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Spenden für das Kinderhospiz Eidelstedt

Gute Vorsätze im neuen Jahr halten unterschiedlich lang. Von einem Beispiel, wie über längere Zeit mit einfachen Mitteln Gutes bewirkt wurde, berichtet ein Schüler aus dem Philosophiekurs des 12. Jahrgangs:

Von Benjamin Slack (S4)

Im Unterricht beschäftigten wir uns im Hintergrund des Semesterthemas „Ethik“ mit grundlegenden Fragestellungen: „Was bedeutet Moral und welche Pflicht oktroyiert sie einem?“ Aus den intensiven Diskussionen entstand der Wunsch des Kurses, das örtliche Kinderhospiz zu unterstützen und den Kindern dort unter anderem ein besonderes Erlebnis zu ermöglichen. Herr Hanke berichtete aus vorigen Jahren, dass den betroffenen Kindern durch einen Ausflug in den Hagenbecks Tierpark große Freude abzulesen war, was uns zusätzlich bewegte.

Im Verlauf der Oberstufe stand es den Schüler:innen offen, freitags nach Ende des Philosophieunterrichts eine beliebige Summe in die Spendenkasse, die dankenswerterweise unser Mitschüler Sasa Möller verwaltete, einzuwerfen. Im Sinne der Weihnachtszeit, in der man bemüht ist, der Familie sowie Freunden eine besondere Freude zu machen, waren wir stellvertretend für den Kurs zusammen mit Herrn Hanke zu Gast bei dem Theodorus Kinder-Tageshospiz am Eidelstedter Platz, um den eifrig gesammelten Spendenbetrag persönlich zu übergeben. Uns fiel unmittelbar die herrschende Wärme der Mitarbeitenden vor Ort positiv ins Auge und hinterließ auch im Nachhinein noch Faszination. Die Mitarbeitenden des Kinderhospiz zeigten sich tief gerührt von der Initiative der Schüler:innen. Auch kamen wir auf Fragen zu sprechen wie unter anderem, wie die Fachkinderkrankenpfleger:innen mit den Schicksalsschlägen fertig werden.

Abschließend freuen wir uns als Kurs, dass wir in der Gesellschaft mit etwas Kleinem große Freude bewirken konnten.

Besuch aus dem Kinderhospiz

Mit unserer Sterblichkeit setzen wir uns im Allgemeinen nicht so schrecklich gerne auseinander. Doch gehört der Tod zum Leben, und so hat seine Thematisierung auch ihren Platz in der Schule. Wie dicht sogar Kindheit und Sterblichkeit beieinander liegen können, das erfuhren Schüler:innen des 10. Jahrgangs in einer aufschlussreichen Diskussion. Ein Gesprächsteilnehmer berichtet:

Von Till Becker (10d)

Die Sterbebegleiterin Indra Zissin aus dem Theodorus-Kindertageshospiz, besuchte die Religions- und Philosophiekurse der 10. Klassen. Das Thema „Tod und Sterben“ war zuvor im Unterricht behandelt worden, was uns Schüler:innen zu einer Vorstellung  des Berufes verhalf und es leichter machte, über das noch tabuisierte Thema zu sprechen.

Ihre persönliche Sichtweise und ihre alltäglichen Erfahrungen teilte Indra Zissin in dem offenen Gespräch mit uns. Es ergaben sich verschiedenste Fragen, auf die wir ehrliche und detaillierte Antworten bekamen. In unserem Gespräch fanden wir eine ausgewogene Balance zwischen Sachinhalten und emotionalen Aspekten. Ohne unsensibel zu sein, erklärte uns die Krankenschwester beispielsweise den Unterschied zwischen dem klinischen, dem biogenen und dem Hirntod. Wir erfuhren, dass die Menschen im Hospiz einen Alltag leben, in dem der Tod nur eine partielle Rolle spielt und der Fokus auf Spaß, Freude und das Erleben gerichtet ist. Das Theodorus-Kindertageshospiz sagt selbst über sich, dass es ein Ort zum Leben und Lachen ist. Die Eins-zu-eins-Betreuungsform ermöglicht es den Pflegekräften und dem Hospizteam, individuelle Glücksmomente zu schaffen und sich ohne Zeitdruck um die schwerkranken Kinder zu kümmern, mit ihnen zu weinen und zu lachen.

Der Besuch war ein bereichernder Abschluss der Unterrichtseinheit und führte dazu, ein größeres Bewusstsein der Schüler:innen für dieses schwierige Thema zu schaffen.