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Hamburg-Meister im Flagfootball

Einen aufregenden Tag erlebten Flagfootball-Teams aus 10 Schulen bei den Hamburger Meisterschaften der Altersklassen U12 und 14 auf dem Sportgelände am Steinwiesenweg, darunter zwei Mannschaften des Gymnasiums Dörpsweg. Eines davon ging mit dem Siegerpokal vom Platz.

Erst im Mai waren Spieler:innen der Jahrgänge 2011-13 und 2013-15 für die beiden Schulteams ausgewählt worden, nun, sechs Wochen später, traten sie gegen die Mannschaften der anderen beteiligten Hamburger Schulen an.  Gefördert wurden sie durch Coach Christian Neitzel, Trainerin Tamara Meyer von Hamburg United e.V.  sowie Herrn Godersky. Auch der Schulverein hatte die Teams großzügig unterstützt.

„Wir waren sehr entspannt“, berichtet Eric (6b), „und haben uns nicht so viele Sorgen um die Platzierung gemacht. Andere Mannschaften trainieren zum Teil seit sechs Jahren, wir hatten fünf Trainings, ein sechster Termin war wegen großer Hitze ausgefallen.“

Dennoch verlief die Beteiligung des U14-Teams nicht schlecht, Niederlagen und Siege wechselten sich ab und brachten der Mannschaft den 5. Platz ein. „Für uns war es cool, dabei zu sein, der Tag war sehr spaßig und unser Teamgeist war sehr stark“, bilanziert Eric.

Eine besondere Überraschung bot der Tag für das U12-Team, das zunächst mit einer Niederlage startete, dann jedoch einen Sieg nach dem nächsten einfuhr, dabei den ersten Touchdown in der Flagfootball-Geschichte des Dörpsweg hinlegte und schließlich staunend zur Siegermannschaft erklärt wurde.

„Ich war am Anfang sehr aufgeregt“, sagt Lina (5c), „als wir dann auf dem Spielfeld standen, hörte das aber auf, weil wir ein tolles Team sind und uns gegenseitig angefeuert haben.“

Unterstützung gab es auch von Sila (9d), die gemeinsam mit Runa (ebenfalls 9d) sowie den Junior-Coaches Emily (7d) und Janne (5a) die Mannschaften unterstützte. „Sila ist eine Supertrainerin“, erklärt Lina, „sie hat uns richtig gut angefeuert, das hat uns große Sicherheit gegeben, die wir dann auch umgesetzt haben.“

Sila, selbst aktiv in der Flagfootball-AG der Schule und erfolgreiche Teilnehmerin an den zwei Siegen ihrer Altersklasse bei den Deutschen Meisterschaften 2023 und 2024, bescheinigte den Kindern ihres Teams nach dem Turnier wiederum, dass sie „sehr gut gespielt haben, manchmal etwas unkonzentriert, aber bei der Aufforderung, sich zu konzentrieren, haben sie wieder sehr fokussiert gespielt.“ Ein paar Teams anderer Schulen hätten sich „mit viel Druck“ eingesetzt, „bei unseren Teams hat man gemerkt, dass sie nicht nur für Siege gespielt haben, sondern auch um Spaß zu haben und etwas Neues zu lernen.“

„Nach dem Turnier war es ein riesengroßes Glücksgefühl“, sagt Lina, „es war toll, den Pokal anzunehmen und einen Schritt weitergekommen zu sein.“ Die U12-Mannschaft darf Hamburg nun bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin vertreten, bei denen es Ende September wieder um Spielfreude geht, vielleicht auch einen nächsten Pokal sowie um eine Reise zu den „Pro Bowl Games“ auf Hawaii.

Märchenhaft verreisen

Unter dem Motto „Unsere Winterreise in die Anderswelt“ gestalteten Schüler:innen im Winter dieses Jahres wieder spannende Märchen. Bestplatzierungen entwickelten sich in den letzten Jahren zu einer schönen Tradition für Dörpsweg-Beiträge, und auch diesmal stammen zwei der prämierten Beiträge von Unterstufenschülerinnen der Schule: Die Märchen Luisa Briem (5c) und Sabina Căsăndruc (6b, im letzten Jahr Hamburg-Siegerin) wurden mit jeweils einem elften Platz ausgezeichnet.

Luisa erzählt in ihrem faszinierenden Märchen, wie drei Freundinnen ihr Inselvolk von der Tyrannei der giftgrünen Königin befreien, wobei sie sich gegen eisige Sturmwellen oder blubberndes Moor behaupten müssen, unterstützt immer wieder von Polar-Tieren und magischen Botschaften, bis die drei Mädchen auf eine überraschende Lösung stoßen. In Sabinas gleichfalls sehr lesenswertem Märchen begeben sich drei Kinder auf die Suche nach einer Friedenstaube, wobei sie sich drei Herausforderungen stellen müssen, etwa der Begegnung mit einem Drachen. Drei Ketten, die ihnen ein magisches Wesen überreicht, ermöglichen es den Kindern, sich in Wind, Wasser und Licht zu verwandeln, was die Kinder geschickt nutzen.

Teilgenommen hatten 622 Kinder aus 52 Schulen und 79 Klassen. Bei der Siegerehrung im Galeonsfiguren-Saal des Altonaer Museums wurden die 30 besten Beiträge geehrt, die von einer hochkarätigen Jury anhand der Kriterien Sprache, Spannung und Fantasie ausgewählt worden waren. Besonderes Lob gab es für die Märchen der beiden Dörpsweg-Preisträgerinnen auch für die wichtigen Botschaften, die ihre Texte vermitteln: „Manchmal zeigt sich der Weg erst, wenn man ihn anfängt zu gehen“, hob Initiatorin und Organisatorin der Hamburger Märchentage, Heike Grünewald, hervor, gezeigt werde zudem, dass „Liebe stärker ist als Hass.“

In den letzten Jahren betreute Frau von Seherr-Thoss am Gymnasium Dörpsweg mit enormem Erfolg die Schüler:innen der Unterstufe, die sich beim Märchenwettbewerb engagierten. Ab dem neuen Schuljahr wird Frau Exner diese Aufgabe übernehmen. Das Wettbewerbsmotto im kommenden Winter lautet dann: „Im Winter auf Entdeckungsreise“.

Genießen auch Sie die Lektüre von Luisas Märchen „Freundschaft siegt“ sowie von Sabinas Märchen „Das Portal des Friedens und die drei Prüfungen“ .

Fragen zur Gen-Ethik an einen Molekularmediziner

Gentechnik revolutioniert nicht nur die Landwirtschaft, sondern birgt auch das Potenzial, lebensbedrohliche Krankheiten zu heilen und unsere Ernährung nachhaltig zu sichern. Doch während die Möglichkeiten faszinierend erscheinen, werfen ethische und ökologischen Implikationen vielfach Fragen auf. Diesen widmeten sich die beiden von Herrn Hanke geleiteten Philosophiekurse des 11. Jahrgangs. Aufschlussreich hierbei war ein Interview mit einem Molekularmediziner. Eine Schülerin berichtet:

Von Valerie Feller (S2)

Mit dem Fortschritt der Wissenschaft steigen unwiderruflich auch die technischen Möglichkeiten, den menschlichen Körper zu verändern. Umso wichtiger ist es geworden, hier zu differenzieren, welche Handlungen moralisch verantwortbar sind, und entsprechende Gesetze zu entwickeln, was jedoch stets in Abstimmung der Naturwissenschaften geschehen muss. Vor diesem Hintergrund traten die Philosophie-Kurse des 11. Jahrgangs von Herr Hanke am 30. Juni in den Austausch mit Professor Böttcher am Institut für Molekulare Medizin der Uni Halle.

Auseinandergesetzt haben wir Schüler:innen uns mit der Medizinethik bereits seit mehreren Wochen durch Präsentationen, Plenumsdiskussionen und auch das Erstellen eines Kodex zu den Gebieten des Klonens und der Gentechnik, in welcher man Erbanlagen durch das künstliche Einfügen oder Entfernen eines DNA-Abschnittes verändert.

Um unser Verständnis abschließend abzurunden, nutzten wir die Möglichkeit, uns mit einem Experten auf diesem Gebiet zu unterhalten. Dabei war es uns auch wichtig, dass wir mit jemanden aus der Naturwissenschaft sprechen, da viele Schüler:innen im Kurs in dieser Hinsicht interessiert sind, aber vor allem auch, weil in gesellschaftlichen oder politischen Debatten eine naturwissenschaftliche Perspektive oft vernachlässigt wird beziehungsweise ganz fehlt, obwohl sie sich am besten mit der Technik an sich und deren Auswirkungen auf den Körper auskennt.

Durch eine Recherche sind wir auf Professor Böttcher gestoßen, der am Institut für Molekulare Medizin an der Uni Halle in der Krebsforschung tätig ist und hierfür Methoden der Gentechnik nutzt. Prof. Böttcher erklärte sich sehr zuvorkommend bereit, sich mit uns in einer Video Session in Verbindung zu setzen und unsere Fragen zu beantworten.

In seiner Forschung analysiert Prof. Böttcher, welche Mutationen von Krebszellen dafür sorgen, bestimmte Medikamente unwirksam zu machen, womit zukünftig eingeschätzt werden sollte, welche Therapie für einen Patienten sinnvoll ist. Dafür braucht es die Geneditierung.

Die genaueren Details seiner Arbeit wie auch seine Antworten an uns hat Prof. Böttcher verständlich und klar formuliert, wodurch sie uns Schüler:innen sehr greifbar wurden, beispielsweise bei der Frage, auf welche Art und Weise genau künstliche Intelligenz, ein für uns Schüler:innen sehr nahes Thema, Verfahren in der Gentechnik effizienter gestaltet.

Wir sprachen auch über das sehr kontroverse und aktuelle Thema, ob Gentechnik an Embryonen oder an der Keimbahn getroffen werden sollten vor dem Hintergrund, dass die veränderten Erbinformationen an künftige Generationen weitergegeben werden können. Hier riet Prof. Böttcher aus wissenschaftlicher Perspektive ab. Zum einen seien durch Pränataldiagnostik Eingriffe, um Erbkrankheiten zu verhindern, meist unnötig, da man durch sie im Vorwege mit hoher Wahrscheinlichkeit bestimmen könne, ob ein ungeborenes Kind erblich erkrankt sei. Zum anderen könne man eben nicht die genauen Nebenwirkungen der Geneditierung vorhersagen, da Gene meist mehrere Funktionen besitzen.

Da wir Schüler:innen uns zuvor mit dem Embryonenschutzgesetz befasst hatten, war es sehr lehrreich, die wissenschaftliche Sichtweise vor Augen geführt zu bekommen. Ebenso erwies sich Professor Böttchers Lebenslauf als aufschlussreich, denn außerhalb von Deutschland war er auch an Instituten in Australien und den USA tätig. So war es interessant, von den regionalen Unterschieden in der Forschung zu erfahren.

Des Weiteren berichtete Prof. Böttcher davon, dass er ursprünglich in der Pflanzlichen Genetik gearbeitet, dort aber seinen Sinn nicht gefunden habe, weshalb er auf die molekulare Medizin umgestiegen sei, um damit etwas in der Welt zu bewirken.

Dadurch, dass unser Jahrgang sich in einem Alter befindet, in welchem die Berufswahl immer näher rückt, hat uns diese Antwort zum Denken angeregt. Abschließend lässt sich sagen, dass sich das Gespräch mit Professor Böttcher als äußerst informativ herausstellte, seine Erläuterungen präzise und anschaulich waren und sein bisheriger Werdegang sehr inspirierend auf uns wirkte.

 

Exkursion nach Berlin 

Ein Ausflug nach Berlin lohnt sich immer wieder – ob in der Schulzeit oder in den Ferien. Über ein eindrucksvolles Berlin-Programm bereits eines einzigen Tages berichtet eine Schülerin des S2:

Von Charlotte Bierhaus (S2)

Geschichte begreift man am besten dort, wo sie passiert ist. 
Aus diesem Grund haben sich zwei Klassen der Jahrgänge 10 und 11 in Begleitung von Herrn Hanke und Herrn Terhalle auf den Weg nach Berlin gemacht, um sich einen Tag vor Ort mit der Geschichte der sogenannten „Stasi“ in der ehemaligen DDR zu beschäftigen. 

Mit dem ICE angekommen am Berliner Hauptbahnhof, ging es direkt zum Denkmal Museum Hohenschönhausen, das in DDR-Zeiten ein Gefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) war. Unter der Leitung eines Zeitzeugen sowie dem Sohn eines ehemaligen Insassen wurden wir durch Teile der alten Gebäude geführt. Wir standen in alten Zellen, spürten durch die eindringlichen Erzählungen die bedrückende Atmosphäre und bekamen einen Einblick in das System der Kontrolle und Einschüchterung. 

Der Zeitzeuge, der selbst fünf Wochen in Hohenschönhausen inhaftiert war, berichtete unter anderem von nächtlichen Schikanen – etwa, wenn man nicht in der vorgeschriebenen Haltung geschlafen hatte – sowie von sogenannten „Steh-“ und „Hockzellen“, in denen man sich stundenlang nicht bewegen konnte.
Die Schilderungen und die spürbare psychische Zersetzung durch die Haftbedingungen waren eindrucksvoll, stellenweise kaum begreifbar – und haben viele von uns tief bewegt. 

Nachdem wir uns im Anschluss an die Führung wieder gesammelt hatten, bekamen wir die Möglichkeit, Berlin auf eigene Faust zu erkunden — von Sehenswürdigkeiten wie dem Fernsehturm und der Weltuhr am Alexanderplatz oder dem Brandenburger Tor bis hin zur Gelegenheit, den historischen „Checkpoint Charlie“ zu sehen, war fast alles dabei. 

Anschließend ging es für uns in den Reichstag für ein weiteres Zeitzeugen-Gespräch. Nach einer Sicherheitskontrolle fanden wir uns im Europasaal des Paul-Löbe-Hauses wieder. Hier berichtete die Opferbeauftragte und ehemals Protestierende Evelyn Zupke über ihre persönliche Erfahrung mit der Macht und Staatsgewalt der Stasi in der DDR. Frau Zupke berichtete von ihrer Vergangenheit in Ost-Berlin als Gegnerin der Regierung und erzählte hierbei nicht nur von der psychischen Zersetzung, die auf Oppositionelle ausgeübt wurde, sondern ebenfalls von geplanten Aktionen. Sie berichtete von gescheiterten Aktionen, wie beispielsweise dem Plan, auf dem Alexanderplatz mit T-Shirts auf den Wahlbetrug aufmerksam zu machen, aber ebenfalls von erfolgreichen, wie der eigenständigen Neuzählung der Wahlstimmen am 07. Mai 1989 und den darauf folgenden monatlichen Protestaktionen. 

Im Rahmen dieses Gespräches konnten wir als Schüler:innen ebenfalls Fragen stellen, um uns besser in die Lage der damaligen Zeit zu versetzen und die Geschichte des Ostens besser zu verstehen. Jede unserer Fragen wurde ernst genommen und gründlich beantwortet sowie teilweise auch mit Gegenfragen gekontert, wodurch eigenständiges Nachdenken und Diskutieren angeregt wurde. 

Nach diesem Gespräch hatten wir alle noch etwas Zeit, uns zu sortieren und den Tag in Berlin ausklingen zu lassen, bevor es abends mit dem ICE zurück nach Hamburg — nach Hause — ging. 

Der Tagesausflug nach Berlin war nicht nur eine Reise in die Hauptstadt, sondern vor allem eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit einem wichtigen Kapitel deutscher Geschichte. Durch die direkte Begegnung mit Zeitzeug:innen, die authentischen Orte und die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen, wurde die Geschichte für uns greifbarer und emotional spürbar. 

Ein Ausflug solchen Ausmaßes ist keineswegs selbstverständlich oder einfach, aber als Schüler:innen freuen wir uns über eine derartige Chance, Geschichte hautnah zu erlernen und zu verstehen.

Eintauchen in den Alltag Roms

Viele Schülergruppen der Mittel- und Oberstufe nehmen an Reise- und Austauschprogrammen ins europäische Ausland teil. Doch auch individuelle Einzelaustausche sind beliebt und werden unterstützt. Lesen Sie hier, wie es einer Neutklässlerin erging, die drei Monate in Rom verbracht hat:

Von Alice Parenti (9d)

Meinen Austausch nach Rom habe ich mit Erasmus+ gemacht. Das ist ein Programm, welches Schüleraustausche im Ausland finanziert, es übernimmt z.B. Kosten für die Hin- und Rückreise, öffentliche Verkehrsmittel, ggf. Schule etc. Als der Zeitpunkt meiner Abreise nach Rom kam, war ich sehr nervös, aber ich habe mich schon gefreut, fast vier Monate in Italien verbringen zu dürfen. Schon an meinem ersten Tag an der Deutschen Schule Rom wurde ich herzlich aufgenommen und willkommen geheißen. Die Gastfreundlichkeit dieser Schule hat alle meine Erwartungen übertroffen. Trotz der Anfangsschwierigkeiten mit dem Aufholen des Lernstoffs – die DSR war in fast allen Fächern vom Inhalt ein halbes Jahr weiter – habe ich mich schnell einleben können und wurde fast sofort ein Teil der Klasse. Das Klassenklima war echt fantastisch. Jeder hat sich gut mit jedem verstanden, sodass es sogar egal war, neben wem man saß. Wir haben uns auch immer gegenseitig unterstützt und geholfen.

Auch die Stadt ist toll und ganz anders als Hamburg. An jeder Ecke gibt es Ruinen und Kirchen zu entdecken und vor allem im Zentrum konnte man genau sehen, dass dies einmal eine der einflussreichsten Städte gewesen ist.

Die Nachmittage der ersten paar Wochen habe ich damit verbracht, mir mit meinen neuen Freunden Rom anzuschauen. Am meisten haben mich das Kolosseum und die „Villa Borghese“ beeindruckt. Aber mein absolutes Highlight war der „Porta Portese“.  Das ist ein Flohmark, der jeden Sonnatg stattfindet und bei dem man Klamotten und anderes für sehr niedrige Preise findet. Dort war ich so oft, dass ich für meine Rückreise einen extra Koffer kaufen musste.

Was Rom grundsächlich von Hamburg unterscheidet, ist auch das Wetter. Wenn man die Temperaturen von Januar bis April vergleicht, ist es in Rom fast immer ca. 10° wärmer. Es war auch viel sonniger dort und geregnet hat es fast nie.

Doch was mir am meisten am Austausch im Allgemeinen gefallen hat ist, wie sehr es mich weitergebracht hat. Und das nicht nur in meinen Italienischkentnissen, die sich seitdem sehr verbessert haben, sondern auch in sozialen und kulturellen Bereichen. Ich musste mich in einer neuen Schule und einer neuen Familie einleben und obwohl das seine Zeit braucht, habe ich sie gern investiert. Ich musste mich an eine neue Kultur anpassen, die nicht so sehr der deutschen ähnelt, wie man vielleicht denken würde. In Italien wird z. B. viel weniger Wert auf Regeln gesetzt. Beispielsweise bei der Metro sind ganz viele Menschen immer über die Kontrollgitter gestiegen und die Kontrolleure haben einfach dabei zugesehen.

Natürlich hat die italienische Kultur ihre Vor- und Nachteile, doch es hat mir echt Spaß gemacht, einmal in sie eintauchen zu können und wie eine echte Italienerin zu leben.

Duftkonzepte

Wissen Sie eigentlich, wie Ihr Lieblingsparfum aufgebaut ist? Im Rahmen des Kunstunterrichts widmete sich der von Frau Exner geleitete Kunstkurs des 11. Jahrgangs Kompositionen von Duftkonzepten, um Werbeplakate zu entwickeln: zu Parfums, die die Schüler:innen gleich auch selbst zu kreieren lernten.

Mit meist noch vagen Vorstellungen dazu, wie ihre Parfums ungefähr durften solle, besuchten die Kursmitglieder das Parfum Atelier Hamburg, wo sie zunächst an zahlreichen Düften schnuppern konnten, bevor sie sich einige davon für ihre eigenen Parfumideen aussuchten. „Wir wollten einen frischen Duft für unser Projekt, etwas mit Minze und Orange“, berichtet etwa Lina (S2). Mit ihrer Gruppe passte sie die Idee vor Ort aber an und entwickelte das Parfum „Blue Forest“ aus Flieder, Moos und Sandel in der Bauchnote, Bambus, Ozean und Pfingstrose in der Herznote sowie Gurke, Litschi, Lotus und grünem Tee in der Kopfnote. „Die Kopfnote richt man primär in den ersten 15 Minuten“, erklärt sie, „die Herznote 2-3 Stunden lang und die Basisnote bis zu 24 Stunden.“

„Man konnte alles an sich selbst gut ausprobieren“, ergänzt Annika, „wir konnten eigenständig arbeiten, bekamen aber bei Bedarf Tipps von den Experten, wenn wir etwas zu viel oder zu wenig dosiert hätten. Damit konnten wir sicher sein, dass es ein gutes Parfum wird.“

Am Schluss bekam jedes Kursmitglied seinen selbst komponierten Duft mit, auf dass die olfaktorischen Reize in die visuelle Gestaltung der Plakate übergehen. Nicht auszuschließen sind auch belebende Nebenwirkungen auf das Raumklima im Kunsttrakt.