Viele wissen, dass es nach dem bilingualen Drama-Kurs der Jahrgänge 7. und 8. mit History, also Geschichte in englischer Sprache weitergeht. Doch was hat es eigentlich mit dem History-Kurs auf sich? Vier Kursmitglieder aus dem 10. Jahrgang berichten.
Von Berfin, Paulina, Amelie, Johanna (Jg. 10)
Wisst ihr noch, als Herr Binder euch bei der Anmeldung gefragt hat, ob ihr den bilingualen Zweig wählen wollt? Und wusstet ihr, dass es in der Mittelstufe weitergeht? Nach zwei Jahren Drama folgen noch zwei Jahre History. Unter Drama kann man sich noch etwas vorstellen, wie etwa Spiel, Spaß und Kreativität, wenn man sich allerdings History vorstellt, denken die meisten an langweiligen Geschichtsunterricht auf Englisch. Dass es auch anders geht, das zeigen wir euch jetzt.
Lasst uns gemeinsam in eine Historystunde mit Frau Achmus eintauchen…
Im Jahrgang 10 behandelt man unter anderem die Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, also die Weimarer Republik. Dazu wurde in einer Stunde eine Diskussion vorbereitet. Es ging um den Friedensvertrag nach dem Ersten Weltkrieg, das Abkommen von Versailles. Darin verwickelt waren drei Länder: die USA, Großbritannien und Frankreich, welche über das damals ziemlich arme Deutschland entschieden.
Die USA, Großbritannien und Frankreich waren als Gewinner vom Feld gegangen, Deutschland hingegen als Verlierer, weshalb Deutschland die Schäden bezahlen musste.
Wie diese Diskussion hätte aussehen können, hat der History-Kurs mehrmals nachgestellt, um sich in diese Zeit besser hineinversetzen zu können. Es wurden Gruppen gebildet, in welchen wir uns über die bestimmten Länder und ihre Positionen informiert haben. Eine Woche später haben sich dann alle in einem Kreis versammelt mit jeweils zwei Repräsentanten aus den jeweiligen Ländern.
Die Diskussion verlief genauso wie der Unterricht, entspannt und lustig. Trotzdem war es konstruktiv und lehrreich. In unserer Diskussion wurde Deutschland der Vertrag von Versailles präsentiert, welchen die deutschen Vertreter aber erst nicht akzeptieren wollten. Dies wurde gut verdeutlicht. Durch die Spontanität der Diskutierenden wurden auch ein paar Mal lustige Aussagen gerissen: „Give us our money!“ oder aber „ Oh my baguette!“, durch diese Aussagen von Frankreich fing die Diskussion erst richtig an. Daraufhin wurde Deutschland direkt klar gemacht, um was es hier ging: dass Deutschland das Abkommen von Versailles unterschreibt. Der deutschen Gruppe fiel es aus heutiger Sicht schwer, gute Argumente zu finden und damit Deutschland zu repräsentieren.
Laut dem damaligen Wissensstand war Deutschland für den Beginn des Ersten Weltkrieges verantwortlich. In der Diskussion wurde daraufhin deutlich, wie Deutschland vehement versuchte, die Vorwürfe abzuwehren, während Frankreich Deutschland in die Enge drängte. Die USA und England traten als Vermittler auf mit dem Wunsch nach Versöhnung und Frieden. Die Diskussion endete mit den oben genannten Erkenntnissen, welche uns sehr überrascht haben, wir hatten nicht erwartet, dass es doch zu solchen Meinungsverschiedenheiten kommen würde. Wir konnten die Erkenntnis daraus ziehen, dass das Treffen der Länder 1919 eine heikle Situation war, da es irgendwie immer noch um Leben und Tod ging.
Der Kurs lebt davon, dass geschichtliche Ereignisse in Bezug zur heutigen Zeit gesetzt werden – gerne durch lebhafte Diskussionen and, by the way: alles auf Englisch.
Und was denkt ihr: Geschichte oder History? Sind die Unterschiede doch größer, als man denkt? Man behandelt bestimmte Themen ausführlicher, die im „normalen“ Geschichtsunterricht gar nicht zur Sprache kommen, aber geschichtliche Relevanz haben.
Einige Schüler aus dem Jahrgang 10 haben übrigens geäußert, dass sie es bereut haben, nicht den bilingualen Zweig gewählt zu haben. Wie ihr seht, History zu wählen hat viele Vorteile!
Weitere Informationen zum bilingualen Zweig finden Sie hier.