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Frühjahrskonzert 2024

Ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm war beim diesjährigen Frühjahrskonzert zu erleben, bei dem viele Ensembles der Schule unterhaltsam und gekonnt deutsch-, englisch- und französischstämmige Stücke aus Klassik, Filmmusik, Swing, Pop und Rock präsentierten.

Die Lieder des von Herrn Knickmann geleiteten, bereits mehrstimmigen Bläserensembles der 5. Klassen zeigten, wie schnell die Kinder ihr Instrument zu spielen lernen. Als später am Abend beim „Farmhouse Rock“ und dem Titelthema aus „Pirates of the Carribean“ der Bläserkurs 6 unter Leitung von Frau Mohr aufdrehte, war die Überraschung des Publikums groß, wieviel ein weiteres Jahr mit dem Blasinstrument bewirken kann.

Jede Menge musikalisches Können, zarte und kräftige Töne, melodische und schwungvolle Arrangements kamen auch von der Junior-Band (Leitung: Herr Gruhn), dem Schulorchester (Leitung: Frau Mohr) und der Bigband (Leitung: Herr Zolotonov). Ein Highlight bildete in diesem Jahr wieder ein vom Lehrerchor gesungener Song: „Sittin‘ on the dock of the bay“ (Leitung: Frau Kathary). Einen ganz besonderen Applaus aus der bis auf den letzten Platz gefüllten Aula erhielt auch der Unterstufenchor (Foto), der momentan von einem „großen“ Schüler, Sander Kraft (9a), geleitet wird und entschlossen zwei vielstimmig vorgetragene Lieder auf die Bühne zauberte.

2. Debattier-Landessieger

Ein aufregender Vormittag im Rathaus ergab spannende, gekonnt geführte Debatten zu aktuellen Themen – und einen hervorragenden Landes-Vizemeister vom Gymnasium Dörpsweg. Nach einem zum Preis gehörenden Vorbereitungstraining auf Burg Rothenfels am Main wird Maximilian Vogel (9d, Foto rechts) Hamburg damit beim Bundeswettbewerb in Berlin vertreten.

Beim Landesfinale im Rathaus debattierte Maximilian gelassen, souverän und professionell vor rund 400 Gästen, zu denen auch die Mitschüler:innen der von Frau Renno und Herrn Bruttig geleiteten „Jugend-debattiert“-AG gehörten. Zwei AG-Mitglieder berichten:

Von Angelina Rosa (Klasse 9a) und Saida Minnibaeva (Klasse 9c)

Am 9.4.2024 fand der Landeswettbewerb „Jugend debattiert“ im Rathaus statt. Als Verbundsieger des Verbunds Elphi startete Maximilian Vogel (Klasse 9d) mit Nervosität in das Turnier: „Ich war schon etwas aufgeregt, aber ich war ja gut vorbereitet.“

Neben ihm hatte ein Mitglied der „Jugend-debattiert“-AG unserer Schule, Saida Minnibeava (9c), die Chance, die erste Qualifikationsrunde zu jurieren. Ihr zufolge wurden die Debattanten aufgrund eines bereits absolvierten Trainings in Ratzeburg strenger bewertet als noch beim Schul- und Verbundwettbewerb: „Wenn du eine gute Debatte gesehen hast, gibst du normalerweise 3 von 5 Punkten. 4 ist schon überragend“, berichtet Saida. „Man merkte beim Landeswettbewerb besonders, dass die Teilnehmer sich sehr gut vorbereitet hatten und sich Mühe gaben, das zu zeigen“.

In der ersten Qualifikationsrunde des Landeswettbewerbs lautete die Debattenfrage: „Sollen Polizisten in Deutschland flächendeckend mit Tasern ausgestattet werden?“ Neben vielen verschiedenen Pro- und Contra-Argumenten stand in der ersten Qualifikationsrunde von Maximilian vor allem die Frage nach den Folgen des Benutzens von Tasern gegen Menschen mit psychischen Krankheiten im Vordergrund der Debatte.

In der zweiten Qualifikationsrunde debattierte Maximilian eloquent die Frage, ob wir in Hamburg auch an Gymnasien wieder zu neun Jahren zurückkehren sollten. Maximilian argumentierte überzeugend in der Position Contra 2 mit wirtschaftlichen Faktoren bei einer verlängerten Schulzeit sowie der freien Entscheidungsmöglichkeit der Schüler:innen zwischen acht und neun Jahren in der weiterführenden Schule.

Nach einer Pause wurden die Finalisten für die Finaldebatte zur Frage: „Sollen Jugendräte verpflichtend überall in Hamburg eingeführt werden?“ verkündet. Als der letzte Finalist mit der Beschreibung aufgerufen wurde, er könne überall debattieren, am liebsten einmal mit Donald Trump, waren die Euphorie und der Applaus der Dörpsweg-Delegation groß. Maximilian Vogel hatte es ins Finale geschafft! Nun hieß es, sich vor der Jury mit Medienvertreter:innen und Politiker:innen verschiedener Fraktionen der Hamburgischen Bürgerschaft zu beweisen.

Die Stimmung nach einer eindrücklichen und auf hohem Niveau geführten Debatte im Festsaal des Hamburger Rathauses war angespannt, doch letztendlich war das Ergebnis klar: Maximilians ruhige und fokussierte Art, Argumente vorzubringen, wurde positiv hervorgehoben und er gewann den zweiten Platz im Landeswettbewerb „Jugend debattiert“ der Altersgruppe 1. Damit qualifizierte er sich für das Bundesfinale in Berlin. Wir gratulieren Maximilian Vogel zu diesem großartigen Erfolg ganz herzlich und wünschen ihm für das Bundesfinale am 8.6.2024 viel Erfolg!

Erster Prag-Austausch

Erstmals reiste eine Schülergruppe des Gymnasiums Dörpsweg im Rahmen eines Austauschprojekts in die tschechische Hauptstadt Prag und gewann dort Einblicke in das Alltagsleben gleichaltriger Jugendlicher der Partnerschule Gymnázium Thomase Manna. Was die Hamburger Zehntklässler:innen gemeinsam mit Frau Mohr und Herrn Rösler darüber hinaus erlebten, berichtet ein Reiseteilnehmer:

Von Till Becker (Klasse 10d)

Am Sonntag, den 10.03.24 trafen wir uns vormittags am Hamburger Hauptbahnhof und fuhren mit dem Zug nach Prag. Die lange Zugfahrt überbrückten wir mit Quatschen, Kartenspielen, Lesen oder Schlafen, der ein oder andere zuvor heruntergeladene Film wurde auch geguckt. Abends angekommen, wurden wir von unseren Gastfamilien schon erwartet und es blieb noch genug Zeit sich kennenzulernen und sich trotzdem für den nächsten Tag auszuruhen.

Am Montagmorgen trafen wir uns alle in der Schule, um gemeinsam zu frühstücken, Kernlernaktivitäten zu machen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Ab 11 Uhr gab es dann zwei Stunden Freizeit, in denen wir individuell Mittag aßen und uns schon mal ein bisschen die Stadt anschauten. Richtig erkundet haben wir den Stadtkern von Prag ab 13 Uhr mit einer facettenreichen Stadtrallye, welche in gemischten tschechisch-deutschen Kleingruppen gemeistert wurde. Ab ca. 15 Uhr stand uns der Rest des Tages zur freien Verfügung. Viele Schüler*innen der Hamburger Seite haben sich von ihren Austauschpartner*innen noch die weniger bekannten Ecken und Gassen des historischen Zentrums zeigen lassen. Am Abend trafen sich dann noch einige Austauschpaare auf dem Hügel des sogenannten „Petrin“ und ließen den Tag mit guter Aussicht über die im Abendlicht goldleuchtende Stadt ausklingen.

Am nächsten Vormittag über hatten wir die Möglichkeit, uns mit Hilfe von professionellen Streetart-Künstler*innen im Graffiti auszuprobieren. Der ganze Nachmittag und Abend stand uns frei zur Verfügung, wodurch wir die Gelegenheit hatten, ohne Zeitdruck unsere Freizeit zu genießen. Viele von uns haben den Dienstagabend zum Beispiel dazu genutzt den Freizeitpark zu besuchen.

Um 7:40 Uhr begann der wohl eindrucksvollste Tag unserer Reise; wir fuhren nach Theresienstadt, wohin zur Zeit des Holocausts die Nazis zahlreiche Jüd*innen deportierten wurden, bevor sie nach Ausschwitz oder in andere Vernichtungslager weiter transportiert wurden. Jedoch wurde die Stadt auch für Propagandazwecke von den Nazis benutzt. Auf Deutschland und die restliche Welt sollte es so wirken, als würde Deutschland den Jüd*innen eine Stadt geben und sie dort in Ruhe lassen. Dies war aber ein zutiefst falscher Eindruck, der durch Propaganda wie die sogenannte „Jüdische Verwaltung“ oder mehrere Propagandafilme aufrechterhalten wurde. In Wirklichkeit waren die Menschen dort eng zusammengepfercht, unterernährt und verstarben häufig schnell. 33.000 Menschen starben vor Ort an Krankheit, Mangelernährung oder den miserablen hygienischen Bedingungen. 88.000 weitere Menschen wurden von Theresienstadt aus in Vernichtungslager und somit in den Tod geschickt. Im Laufe unserer Führung erfuhren wir immer mehr über die Vergangenheit von diesem Ort, aber auch über den Umgang mit seiner Geschichte in der Nachkriegszeit und auch heute. Der Leiter der Führung berichtete, dass die Aufarbeitung erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion langsam ins Rollen gelangt sei. Auch heute legt die Stattverwaltung den Fokus nicht auf ihre Vergangenheit, sie möchte als gewöhnliche Stadt gelten. Das wird von vielen Menschen, die sich für die Aufklärung einsetzen, jedoch kritisch gesehen. Sie sagen: „Vergesst nicht, was geschehen ist!“ So auch die Zeitzeugin Inge Auerbacher, mit der wir über Facetime telefonieren konnten. Sie ist selbst als Kind nach Theresienstadt deportiert worden und kann sich noch gut an diese schreckliche Zeit erinnern. Heute schreibt sie Bücher und versucht durch Medienpräsenz an den Holocaust zu erinnern und aufzuklären. Dieser Tag ist natürlich eine sehr emotionale Erfahrung für uns gewesen und wir konnten sehr viel Wissen aus ihm schöpfen. Aber auch auf der Gefühlsebene haben wir alle etwas mitgenommen.

Am letzten Tag vor der Abreise besuchten wir vormittags das Militärmuseum und lösten verschiedene lehrreiche Aufgaben. Am Nachmittag gingen wir lasertaggen. Trotz der gewissen Ironie, die im Hinblick auf das Vormittagsprogramm mitschwang, sind wir dabei als Gruppe noch einmal richtig zusammengewachsen.

Alle sind sich einig, dass es eine tolle Zeit in  Prag war. Wir freuen uns schon jetzt auf den Gegenbesuch.

Gemeinsam Klasse sein

Erstmals fanden am Dörpsweg die Projekttage „Gemeinsam Klasse sein, gemeinsam gegen Mobbing“ mit sechs Klassen auf einmal statt. Traditionell vor den Märzferien lernten die Fünftklässler:innen an vier Schultagen, was Mobbing ist, wie man im Fall der Fälle gut reagieren und wie man Mobbing von vorne herein vermeiden kann.

Dazu gehörten auch in diesem Jahr wieder zahlreiche gemeinschaftsfördernde Übungen, die das Präventionsprogramm genauso ausmachen wie die Lehrfilme und Arbeitsblätter, die Übungsdialoge oder Abstimmungen etwa für gute Klassenchat-Regeln. So führten sich die Kinder mit verbundenen Augen über den Schulhof, was einiges an Vertrauen voraussetzt, malten in Zweierteams mit jeweils nur einem Stift Bilder, unterschieden Benzin- und Wasserhandlungen, Petzen und Helfen, Negativ- und Positivbotschaften für andere Kinder.

Das Programm, entwickelt von der Unfallkasse Nord in Kooperation mit der Beratungsstelle Gewaltprävention der BSB, wird seit 2016 am Gymnasium Dörpsweg durchgeführt und hat bereits eine Neuauflage erfahren, die insbesondere das Cybermobbing in den Fokus gerückt hat. In einer nächsten Aktualisierung, so heißt es, werden auch rechtliche Fragen des Themas verstärkt einbezogen.

Längst haben sich die Projekttage bewährt und tragen offenkundig zum freundlichen und familiären Umgang der Schulgemeinschaft bei. Die Mitarbeit der Kinder ist dabei durchweg engagiert. „Wir haben mehr gearbeitet als im normalen Unterricht“, sagte Jayden (5b) gleich nach dem ersten Tag. Erst einmal sei es „ganz schön gruselig gewesen, wenn man so herumgeführt wird“, erklärte seine Mitschülerin Henni am Ende der „Blindenführung“, „dann zunehmend habe ich meiner Partnerin Paula vertraut“. Diese bestätigt, dass sie sich sehr verantwortlich gefühlt habe, und führt später aus, wie wichtig es ist, mutig Position zu beziehen und das Richtige zu tun.

Das mit der Mobbingprävention verbundene Training weist so auch in die Zukunft, indem es das Bewusstsein der sozialen Verantwortung bei den Kindern und Jugendlichen fördert sowie ihren sozialen Zusammenhalt festigt. 

Desoxyribonukleinsäure-Bad

Was als Spaß gemeint war, kann sich zu einer Folge von Katastrophen auswachsen – das zeigte eindrucksvoll der Theaterkurs des 12. Jahrgangs unter Leitung von Frau Rosenfeld in seinem Stück „Desoxyribonukleinsäure“.

Eine Gruppe von Teenagern hat einen weiteren Jugendlichen bei einer Mutprobe ein bisschen gequält, doch der kam dabei um, wie es scheint. Das Stück entwickelt auf Basis dieser Vorgeschichte, wie die Jugendlichen mit der Situation umgehen, bedacht darauf, dass die Wahrheit nicht herauskommen darf. Es gibt Streitgespräche, Zweifel, Appelle an den Zusammenhalt, Drohungen und schließlich, nachdem der vermeintlich Tote plötzlich doch lebendig im Wald gefunden wird, Stadien des Wahnsinns sowie eine groteske Zuspitzung, die den bereits Betrauerten – nun wirklich – das Leben kosten wird.

Das Ensemble verband gekonnt komische Auftritte und Bausteine des Kriminaltheaters, nachdenkliche Passagen und dramatische Höhepunkte. Scheinbar simpel konzipierte, tatsächlich sehr unterhaltsam gespielte Figuren – etwa der geradlinig-schlichte Mark (Jamal Larry) – standen vielschichtig angelegten Charakteren gegenüber: Leah (Natalia Möller) beispielsweise, die durch viel Reden viel lösen will, jedoch von ihrem Partner Phil (Saymon Paudyal) nichts zurückbekommt und sich – grandios gespielt – allmählich von diesem löst, während Phil sich ihr immer weiter zu öffnen beginnt, darin scheitert, sich jedoch in seiner Rolle als Gruppen-Alpha mit wenig Worten in den harten Entscheidungen durchsetzt.

Die Inszenierung zeigte das Zusammenwirken von vermeintlichem Selbstschutz und brutalem Gruppenzwang in einer gut gespielten, eindrucksstarken Inszenierung.

Kunstausstellung „Sámi Horizonte“

Kunstwerke anhand von Eindrücken, die der Kunstkurs der Klasse 9c vom indigenen Volk der Samen gewonnen hatte, waren im Markk-Museum am Rothenbaum zu sehen. Die Blitzausstellung „Das Land spricht. Sámi Horizonte“ zeigte eine Fülle künstlerischer Positionen, die die Schüler:innen als „Kunstpioniere“ gemeinsam mit Frau Exner unter Anleitung der Künstlerin Si-Ying Fung entwickelt hatten.

Dazu hatte sich der Kurs in der Ausstellung des Markk-Museums über vielfältige kulturelle Aspekte des indigenen Volks inspirieren lassen, das im Siedlungsgebiet Sápmi im Norden Skandinaviens beheimatet ist. Die Naturverbundenheit der Samen spielte ebenso eine Rolle wie etwa ihre Geschichte, Religion, Kleidung oder ihre Zurückgezogenheit.

Bei der Entwicklung ihrer Kunstwerke waren die Schüler:innen frei. So konnten sie über die Form des Kunstwerks gleichermaßen wie über die Materialien entscheiden, die ihnen dank des Kooperationsprogramms der Kunstpioniere zur Verfügung gestellt wurden.

So entstanden vielseitige Werke, beispielsweise ein samisches Haus, gebaut aus Spielkarten, die Gegenüberstellung eines samischen und modernen Kühlschranks, ein der traditionellen Kleidung nachempfundener Rock nebst einem Spiegel, der zur Reflexion über die eigene Offenheit für kulturelle Vielfalt anregte, ein T-Shirt mit Herz und darüber einer Goldkette, das die Verletzlichkeit des Volks nach innen mit seiner kulturellen Zurschaustellung kontrastierte, ein scheinbar traditionelles, aufgrund seiner Schönheit aber nicht benutzbares Besteck, ein Kleid, dessen Rot die Erdverbundenheit des Volksstamms vor Augen führte, Puppenkleidung, die Aspekte der Religion und Geschichte der Samen zeigte, oder ein Gemälde, das die Zurückgezogenheit des Volks auf der einen Seite, seinen Anspruch, verstanden zu werden, auf der anderen darstellte.

Adriana, von der das kritisch intendierte Bild stammt, bezeichnet es als „sehr gut, dass wir diese Ausstellung machen konnten. Wir haben viel gelernt, auch über verschiedene Kunst-Berufe. Das Projekt war noch lehrreicher als der normale Unterricht, und es war toll, dass wir unsere Kunstwerke ausstellen konnten.“

Iana stimmt ihr zu und ergänzt: „Es war eine sehr gute Erfahrung, dass wir so frei arbeiten konnte, wie Künstler es können.“ Erst habe sie gedacht, „dass sich nicht alle intensiv beteiligen würden, aber dann waren alle enthusiastisch dabei und das hat auch das Publikum gemerkt.“

Nicht nur Frau Exner zeigte sich sehr stolz auf ihren Kunstkurs, auch die Besucher:innen der Ausstellung waren voll des Lobes für die vielfältigen und eindrucksvollen Exponate.