Grimms „Mehrchen“ ordentlich verdreht

Mit einer witzigen und schwungvollen Märchenparodie hat der Theaterkurs des 12. Schuljahres unter Leitung von Frau Neumann noch einmal gezeigt, was er kann.

Nach der vielbeachteten, ernsten und sehr beeindruckenden Inszenierung aus dem letzten Schuljahr zu Lebensbedingungen und Erinnerungen von in Deutschland lebenden Flüchtlingen („Mensch ist Mensch – andere Menschen denken“) bewies der Kurs mit seiner Produktion „Mehrchen“ nun komödiantisches Können.

Die Suche des Prinzen nach seiner Prinzessin, deren Schuhgröße das wesentliche Kriterium für die Eignung darstellt, führte zu einer sehr vergnüglichen Reise durch die verdrehte Märchenwelt des von Kathrin Marzin verfassten und durch den Theaterkurs nochmals aktualisierten Stücks. Immer wieder wechselten die Handlungs- und die Metaebene, wenn der ermüdete Darsteller des Prinzen seine Rolle an einen Kollegen abgab, der die Figur dann einfach weiterspielte. Lustige Pointen gelangen auch den zwei rappenden Bremer Stadtmusikanten, die Verstärkung für ihr Team suchten. Sehr amüsant kommentierte die Zwergenschar als Gruppe von Märchenfiguren das Geschehen, indem sie vergleichbar einem griechischen Chor kicherte, mit nach oben zeigenden Mützchen durch die Gegen hüpfte oder zur Prinzenschnulze weinte. Immer wieder bezogen die Figuren ihr Publikum mit kleinen Dialogen in die Handlung ein und sorgten damit auch für einen für Impro-Charme der Inszenierung.

So gelangen zwei Vorstellungen, in denen das Publikum gemeinsam mit dem Ensemble viel Freude am Spiel mit Märchenzitaten, -figuren und -späßen erlebte.

Keine Kinder als Soldaten!

Auch in diesem Jahr nahm das Gymnasium Dörpsweg mit verschiedenen Klassen und Kursen wieder am „Red Hand Day“ teil. Neben Regelklassen aus den Jahrgängen 8 und 9 haben sich besonders die Schüler_innen der Internationalen Vorbereitungsklasse für die Aktion engagiert.

Nach Unterrichtseinheiten zu den Themen „soziale Gerechtigkeit“ und „Kinderarbeit“ rückten durch den Red Hand Day die Schicksale von Kindersoldaten in aller Welt in den Fokus der gemeinsamen Arbeit. Um dies anzuprangern und sich gleichzeitig mit Kindersoldaten überall auf der Erde zu solidarisieren, bastelte jede_r einzelne Schüler_in eine eigene Rote Hand, gestaltete sie individuell und versah sie mit zum Teil sehr emotionalen Botschaften an Politiker_innen. So kamen bereits am ersten Tag über 50 Hände zusammen.

Unser Schülersprecherteam wird die gesammelten Roten Hände in den nächsten Wochen an die Lokalpolitik übergeben und den Forderungen ihrer Mitschüler_innen noch einmal Nachdruck verleihen.

„Jetzt finde ich Politik interessant.“

Zu diesem Schluss kommt eine Schülerin der Klasse 8b nach dem eintägigen Workshop „Ich will mitmischen! Jung und politisch in Hamburg“, den die Klasse im Rahmen des PGW-Unterrichts am 14.02.2019 gemeinsam mit Frau Renno besucht hat.

Sechs Stunden lang standen die Politik Hamburgs und Partizipationsmöglichkeiten im Fokus. Ausgangspunkt war das Nachdenken über den eigenen Stadtteil: „Das gefällt mir in meinem Stadtteil“ und „das stört mich in meinem Stadtteil“. Diese Themen wurden um weitere politische Fragestellungen wie der Unterbringung von Obdachlosen in Hamburg oder den Kosten für öffentlichen Nahverkehr ergänzt, um sie am Nachmittag mit jungen Vertretern von Parteien der Hamburgischen Bürgerschaft zu diskutieren. Die Einladung angenommen haben Vertreter der Jungen Grünen, der Jungen Liberalen und der Jusos. Sie wurden in drei Begegnungsrunden von den Schüler_innen mit Fragen „gelöchert“. Dabei brillierten die jungen Politiker mit Überzeugungskraft und Sachkenntnis. Bei dem einen oder anderen Thema entdecken die Schüler_innen sogar eine recht ähnliche Haltung der drei Vertreter. Ob man sich nicht zusammen tun könne, fragt eine Schülerin. Die Parteivertreter reagieren mit einem breiten Grinsen.

Nach dem von der Landeszentrale für politische Bildung hervorragend organisierten Workshop war sich die Klasse 8b einig: Mit echten, jungen Politikern ins Gespräch zu kommen motiviert und steckt an!

Unser neuer Schulleiter stellt sich vor.

Ab Sommer 2018 leitete Herr Dr. Motschmann zunächst als stellvertretender Schulleiter das Gymnasium Dörpsweg. Seit Februar 2019 ist er zum Schulleiter gewählt.  Kurz nach seiner Ernennung haben ihn die Klasse 6b und Herr Binder (Abteilungsleiter 5-7) interviewt.

Herr Dr. Motschmann, wie gefällt es Ihnen am Dörpsweg?

Ausgesprochen gut. Ich bin hier großartig aufgenommen worden, auf ein außergewöhnlich engagiertes Leitungsteam und ein offenes Lehrerkollegium gestoßen. Die Schüler erlebe ich als sehr aufgeschlossen, die Zusammenarbeit mit den Eltern als konstruktiv. Interessant war es für mich auch, mit Eidelstedt einen mir bis dahin unbekannten Stadtteil kennenzulernen. Insgesamt hätte ich es nach meiner Rückkehr aus Italien kaum besser treffen können.

Welche Fächer unterrichten Sie und was bedeuten Sie Ihnen?

Ich unterrichte die Fächer Latein und Geschichte. Beide Fächer haben ihren eigenen Reiz. Im Fach Latein begegnen wir einer fremden Sprache, gerade weil sie nicht mehr gesprochen wird, auf ganz andere, viel analytischere Weise als im modernen Fremdsprachenunterricht. Das, was in Latein gelernt wird, die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit Sprache und grammatischen Strukturen überhaupt, aber auch mit den Inhalten aus Philosophie und Politik, Kunst und Geschichte, habe ich als ungemein bereichernd und nützlich in vielen anderen Lebens- und Lernzusammenhängen erlebt. An Geschichte fasziniert mich zum einen die Universalität. Von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Geschichte der Gegenwart, von der Geschichte Deutschlands und Europas bis zu der anderer Länder auf anderen Kontinenten, von Wirtschafts- und Sozialgeschichte über politische Geschichte bis hin zu Kunst- und Literaturgeschichte ist der Fächer so breit gespannt, ist so viel Neues jeden Tag zu entdecken, dass man niemals „fertig“ wird. Zum anderen bietet die Geschichte einen Erfahrungshorizont für die Entscheidungen der Gegenwart. Gerade dies versuche ich den Schülern in meinem Geschichtsunterricht zu vermitteln.

Worin haben Sie Ihren Doktor gemacht?

Ich habe das große Glück gehabt, dass mein Professor Alexander Demandt mich sehr ermutigt hat, meine Examensarbeit im Fachbereich Alte Geschichte zu einer Doktorarbeit auszubauen, die im Jahre 2002 unter dem Titel „Die Religionspolitik Kaiser Marc Aurels“ veröffentlicht wurde.

Seit wann sind Sie im Schuldienst und wo waren Sie schon tätig?

Ich habe nach meiner Promotion im November 1999 meinen Vorbereitungsdienst am Schadow-Gymnasium in Berlin beendet und mich um eine Einstellung in den Berliner Schuldienst bemüht. Nachdem ich dort eine Absage erhalten hatte, habe ich mich bundesweit beworben (wir hatten damals schon zwei Kinder und meine Frau war mit dem dritten schwanger) und schon einen Monat später aus Hamburg eine Zusage erhalten. Im April 2000 habe ich am Gymnasium Meiendorf meinen Dienst angetreten und bin dann zum Februar 2003 als stellvertretender Schulleiter an das Gymnasium Bramfeld (jetzt Johannes-Brahms-Gymnasium) gewechselt. Zwischen 2010 und 2018 war ich dann im Auslandsschuldienst als Schulleiter der deutschen Schule Genua tätig.

Inwiefern unterscheidet sich unser Gymnasium von der Deutschen Schule Genua?

Ich würde hauptsächlich drei Unterschiede nennen:

1. Die Schülerklientel am Gymnasium Dörpsweg ist gemischt, bietet einen bunten Querschnitt durch die Gesellschaft, hat zusätzlich eine Basisklasse und zwei IVK. Die Deutsche Schule Genua dagegen ist eine Schule in privater Trägerschaft, die sich neben der finanziellen Unterstützung der fördernden Stellen in Deutschland vor allem aus dem Schulgeld finanziert, das die Eltern der Schüler zahlen. Entsprechend stammen die Schüler eher aus wohlhabenden, sehr bildungsorientierten Familien – mit allen Vor- und Nachteilen.

2. Das Gymnasium Dörpsweg bietet ein breites Bildungsangebot mit einer Schwerpunktsetzung in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern. Die Deutsche Schule Genua ist eine Begegnungsschule. Die Schüler waren mehrheitlich Italiener oder Kinder italienisch-deutscher Eltern. Deutsch wurde als Fremdsprache seit dem Kindergarten gelehrt, für die deutschen Schüler entsprechend Italienisch. Verpflichtend kam für alle Schüler in Jahrgang 4 Englisch und in Jahrgang 6 Latein als Fremdsprache dazu. In Jahrgang 8 haben fast alle Schüler zusätzlich Französisch gewählt. Die Schule hatte also im Gegensatz zum Gymnasium Dörpsweg ein ausgesprochenes Sprachprofil.

3. Am Gymnasium Dörpsweg gelten das Hamburger Schulgesetz und die Hamburger Bildungspläne. Die Deutsche Schule Genua ist den Bestimmungen der Kultusministerkonferenz für deutsche Auslandsschulen verpflichtet, die sich zum Teil in wesentlichen Punkten unterscheiden. So können dort z.B. weiterhin Schüler bei zu schwachen Leistungen sitzenbleiben. Insgesamt gab es für die Schulen einen größeren Gestaltungsspielraum.

Wie war Ihr Leben in Italien? Was unterscheidet Ihr italienisches und deutsches Umfeld?

Die acht Jahre in Italien waren eine großartige Zeit. Neben den Dingen, die man gewöhnlich mit Italien assoziiert, wie das gute Wetter und die hervorragende Küche oder die vielen kulturell reichen Städte, haben wir vor allem den Kontakt mit den Italienern sehr genossen, die wir als ausgesprochen zuvorkommende und hilfsbereite Menschen erlebt haben. Das tief verwurzelte Misstrauen der Italiener gegenüber ihren staatlichen Einrichtungen ist eine der Ursachen dafür, dass vor allem und an allererste Stelle der familiäre Zusammenhalt, aber auch freundschaftliche Bindungen sehr gepflegt werden. Bevor man sich z.B. auf die Zuweisung eines staatlichen Kindergartenplatzes verlässt, haben schon dreimal die Großeltern oder Freunde ihre Betreuungshilfe angeboten. Diese Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit, die nicht nach dem unmittelbaren eigenen Nutzen oder finanziellen Ausgleich fragt, vermisse ich hier in Deutschland manchmal. Eine zweite bereichernde Erfahrung war es, sich in einem kulturell und sprachlich fremden Umwelt zu bewegen, in dem der Kontakt zu den eigenen (deutschen) Landsleuten sehr verlockend ist, aber die Öffnung auf die Lebensgewohnheiten des Gastgeberlandes versperrt.

Sie haben sich als „Familienmensch“ bezeichnet. Inwiefern sind Sie einer?

Ich habe meine Familie einfach gerne um mich. Die Tatsache, dass inzwischen drei unserer vier Kinder ausgezogen sind und zum Teil in anderen Städten studieren, freut meine Frau und mich natürlich sehr für sie – und doch vermissen wir sie gleichermaßen. Umso mehr freuen wir uns über unsere regelmäßigen Familientreffen, auf denen jeder dann immer viel zu erzählen hat.

Warum wollten Sie Schulleiter werden und wie hat der Wechsel Ihren Alltag verändert?

Ich habe in den 7,5 Jahren als Stellvertretender Schulleiter am Johannes-Brahms-Gymnasium sehr intensiv und aktiv die Neuprofilierung der Schule mitgestaltet und dies als eine sehr erfüllende Arbeit erlebt. Die positive Resonanz hat mich dazu bewogen, mich als Schulleiter in den Auslandsschuldienst zu bewerben, wo ich dieselbe Erfahrung machen durfte, so dass nach meiner Rückkehr nach Deutschland die Bewerbung als Schulleiter am Gymnasium in Hamburg der nächste logische Schritt war. Meine Tätigkeit unterscheidet sich von der in Genua hauptsächlich darin, dass ich gegenwärtig noch Aufgaben des stellvertretenden Schulleiters wie z.B. die Erstellung des Vertretungsplanes ausübe und sich natürlich noch nicht die Routine aus einer achtjährigen Schulleiterzeit eingespielt hat. Beides zusammen genommen lässt mich täglich deutlich länger in der Schule bleiben als bisher.

Was für einen Leitungsstil werden Sie am Dörpsweg pflegen?

So wie ich ihn in Genua praktiziert habe. Ich werde versuchen, in allen Fragen, die Gestaltungsspielraum lassen, ein Höchstmaß an Beteiligung zu ermöglichen und Spielräume zur Entfaltung eigener Initiativen zu gewährleisten. Dazu dienen viele, auch institutionalisierte Gespräche, die ich mit den Kollegen führe.

Wie werden Sie Schüler_innen und Eltern an Entscheidungsprozessen beteiligen?

Gleiches gilt natürlich auch für die Beteiligung von Schülern und Eltern. Basis dafür ist eine offene und kontinuierliche Kommunikation, die in jedem Fall noch verbessert werden muss. Letztlich ist die Schule für die Schüler da, nicht die Schüler für die Schule. Also wird es meine Aufgabe sein, Schüler, aber auch Eltern in den Prozess der Schulentwicklung einzubinden und deren Anregungen und Initiativen für eine positive Gestaltung des Schullebens aufzunehmen. Das heißt allerdings nicht, dass pädagogische Grundsatzentscheidungen, die von dem Lehrerkollegium getroffen werden, jederzeit verhandelbar sind. Hier ist es in der Zusammenarbeit auch wichtig, die Grenzen der Beteiligung, namentlich der Mitbestimmung festzulegen.

Wie politisch sind Sie?

Ich bin zwar in keiner politischen Partei, würde mich aber dennoch als einen politischen Menschen bezeichnen. Das bringt allein schon das Fach Geschichte mit sich. Hier versuche ich den Schülern das zu vermitteln, was man Multiperspektivität nennt: Sich in die Lebenssituation und daraus resultierende Haltung eines anderen Menschen hineinversetzen und ihn dadurch besser verstehen zu können, ohne die Person und ihre politische Meinung gleich abzuwerten. Das erst ermöglicht eine offene und auch sachliche Auseinandersetzung. Es gibt sehr viele Menschen, die von Toleranz sprechen, selber aber gegenüber anders Denkenden ausgesprochen intolerant auftreten.

Welche Perspektiven sind Ihnen für die Schule wichtig?

Das Gymnasium Dörpsweg bietet mit seinem jungen engagierten Lehrerkollegium und dem in Hinblick auf Größe und Lage wunderbaren Schulgelände sowie der Nachbarschaft zum SV Eidelstedt hervorragende Perspektiven. Erste Aufgabe wird es sein, das Profil der Schule zu schärfen, herauszuarbeiten und zu betonen, was besondere Stärken des Gymnasiums Dörpsweg sind, derentwegen es sich lohnt, hier bei uns zur Schule zu gehen. Dieser Prozess der Profilierung, in den auch Eltern und Schüler einbezogen werden, hat bereits begonnen und wird seinen ersten Höhepunkt in der Ganztageskonferenz vom 28.03.2019 finden. Auf lange Sicht stelle ich mir eine Schule vor, die unseren Schülern durch eine fundierte Allgemeinbildung sowie insbesondere durch eine interessengeleiteten Profilierung des eigenen Lernens optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Studien- und Berufsperspektive ermöglicht. Hierbei ist mir eine hohe Unterrichtsqualität deutlich wichtiger als werbewirksame Maßnahmen der Außendarstellung, denn: letztlich soll die Schule durch die Qualität und den hohen unterrichtlichen Anspruch überzeugen und damit dann auch werben können.

Wie sehen Sie der Schulhofsanierung entgegen?

Die Planungen für die Schulhofsanierung waren bereits weitgehend abgeschlossen, als ich im Sommer an die Schule gekommen bin. Das Konzept sieht neben der Umgestaltung der Freiflächen deutlich mehr Sport- und Aktivitätsmöglichkeiten für die Schüler vor, so dass ich sicher bin, dass der Standort nach der Sanierung für unsere Schüler deutlich attraktiver sein wird. Wichtig ist, dass die Sanierungsarbeiten möglichst zügig umgesetzt und damit der Zeitraum der Unterrichtsbeeinträchtigung begrenzt werden kann.

Wie kann man Ihrer Meinung nach am besten lernen?

Lernen hat vor allem etwas mit Interesse zu tun. Wer sich z.B. für Fußball interessiert, kennt die Aufstellungen der verschiedenen Mannschaften auswendig, ohne diese je „gelernt“ zu haben. Entsprechend sollte jeder Lernende ein Interesse oder neudeutsch: eine Grundmotivation mitbringen. Ansonsten ist es wichtig, dass jeder für sich herausfindet, wie er am besten lernt. Manche lernen mehr über das Hören, manche mehr über das Sehen, andere indem sie sich Lern-Assoziationen herstellen. Für alle dürfte es gleich nützlich sein, neu Gelerntes sofort anzuwenden, damit es nicht in Vergessenheit gerät.

Was sind Ihre Hobbys?

Ich bin grundsätzlich ein sehr interessierter, neuen Dingen gegenüber aufgeschlossener Mensch, so dass ich mich für viele Sachen begeistern kann. Grundsätzlich spiele ich gerne: Von Dart und Billard über Schach und Backgammon zu Doppelkopf und Skat. In Genua habe ich meine Liebe zum Tauchen und zum Tango Argentino entdeckt, ich spiele leidlich Cello und habe schon immer viel Sport gemacht, hauptsächlich Tischtennis (über 30 Jahre im Verein), Fußball und Joggen (mit bisher drei absolvierten Marathonläufen). Über die Jahre erhalten geblieben sind mir drei Vorlieben: Motorradfahren, Hertha BSC und Heavy Metal / Hard Rock.

Horror im Dunkeln

Die Vorstellung der Schwarzlicht-AG war etwas für starke Nerven.

Schon das Geigen-Fiepen aus dem Hitchcock-Klassiker „Psycho“ zu Beginn der Vorstellung machte dem Pubklikum klar, wohin „Die Jagd“ gehen würde: ins Reich des Schreckens.
Und tatsächlich ziehen zwei Hände die Hauptfigur in einen Horror-Film hinein, in dessen Verlauf der Protagonist Zeuge eines Mordes und damit zum Jagdobjekt gruseliger Fantasiefiguren wird. Er gerät ins Visier eines Kettensägen-Mörders, begegnet einem bizarren, immer größer werdenden Motel-Besitzer oder einer Hexe, die ihrem Zauberkessel eine Tod bringende Mumie entsteigen lässt.

Magische Effekte begleiten die Handlung gekonnt, wenn der Hexe etwa ihr Zauberbuch zuschwebt oder weiße Vögel den Mörder bekämpfen – mindestens so aggressiv wie im Hitchcock-Film „Die Vögel“. 

Die Gänsehaut wurde besonders verstärkt durch die dichten, professionell montierten Musik- und Klangeffekte, deren Repertoire von Glucksen, Pochen, Schlagen, Sägen über filmische Horrormusik bis hin zu Michael Jacksons „Thriller“ reichte. 

Handlung, Ausstattung und der nervenaufreibende Klangteppich wurden von den Schüler_innen der AG Schwarzlicht-Theater aus den Jahrgängen 5-10 vollständig selbst konzipiert und gestaltet. Dem Ensemble war das Vergnügen an der prickelnden Vorstellung mit all ihren gelungenen Effekten unmittelbar anzumerken. 

Geleitet wird die am Montagnachmittag stattfindende AG von Frau Katschalkin. 

Workshops zu Flucht und Asyl

Die Themen Flucht und Asyl beherrschen immer wieder Schlagzeilen, Information und Desinformation. Es gibt viele gute Gründe, sich mit der Thematik genauer zu befassen. Eine Schülerin berichtet:

Von Marie Friese, 10a

Wir erinnern uns bestimmt alle an die Flüchtlingswelle im Jahre 2015: Ganz Europa war betroffen und es wurde kontrovers in alle Richtungen diskutiert. Besonders die Aufnahme von Geflüchteten war stark umstritten. Zwischen 2015 und heute wurde die Bedeutung von Sicherheit, Menschenrechten und somit auch Asyl für Geflüchtete und für uns immer relevanter.

Am 14.01 und 15.01.19 hat die Schwarzkopfstiftung im Rahmen des PGW-Unterrichts (Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Leitung: Frau Haller) einen Kurs mit anschließend zwei Workshops für die 10. Klassen organisiert. Das Thema: Flucht und Asyl. Die Studenten Gile und Malik gaben in unserem Gymnasium diesen Kurs und leiteten uns an, uns zu positionieren: keine leichte Aufgabe bei solch einem sensiblen Thema.

Wir diskutierten über Fragen wie unsere Meinung zu dem Umgang mit Flüchtlingen, warum bzw. ob Geflüchtete Smartphones haben und teure Kleidung tragen sollten, welche Umstände wichtig für Integration sind und vieles mehr. Durch geschicktes Positionieren in den vier Ecken des Klassenraumes konnte man sich schnell einen Meinungsüberblick machen und mit der gegensätzlichen Partei über den Standpunkt hemmungslos diskutieren. Provokative Vorurteile und Falschwahrheiten, die zum Thema Geflüchtete und Asyl bestehen, wurden natürlich ebenfalls aufgegriffen – und widerlegt.

Die zwei Workshops, unter denen wir uns entscheiden durften, thematisierten zwei unterschiedliche Bereiche: Der eine Workshop behandelte den Weg und Verlauf einer geflüchteten Person und den Hergang eines Asylantrags. Dieser Prozess ist vielen unbekannt und folglich wurde dieses Verfahren transparenter und eine Identifikation wurde ermöglicht. Der parallel laufende Workshop beschäftigte sich mit dem Fairness-Abkommen der EU und die Teilnehmer stellten ihr Ergebnis in Form einer Talkshow vor, in welcher jeder Teilnehmer ein Mitglied einer Staatsinstanz oder eine betroffene Person darstellte. Beim Zusammentragen der Ergebnisse lernten wir viel über das Schicksal zweier Geflüchteter und das Thema schien zum Ende hin so nah wie niemals zuvor. 

Kurse und Angebote wie diese sind sehr wichtig sollten nicht zu kurz kommen. An diesem Tag lernte ich viel über Asyl und Flucht, ein Thema, das mir persönlich vorher sehr abstrakt, kompliziert und fern schien. Besonders weil dieser Tag etwas Besonderes und Einmaliges für uns war, denke ich, dass wir uns sehr viel mehr Wissen angeeignet haben, als wir es mithilfe eines Schulbuchtextes und Arbeitsblattes getan hätten. Man braucht nicht immer ein Schulbuch und einen Lehrer, um zu lernen.