„Und was willst du für dich selbst?“ Mit dieser Frage verabschiedete der Theaterkurs das Publikum am Ende des Stücks „Identitäten“. Die Frage umreißt zugleich das Anliegen der von den Schüler:innen selbst entwickelten Szenenfolge, die um Anliegen, Ziele und Träume von Jugendlichen kreiste. Dabei flossen selbst Erlebtes und Erhofftes ebenso in die Darstellung ein wie fiktive Zuschreibungen.
In Schreibwerkstatt-Phasen der Kursarbeit hatten die Schüler:innen zunächst Hoffnungen, Ängste und Wünsche in Texten verarbeitet und ausgetauscht. „Zwischenzeitlich wurden ganz schön viele Probleme gewälzt“, berichtet Kursleiterin Frau Rosenfeld, „dagegen konnten wir jedoch positive Akzente setzen“, wozu etwa gut choreografierte Tanzszenen zählen.
Vielseitig und bunt ist die gesamte Szenenfolge zusammengestellt. Teilweise gehen die Dialoge von Sorgen, Problemlagen, Störungen aus, liefern oft jedoch auch Perspektiven und Vorschläge, etwa zu einem sinnvollen Umgang mit Betrug oder Krankheit. Am Schluss bringt jede Figur ihr in die Zukunft gerichtetes Anliegen auf den Punkt. Die Wünsche richten sich etwa auf eine „glorreiche Zukunft“, auf Reichtum, ein besseres Verhältnis zur Schwester, darauf, nicht mehr ausgeschlossen zu werden oder zu verstehen, dass das Leben nicht perfekt sein muss. Manche Wünsche kommen auch ganz schlicht auf den Punkt: Hauptkommissar zu werden etwa, zu „chillen“ oder einen „fetten Benz“ zu fahren.
Eindrucksvoll verdeutlichte die lebendig präsentierte Inszenierung, auf was für individuell unterschiedlichen Identitäten die Sichtweisen der Jugendlichen beruhen und mit wie vielfältigen Perspektiven sie in die Zukunft blicken.