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„durchsichtig“ – Klassensätze 2024

Jedes Jahr beteiligen sich Schüler:innen des Gymnasiums Dörpsweg am Schreibwettbewerb „KLASSEnSÄTZE“, und jedes Mal ist das Motto anders. In diesem Jahr lautet es „durchsichtig“ – und dazu entstanden wieder ausgezeichnete Texte am Dörpsweg. Die hat eine Jury aus Lehrkräften und Schülerinnen gesichtet und zwei Schulsieger-Texte ermittelt, die nun in den Landeswettbewerb gehen: die „Undurchsichtige Geschichte der Durchsichtigkeit“ von Iona Loffredo und Sofia Kutsin (Klasse 6c) sowie die Erzählung „Zerbrechlich wie Glas“ von Alice Parenti und Carla Nolze (Klasse 8d).

Angeregt durch ihre Deutschlehrerinnen, hatten sich die freiwillig teilnehmenden Schüler:innen Gedanken über mögliche Geschichten zum vorgegebenen Motto gemacht. 15 Texte aus sieben Lerngruppen wurden schließlich eingereicht, darunter auch Texte aus den IVK, die laut Wettbewerbssatzung nicht am Schulwettbewerb teilnehmen, sondern direkt der Hamburger Jury vorgelegt werden.

„Das Motto ‚durchsichtig‘ war herausfordernd“, berichtet Frau von Seherr-Thoss, Wettbewerbskoordinatorin der Schule, „es war nicht einfach, es in eine Handlung umzusetzen.“ Allerdings bewältigten die in Einzelarbeit oder in Teams schreibenden Schüler:innen die Herausforderung teilweise hervorragend, wie die von Frau Kathary und Frau Stabik geleitete Jury berichtet. „Die Texte waren sehr schön und inspirierend“, sagt etwa Jury-Mitglied Valerie (10a), „es gab verschiedene Textsorten wie Märchen und Kurzgeschichten, und sie waren thematisch vielseitig.“

Der Schulsiegertext aus dem 6. Jahrgang, eine Kriminalerzählung, ist der Jury zufolge eine „anschauliche Einführung in eine andere Zeit (20. Jh.)“ und denke die Zeitumstände interessant, gut recherchiert und originell weiter. „Die Geschichte ging viel zu schnell vorbei“, so die Schüler-Jury. Das Schreiben hat den beiden Autorinnen richtig Spaß gemacht, berichten sie. Sofia habe Iona zwar erst einmal überreden müssen, doch nach deren Zustimmung hätten sie viele Stunden an ihrer Geschichte gesessen, geplant, getippt, neue Ideen eingearbeitet, das Geschriebene überarbeitet. Heraus kam eine spannende Erzählung, in der eine Hamburger Detektivin in einem rätselhaften Fall ermittelt: Die Bewohner einer bayrischen Ortschaft sehen sich damit konfrontiert, plötzlich durchsichtig zu sein. Was die Erfindung eines obskuren Forschers damit zu tun hat, sollten Sie selbst nachlesen.

Ausgezeichnet liest sich auch die Schulsiegererzählung aus dem 8. Jahrgang von Alice und Carla. Beide hatten eigentlich vorgehabt, das Motto „durchsichtig“ metaphorisch für die unscheinbare Zwillingsschwester eines extrovertierten Mädchens zu nutzen, doch dann konkretisierte sich die Idee unerwartet. Auch diese Geschichte erhielt großes Lob der Jury für die „kreative Idee zweier gegensätzlicher Zwillinge, die interessante Umsetzung der Durchsichtigkeits-Problematik, die vielen Ideen aus dem Wortfeld der Optik und das verblüffende Ende.“

Sicher gefallen auch Ihnen die Texte – hier können Sie sie lesen:

„Huch!“ Klassensätze-Sonderpreis

Seit Jahren nehmen Schüler:innen des Dörpsweg am Schreibwettbewerb KLASSEnSÄTZE teil – Jugendliche aus Regelklassen sowie aus Internationalen Vorbereitungsklassen. Dass die Texte aus unserem IVK-Bereich sich immer wieder unter den besten Hamburgs befinden, bewiesen nicht nur die diesjährige Abiturientin Zahra Hosseini und Rodani Amanuel, als sie 2018 mit ihren Texten zum Thema „Ausgeschlossen“ einen doppelten Landessieg feierten – auch in diesem Jahr siegte ein Dörpswegschüler auf Landesebene:

Krrish Kumar (IVK7/8) erhielt für seinen Text „Huch, meine Ohren“ den Sonderpreis der Guntram- und Irene-Rinke-Stiftung für Spracheinsteiger: Die Silberne Rinke. Die Jury befand seinen Text als kurzweilig, lustig und auch noch pädagogisch wertvoll.

In seiner Kurzgeschichte erzählt Krrish (Foto: Mitte), der seit anderthalb Jahren Deutsch lernt und fünf weitere Sprachen spricht, in wenigen, einprägsamen Worten von einem Jungen, der nur ein Ohr hat, sowie einem Greifen, der bereit ist, Wünsche zu erfüllen – was jedoch auch schief gehen kann. Auf die Idee sei er durch ein Tik Tok-Video gekommen, berichtet Krrish. Etwa zwei Wochen habe er/Krrish an dem kurzen Text gefeilt, zunächst alleine, dann mit seinen Freunden Efe und Tymur, zuletzt habe sein Mitschüler Mohamad noch einmal Korrektur gelesen. „Wir waren ein fantastisches Team“, fügt Efe hinzu, „und glücklicherweise ist Teamarbeit bei KLASSEnSÄTZE erlaubt.“

Zur Preisverleihung waren Schüler:innen der aktuellen und ehemaligen IVK 7/8 gemeinsam mit Frau Kathary, Klassen-und Deutschlehrerin, ans Ernst Deutsch Theater gekommen. Von mehr als 7.000 Wettbewerbsteilnehmer:innen versammelten sich hier nun 64 Schulsieger und warteten gespannt auf das Ergebnis. Schnell entstand aus Aufregung Freude, als gleich zu Beginn der Preis für Spracheinsteiger verkündet wurde.

„Als ich meinen Namen hörte, war ich verwirrt, weil ich gar nicht wusste, was dieser Preis genau bedeutete,“ sagt Krrish, „und auch weil Efe, Tymur und Mohamad nicht aufgerufen wurden.“ Von der Stiftungsvorsitzenden Annette Kanngießer nahm Krrish schließlich den Preis entgegen, bat aber nach der Veranstaltung noch einmal seine anwesenden Teampartner auf die Bühne, um sich mit ihnen gemeinsam ablichten zu lassen.

Ob er in Zukunft weiter Geschichten schreiben möchte, weiß der Mathe- und Sportbegeisterte noch nicht. „Ich hätte schon Lust, einmal einen Thriller oder eine Detektivgeschichte zu schreiben. Aber beruflich habe ich auf jeden Fall andere Pläne.“

Nähere Informationen zu unseren IVK finden Sie hier.

Foto: Romanus Fuhrmann