – grandios gespielt – allmählich von diesem löst, während Phil sich ihr immer weiter zu öffnen beginnt, darin scheitert, sich jedoch in seiner Rolle als Gruppen-Alpha mit wenig Worten in den harten Entscheidungen durchsetzt.

Die Inszenierung zeigte das Zusammenwirken von vermeintlichem Selbstschutz und brutalem Gruppenzwang in einer gut gespielten, eindrucksstarken Inszenierung.