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Elternberufe im Jahrgang 10

Im Rahmen der Qualifizierung zur MINT-freundlichen Schule hatten bereits im letzten Schuljahr Eltern ihre MINT-Berufe im 10. Jahrgang vorgestellt. Das war so erfolgreich, dass die Veranstaltung in diesem Jahr ausgeweitet wurde. Nun präsentierten 15 Eltern aus ganz unterschiedlichen Berufen im 10. Jahrgang beispielsweise Schwerpunkte ihrer Arbeit, Herausforderungen und Karrieretipps. Neu war in diesem Jahr auch, dass nicht alle Berufe den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zugeordnet sein mussten.

So war das Spektrum der vorgestellten Berufe breit gefächert. Erschienen waren beispielweise eine Pastorin, ein Bauingenieur, eine Physikerin bei der Detektor-Entwicklung am DESY, eine Unternehmerin im Immobilienbereich, ein Creative-Direktor, ein Chemiker in der Umweltbehörde, eine Datenanalystin bei Meta, ein Elektroniker, Ausbildungsmeister und Ingenieur der Lufthansa-Technik, eine Patentanwältin und Ausbildungsleiterin in der Metalltechnik.

Die Schüler:innen konnten sich im Vorwege bereits Treffen mit jeweils vier der Berufsprofis wünschen und dann in Kleingruppen Fragen zu den Berufen stellen.
Am Ende der von Frau Christiansen organisierten Veranstaltung sammelten Irina und Lana (Schulsprecherinnen aus dem 10. Jahrgang) ein sehr positives Feedback ihrer Mitschüler:innen ein. „Die Gespräche wurden als sehr interessant empfunden“, sagt Lana (10a), „die Mischung aus umfangreichen Informationen und den trotzdem kurzen Formaten war sehr gelungen.“

„Es war sehr informativ“, bestätigt auch Ina (10a), „ich habe viel dazugelernt und auch erfahren, welche Fächer und Studiengänge für die Berufe besonders wichtig sind.“ Auch von den Eltern zeigt sie sich begeistert: „Sie waren sehr offen und man merkte, dass sie gerne mit uns gesprochen haben.“

Lesen Sie weitere Informationen zur Zertifizierung des Gymnasiums Dörspweg als MINT-freundliche Schule und zur Berufs- und Studienorientierung der Schule. 

MINT-freundliche Schule

Das Gymnasium ist als MINT-freundliche Schule zertifiziert und im Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung offiziell ausgezeichnet worden.

Bundesweit hatten sich in diesem Jahr rund 900 Schulen beworben, um das Siegel als Zeichen besonderer Qualität in den MINT-Fächern zu erhalten (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Angesichts der hohen Bewerberzahl waren die Kriterien 2023 daher vergleichsweise eng ausgelegt worden, sodass in Hamburg nur 10 Schulen ausgezeichnet wurden .

Schwerpunkte der Schule, die zur Entscheidung für die Auszeichnung geführt haben, liegen u.a. in der Unterstützung unserer Schüler:innen beim eigenständigen forschenden und wissenschaftlichen Arbeiten, in der Wettbewerbs- und der Mädchenförderung, in Beratungsangeboten zu MINT-Berufen zu  oder in der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnerinstitutionen. So wurden bestehende Kursangebote ausgebaut und neue geschaffen, bei denen das naturwissenschaftliche Forschen gefördert wird; die beteiligten Teilnehmer:innen und Betreuungslehrkräfte engagierten sich erfolgreich bei Wettbewerben. Exkursionen zu Kooperationspartnern und außerschulischen Lernorten brachten den Schüler:innen Zusammenhänge wissenschaftlichen Arbeitens näher, auch wurde ein Mentoring-Programm speziell für Schülerinnen erfolgreich installiert.

Im Team mit den Kolleginnen und Kollegen aus den Naturwissenschaften, der Mathematik und Informatik setzt sich Frau Christiansen als MINT-Beauftragte der Schule sehr erfolgreich und beharrlich für das MINT-Profil der Schule ein, zu dem Sie hier weitere Informationen finden.

Brücken geschlagen

Mit technischem Verständnis und Ingenieurskunst beteiligten sich Teams der Forscherkurse am diesjährigen Wettbewerb JuniorIng. Nun wurden die besten Arbeiten beim Landeswettbewerb in der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen ausgezeichnet.

Aufgabe in diesem Jahr war es, das Modell einer Fuß- und Radwegbrücke zu entwerfen und zu bauen. Die Brücken mussten ferner 500 Gramm Gewicht tragen können, doch abgesehen von einigen Vorgaben etwa zu den Materialien und Maßen wurde an den Einfallsreichtum der Teilnehmenden appelliert.

Vier Teams der Jahrgänge 8-10 hatten, begleitet von Frau Christiansen, mit viel Geschick Brückenmodelle ausgetüftelt, konstruiert und sich für die Landesrunde qualifiziert. Zwei Teams schafften es unter die Besten ihres Jahrgangs und erhielten Preise für ihre Bauwerke.

Gesa Weber und Collin Hutmacher (10a) erlangten mit ihrer filigranen Holzkonstruktion den 3. Platz in der Altersklasse 2 und konnten sich über 100,- Euro Preisgeld freuen. In der Laudatio der Jury wurde besonders die Fachwerkbauweise der Brücke gewürdigt.

Daniel Schilling, Jesper Rohwedder und Samuel Negash (8b) belegten den 5. Platz in der Altersklasse 1 und erhielten ein Preisgeld von 50,- Euro.

„Das Besondere an unserer Konstruktion war der Kreuzbogen“, berichtet Daniel, und Jesper ergänzt: „Auch die Dreiecke zwischen den Fahrbahnen sind ein Merkmal bei unserer Brücke.“ Samuel hebt zudem hervor, dass materialsparend nur eine Schnur Verwendung fand.

Auch bei Gesa und Collin wurde effizient gearbeitet. „Wir haben bei der Konstruktion besonders darauf geachtet, sie robust und materialsparend zu bauen“, erklärt Gesa. Dabei, so Collin, „haben wir uns existierende Bauwerke angesehen und bemerkt, dass es z. B. bei Strommasten oft Dreieckskonstruktionen gibt, in der Fachsprache ‚Fachwerkkonstruktionen‘“. Von Collin stammten die zentralen Ideen sowie die Zusammenstellung der Materialien, Gesa wiederum habe die Ideen weiter optimiert und maßgeblich die Umsetzung geleitet.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen – und hat Spaß gemacht. Gesa und Collin überlegen nun, im kommenden Schuljahr erneut anzutreten, dann jedoch privat, schließlich besuchen beide dann bereits die Oberstufe. Allerdings müsse die Aufgabenstellung wieder so motivierend sein wie in diesem Jahr und ganz neue Ideen ermöglichen. 

Abbaubare Biofolie entwickelt

Im Februar hatten sie sich mit einem 1. Preis beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ für die Landesrunde qualifiziert. Nun vertraten Anna Stöcker, Nelli Erler (9a) und Irmak Yasar (9c) ihre Forschungsergebnisse erfolgreich beim Landeswettbewerb auf dem Airbus-Gelände.

Als Neuntklässlerinnen gehörten sie zu den jüngsten Teilnehmerinnen des Wettbewerbs, da jüngere Teams bei „Schüler experimentieren“ antraten. 

Das Projekt der drei Nachwuchsforscherinnen, „Bioplastik nachhaltiger machen 2.0“ im Fachbereich Chemie, wurde mit einem sehr ehrenvollen 3. Preis ausgezeichnet. Unterstützt von Frau Dr. Hegerfeldt und Frau Keding-Ritz, hatten Anna, Nelli und Irmak verschiedene Weichmacher untersucht, um Eigenschaften einer von der Gruppe entwickelten, stärkebasierten Biokunststofffolie weiter zu verbessern.

Die erreichte Qualität der Folie, die mit einer Nudelmaschine ausgewalzt wurde, ist tatsächlich ausgezeichnet: Sie ist transparent, flexibel, reißfest – und sie zersetzt sich in der Natur. Hierfür sind keine Kompostieranlagen erforderlich, wie bei anderen Bioplastikfolien. Ziel der Gruppe war es schließlich, einen alltagstauglichen Beitrag gegen den Plastikmüll zu leisten – und dies ist geglückt.

Der mit Hilfe der Aloe-Vera-Pflanze gewonnene, neue Stoff unterscheidet sich deutlich von bisher existierenden Weichmachern und ist deshalb in seinen chemischen Zusammenhängen noch nicht erforscht. Bei der Wettbewerbs-Präsentation bekamen die drei Wettbewerbsteilnehmerinnen bereits Spezialistenfragen zu Teilbereichen der Chemie gestellt, deren unterrichtliche Basis noch nicht gegeben war. Dies betrachten sie jedoch aus Auszeichnung. „Die Fragen waren schwierig“, sagen Nelli und Anna „und eine gute Inspiration für weitere chemische Forschungen.“

Im nächsten Schuljahr sind zwei der drei Nachwuchswissenschaftlerinnen erst einmal im Ausland. Doch in der Oberstufe geht es vielleicht weiter. „Wir hoffen,“ so Irmak, „dass wir das Projekt noch optimieren können, um den Naturschutz weiter voranzubringen.“

Informationen zu weiteren Forschungsprojekten von Schüler:innen der diesjährigen Forscherkurse finden Sie hier.

Kröten-Hilfe

Meist leben Kröten hierzulande bekanntlich an Teichen, in Wiesen und Wäldern. Im Frühling jedoch wandern sie für die Fortpflanzung zurück zu jenen Orten, an denen sie selbst geschlüpft sind. Oft führt die Krötenwanderung über eine Straße und dabei werden leider Jahr für Jahr viele Tiere von Autos überfahren. Im Niendorfer Gehege beteiligte sich die Klasse 5c gemeinsam mit ihrer Klassen- und NuT-Lehrerin Frau Dr. Hegerfeldt daran, Kröten sicher über die Straße zu bringen. Eine Schülerin der Klasse berichtet.

Von Emma Bohn (5c)

Wir waren mit unserer Klasse (5c) im Niendorfer Gehege auf einer Krötenwanderung. Gleich in der ersten Stunde sind wir losgegangen und haben uns mit Ehrenamtlichen vom NABU getroffen. Eine Frau vom NABU hat uns am Rand des Waldes empfangen. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt.

Die NABU-Helfer haben uns zum Beispiel erklärt, wie man Kröten artgerecht anhebt und dass sie sehr empfindliche Ohren haben.
Dann sind wir in unseren Gruppen zu einzelnen Eimern im Wald gegangen. In den Eimern waren Stöcke, damit andere Tiere, z.B. Käfer, wenn sie in die Eimer fallen, wieder herauskommen. Dann haben wir die Kröten aus den Eimern geholt. In den Eimern war ein bisschen Laub, damit die Kröten sich verstecken konnten und sich sicher und wohlfühlen.

Anschließend haben wir in unseren Gruppen die Kröten aus den Eimern geholt und in spezielle Transporteimer gelegt. Diese werden Krötentaxis genannt. Als alle Kröten geborgen waren, haben wir sie in den Taxis zum nahegelegenen Naturschutzgebiet, in dem ein See liegt, gebracht. Wir haben dort die Kröten vorsichtig aus den Taxis genommen und am See freigelassen. Dann haben wir uns von den Kröten verabschiedet und uns bei den NABU-Helfern bedankt. Hinterher sind wir zurück zur Schule gegangen.

Nachwuchsforschung

Nicht nur an Geburtstagen ist der Zusammenhalt stark. Bei der diesjährigen Regionalrunde der Wettbewerbe „Schüler experimentieren“ und „Jugend forscht“ haben die Teams des Mittelstufen-Forscherkurses, die einen Beitrag eingereicht hatten, wieder hervorragend abgeschnitten. Bei der Siegerehrung am „Fraunhofer ITMP ScreeningPort“ in Bahrenfeld konnten sie einen 1. Preis, zwei 2. Preise und zwei Sonderpreise in Empfang nehmen.

Im Bereich Biologie befassten sich Mark Selest und Laurin Thomas (Klasse 8c) unter Anleitung von Frau Dr. Hegerfeldt mit der Erforschung eines „grünen Düngers“, indem sie die wachstumsfördernde Wirkung verschiedener Pflanzennährstoffe untersuchten, etwa Knochenmehl, Kaffeesatz oder gemahlene Erdnüsse. Im Gegensatz zu synthetischen Düngern verunreinigten diese Stoffe das Grundwasser nicht mit gesundheitsschädlichen Substanzen. Zwar zeigten die Dünger noch nicht die erwünschte Wirkung, doch das Forscherteam bleibt am Ball – ermutigt auch durch einen 2. Preis im Wettbewerb „Schüler experimentieren“ sowie einen Sonderpreis „Umwelttechnik“.

Ein weiterer Beitrag für den bis 14 Jahre geltenden Wettbewerb „Schüler experimentieren“ stammt von Janus Dahl, Renas Inkaya und Tim Kruse (Klassen 9a und 9b). Sie hatten sich mit Unterstützung von Herrn Bonin im Bereich Arbeitswelt eines Alltagsthemas angenommen, das vermutlich viele kennen: Unter dem Titel „Ich bin genervt – stilles Echtzeitfeedback zur Lautstärke im Klassenraum“ hatten sie eine Vorrichtung konstruiert, mit der mehrere Personen im Klassenraum per Knopfdruck die Lautstärke auf einer Leuchtdiode anzeigen können, wobei der Grad des Lärms in Form roter Balken sichtbar wird. Zeigt die Anzeige einen höheren Wert, sehen alle: Wir sind zu laut. So kann sich eine Lerngruppe im besten Fall selbst regulieren. Für diesen Beitrag erhielt die Gruppe einen Sonderpreis für Kommunikation.

Im Wettbewerb „Jugend forscht“ (ab 15 Jahren) erreichten Nelli Erler, Anna Stöcker und Irmak Yasar (Klassen 9a und 9c) sogar einen 1. Preis im Fach Chemie für ihre Forschungsergebnisse zu nachhaltigerem Bioplastik. Bereits im vergangenen Jahr hatten sie erfolgreich eine Rezeptur für eine stärkebasierte Biokunststofffolie ausgetüftelt. Nun setzten sie, begleitet von Frau Dr. Hegerfeldt und Frau Keding, ihre Forschungen mit verschiedenen Weichmachern fort, um die Folien flexibler und reißfester zu gestalten. Schließlich hatte ein Gel aus den Blättern der Aloe-Vera-Pflanze die Nase vorn. Zum Auswalzen nahmen die drei Nachwuchsforscherinnen eine Nudelmaschine. Die fertige Folie ließe sich nun problemlos zum Einpacken von Gemüse oder Obst im Supermarkt verwenden – und sie ist biologisch abbaubar. „Uns geht es um einen Beitrag gegen den Plastikmüll, der sehr lange lagert und die Umwelt belastet“, sagt Nelli. Das methodische Vorgehen der Gruppe beschreibt Anna so: „Wir haben ganz viel ausprobiert und ausgewertet. Dabei sind wir strukturiert vorgegangen und haben von Probe zu Probe immer nur einen Baustein verändert.“ Das Vorgehen hatte Erfolg, den es nun beim Landeswettbewerb Ende März zu verteidigen gilt.

Auch Leon Sternberg (Klasse 10b) war mit seiner Arbeit zur Wiederbefüllung von Whiteboard-Markern erfolgreich. Unterstützt wurde er von Frau Keding. Durch die von ihm entworfene und hergestellte Konstruktion müssen leere Stifte nicht mehr weggeworfen werden, sondern können in die Anlage gesteckt werden, in der mittels einer Kanüle Tinte dosiert in den Marker injiziert wird. Nur eine Minute – und der Stift ist wieder einsetzbar. Für seinen im Bereich Arbeitswelt eingereichten Beitrag erhielt Leon ebenfalls einen 2. Preis.

Seit diesem Schuljahr arbeitet der Forscherkurs der Mittelstufe jahrgangsübergreifend mit der Expertise von Lehrkräften der unterschiedlichen Naturwissenschaften. Nicht umsonst hob die Schulinspektion gerade mit Blick auf den Forscherkurs ein besonderes Maß differenzierten und individualisierten Lernens hervor, das die Nachwuchs-Wissenschaftler:innen bei den von ihnen gewählten Schwerpunkten an den Tag legen – mit großem Erfolg, wie sie auch in diesem Jahr bei den Wettbewerben zeigen konnten.