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Eintauchen in den Alltag Roms

Viele Schülergruppen der Mittel- und Oberstufe nehmen an Reise- und Austauschprogrammen ins europäische Ausland teil. Doch auch individuelle Einzelaustausche sind beliebt und werden unterstützt. Lesen Sie hier, wie es einer Neutklässlerin erging, die drei Monate in Rom verbracht hat:

Von Alice Parenti (9d)

Meinen Austausch nach Rom habe ich mit Erasmus+ gemacht. Das ist ein Programm, welches Schüleraustausche im Ausland finanziert, es übernimmt z.B. Kosten für die Hin- und Rückreise, öffentliche Verkehrsmittel, ggf. Schule etc. Als der Zeitpunkt meiner Abreise nach Rom kam, war ich sehr nervös, aber ich habe mich schon gefreut, fast vier Monate in Italien verbringen zu dürfen. Schon an meinem ersten Tag an der Deutschen Schule Rom wurde ich herzlich aufgenommen und wilkommen geheißen. Die Gastfreundlichkeit dieser Schule hat alle meine Erwartungen übertroffen. Trotz der Anfangsschwierigkeiten mit dem Aufholen des Lernstoffs – die DSR war in fast allen Fächern vom Inhalt ein halbes Jahr weiter – habe ich mich schnell einleben können und wurde fast sofort ein Teil der Klasse. Das Klassenklima war echt fantastisch. Jeder hat sich gut mit jedem vertanden, sodass es sogar egal war, neben wem man saß. Wir haben uns auch immer gegensteitig unterstützt und geholfen.

Auch die Stadt ist toll und ganz anders als Hamburg. An jeder Ecke gibt es Ruinen und Kirchen zu entdecken und vor allem im Zentrum konnte man genau sehen, dass dies einmal eine der einflussreichsten Städte gewesen ist.

Die Nachmittage der ersten paar Wochen habe ich damit verbracht, mir mit meinen neuen Freunden Rom anzuschauen. Am meisten haben mich das Kolosseum und die „Villa Borghese“ beeindruckt. Aber mein absolutes Highlight war der „Porta Portese“.  Das ist ein Flohmark, der jeden Sonnatg stattfindet und bei dem man Klamotten und anderes für sehr niedrige Preise findet. Dort war ich so oft, dass ich für meine Rückreise einen extra Koffer kaufen musste.

Was Rom grundsächlich von Hamburg unterscheidet, ist auch das Wetter. Wenn man die Tempereaturen von Jannuar bis April vergleicht, ist es in Rom fast immer ca. 10° wärmer. Es war auch viel sonniger dort und geregnet hat es fast nie.

Doch was mir am meisten am Austausch im Allgemeinen gefallen hat ist, wie sehr es mich weitergebracht hat. Und das nicht nur in meinen Italienischkentnissen, die sich seitdem sehr verbessert haben, sondern auch in sozialen und kulturellen Bereichen. Ich musste mich in einer neuen Schule und einer neuen Familie einleben und obwohl das seine Zeit braucht, habe ich sie gern investiert. Ich musste mich an eine neue Kultur anpassen, die nicht so sehr der deutschen ähnelt, wie man vielleicht denken würde. In Italien wird z. B. viel weniger Wert auf Regeln gesetzt. Beispielsweise bei der Metro sind ganz viele Menschen immer über die Kontrollgitter gestiegen und die Kontrolleure haben einfach dabei zugesehen.

Natürlich hat die italienische Kultur ihre Vor- und Nachteile, doch es hat mir echt Spaß gemacht, einmal in sie eintauchen zu können und wie eine echte Italienerin zu leben.

Erasmus-Exkursion nach Ariccia und Rom

Italien gratis – das gab es in diesem Jahr für die Teilnehmer:innen des Schüleraustauschs mit unserer Partnerschule in Ariccia. Grund war die Förderung von rund 13.000 Euro durch den Pädagogischen Austauschdienst im Rahmen der Erasmus-plus-Förderung. Der Aufenthalt in Ariccia und Rom hat sich aus Sicht aller Beteiligten sehr gelohnt.

Die von Herrn Spallino und Herrn Dr. Motschmann begleitete Austauschgruppe des 8. Jahrgangs wurde in Ariccia sehr freundlich und mit großer Herzlichkeit von den italienischen Schüler:innen des James-Joyce-Gymnasiums sowie von den Lehrkräften, und hier insbesondere von der Deutschlehrerin und Projektleiterin Frau Lienhard, aufgenommen. Ariccia liegt vor den Toren Roms im Castelli Romani, dem wunderschönen Umland der Metropole. Nach einem kurzen Kennenlernen machten sich die Schüler:innen in gemischten Teams gleich an ihr Projekt zum Thema „Italien und Deutschland: Sehnsucht nach dem Anderen“. Sie berichteten sich gegenseitig von ihrer eigenen Herkunft, sprachen von ihren Wünschen, bereiteten Interviews für Vertreter:innen des Goethe-Instituts und der deutschen Botschaft in Rom vor, besuchten gemeinsam den italienischen Unterricht, untersuchten im Team ein Heimat-Sehnsuchtsgedicht des italienischen Dichters Ugo Foscolo und verfassten auf Basis ihrer Interpretationen eigene Gedichte, die sie unter Anleitung des extra angereisten Poetry-Slam-Weltmeisters Lorenzo Maragoni zu einer Collage zusammenfügten. Diesen Kontakt hatte die Projektbeauftragte des deutsch-italienischen Jugendaustauschs (Büro Viavai), Josephine Löffler, eigens vermittelt. Das Ergebnis der Begnungen zeugte von viel Spaß und hoher Intensität der interkulturell bereichernden Begegnung.

Untergebracht war die Dörpsweg-Gruppe in einem Kloster mitten in Rom. Dort besuchten die Schüler:innen das Goethe-Institut und lernten Austausch- und Arbeitsmöglichkeiten in Italien kennen. Ein Empfang in der deutschen Botschaft, bei dem sich Vizebotschafterin Maria Adebahr zwei Stunden für die Gruppe nahm, sowie Rundgänge durch Rom rundeten das Programm ab. Die Freundschaften, die die Schüler:innen schließen konnten, können nun zunächst digital weitergepflegt werden – bis zum italienischen Gegenbesuch im Mai, auf den sich alle freuen.