Vielseitige Fortsetzungen des Werbeslogans „Geiz ist…“ brachten die Theaterensembles der Jahrgänge 9 und 10 unter Leitung von Frau Zabel zur Geltung: in Dialogen, bühnenwirksamen Gruppenszenen und einer Aktualisierung der Molière-Komödie „Der Geizige“.
Insbesondere soziale Faktoren stellte der Theaterkurs 9 ins Zentrum seiner Vorstellung, die das, was Werbung gerade nicht erzählt, in den Blick nahm. Groteske Dialoge verhandelten Milliardenprogramme für Raketenstarts, während andere Figuren billigend Kinderarmut und Umweltzerstörung für den Konsum von Billigware in Kauf nahmen. Anflüge schlechten Gewissen ließen sich satirisch durch ein Serum neutralisieren. Eindrucksvoll bündelte das Ensemble die Botschaften immer wieder in Gruppenszenen, die schließlich die Manipulation menschlicher Marionetten wirkungsvoll in das Publikum hinein spiegelten.
Nach einer Erläuterung verschiedener Dimensionen des Geiz-Begriffs durch die Moderatorinnen des Abends, Irina und Leni (10a), zeigte der Theaterkurs 10 seine Neu-Interpretation der zuvor im Unterricht erarbeiteten Molière-Komödie „Der Geizige“. Vater und Sohn sind verliebt in die gleiche junge Frau aus der Generation des Sohnes. Während der Vater sie mit seinem Geld zu beeindrucken versucht und dabei keinerlei Scheu vor Gier, Protzerei und abwertenden Sprüchen zeigt, hält er die eigenen Kinder kurz. Ob sich die junge Frau für das Vermögen des Vaters oder eine erfüllte Beziehung zum Sohn entscheidet, ließ die Inszenierung offen, vielmehr spielte sie die Wahl zwischen „Geld oder Liebe“ dem Publikum zu.
Der Theaterabend zeugte von großem Bühnenengagement und einem vielschichtigen Blick auf Aspekte aktueller Geiz-Auswirkungen, die gekonnt mit unserem Konsum sowie dem nicht immer konfliktfreien Generationen-Verhältnis verbunden wurden.