„Auf der Suche nach dem Winterglück“, so lautete in diesem Jahr das Motto für den Schreibwettbewerb der 17. „Hamburger Märchentage“. 800 Kinder aus 53 Hamburger Schulen hatten sich im Winter auf diese Suche gemacht und Texte verfasst, in denen sie Wünsche, Glück und Zuversicht literarisch gestalteten.
Nun wurden die Gewinner bekannt gegeben – und zum dritten Mal in Folge belegten Märchen aus dem Jahrgang 5 des Gymnasiums Dörpsweg Spitzenplätze. Moritz Falkenberg (5e) erreichte mit seinem Märchen „Der Hort des Glücks“ hamburgweit den 6. Platz. Ebru Tarakci schaffte es sogar auf Platz 2 mit ihrem Märchen „Auf der Suche nach dem Winterglück“.
Im Herbst hatte Frau von Seherr-Thoss, Beauftragte für Begabungsförderung, mit Kindern der 5. Klassen Schwerpunkte zu den Themen Märchen und kreatives Schreiben vertieft. Während der Weihnachtsferien verfassten die Teilnehmer_innen der Arbeitsgruppe eifrig eigene Texte, die dann der Vorjury des Wettbewerbs vorgelegt wurden. Eine Auswahl durchläuft schließlich die Wertung der Hauptjury, in der namhafte Journalisten und Autoren die Märchen der Kinder würdigen, etwa Sybil Gräfin Schönfeld, Sabine Tesche (Hamburger Abendblatt), Helmut Peter (NDR) oder Heike Grunewald, Initiatorin des Wettbewerbs.
Eigentlich werden die bestplatzierten 20 Märchen im Rahmen einer großen Preisverleihung vorgestellt, vorgesehen war diesmal das Ernst-Deutsch-Theater. Coronabedingt entfiel diese Veranstaltung zum zweiten Mal; stattdessen besuchte Projektleiterin Susanne Wagner erneut die Schulen. In der Dörspweg-Schülerbibliothek wurden nun auch Ebrus und Moritz‘ Märchen ausgezeichnet. Das Thema Corona sei in den Märchen dieses Jahrgangs übrigens kaum vorgekommen, berichtet Wagner, stattdessen habe es viele Tiere, besonders Hunde, sowie Eisgöttinnen, Eisfeenen, Eishasen, Eisdiebe, Eisflocken, Eismonster, Eisblüten und auch Eistee gegeben. In einer Reihe von Märchen hätten außerdem Umwelt und Klimawandel eine wichtige Rolle gespielt.
Auch in Ebrus Märchen gibt es einen rücksichtslosen und dummen König, der immer seinen Müll aus dem Fenster in den Wald wirft. Dies wiederum missfällt einer Fee derart, dass sie das Land mit einem Fluch belegt: Fortan schneit es nicht mehr. Zum Glück stellt sich ein wackerer Bauernsohn der Problematik, der in der Folge Bewährungsproben und fesselnde Abenteuer besteht, bis das Winterglück wiedererlangt werden kann.
Einen ganz anderen Zugang zur Glücksthematik schafft Moritz, der einen Jungen aus armen Verhältnissen auf den Weg schickt, den „Hort des Glücks“ zu finden. Auch dieser Junge erlebt allerhand Spannendes, wobei sich zeigt, dass gar nicht Reichtum das Ziel seines Weges ist. „Man soll lernen“, erklärt Moritz, „dass Glück nichts Materielles ist.“
Neben einer Urkunde erhielt Moritz einen (auch materiell schönen) Preis: einen eReader, der ihm hoffentlich Glücksmomente beschert. Ebru, die gerne zeichnet und malt, darf an einem Kreativkurs mit einer Hamburger Künstlerin teilnehmen, die ihr weitere künstlerische Zugänge vermitteln wird.
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Den Beitrag zu unseren Vorjahres-Siegern sowie deren Märchen finden Sie hier.