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History-Kurs: Film zum israelisch-palästinensischen Konflikt

Den Nahostkonflikt in seiner Vielschichtigkeit auch nur ansatzweise zu verstehen ist kompliziert und schwierig. Der Bili-Kurs des S2 hat sich der Herausforderung gestellt und einen Film in englischer Sprache produziert, der eine Reihe von Zusammenhängen anschaulich erläutert. Mit dem Film richteten sich die Schüler:innen des bilingualen History-Kurses an die Bili-Kurse der 9. und 10. Klassen. Den Trailer zum Film und den Info-Film selbst können aber auch Sie sich ansehen, die Links finden Sie am Endes des Beitrags. Ob es sich lohnt, verrät Ihnen eine Zehntklässlerin des bilingualen Zweigs:

Von Valerie Feller (Klasse 10a)

Zuhause, im schulischen Umfeld, in Freundeskreisen und in den Medien: Der Nahostkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern ist aktuell und präsent.

Beim Austausch mit Freunden zu diesem Thema habe ich jedoch persönlich gemerkt, dass das Gespräch aufgrund unzureichendem oder unterschiedlichem Sachwissen oft nur oberflächlich verläuft. Jetzt hat sich dies jedoch durch einen von engagierten Schülern erstellen Film geändert.

Von November bis Februar hat der History-Kurs der elften Klasse unter der Leitung von Frau Achmus auf Englisch an einem Filmprojekt zum Israel-Palästina-Konflikt gearbeitet.

Die Schüler konnten sich hierbei nach eigenem Interesse Schwerpunkte aussuchen, haben ihre Anteile gut organisiert und waren ebenfalls eigenständig außerhalb der Schule daran tätig, beispielsweise beim Editieren.

Die Thematisierung im Unterricht folgte auf persönlichen Wunsch, da im Internet, vor allem auf sozialen Netzwerken, oft Falschinformationen verbreitet werden und der Kurs andere mit diesem Film fundiert informieren wollte. Deswegen wurde er den History-Kursen der neunten und zehnten Klassen vorgestellt.

Im Film wird über die geographischen Umstände des Gaza-Streifens, den geschichtlichen Hintergrund, die Dynamiken zwischen den Nachbarländern, das Verhältnis Deutschlands und der USA zu Israel und Palästina sowie über die Sichtweisen beider Völker berichtet. Voreingenommenheiten in den Medien werden ebenfalls thematisiert.

Das Format ist einer Präsentation ähnlich. Zu allem Gesagten sind kurze Stichworte auf Folien zu sehen, wodurch man dem Inhalt leicht folgen kann, zumal klar und in ruhigem Tempo gesprochen wird.

Die Vorstellung des Zuschauers wird durch mehrere aussagekräftige Bilder unterstützt, zu sehen ist beispielsweise ein Protest gegen den Zionismus, also das Bestreben nach einem jüdischen Nationalstaat, und auch Karten und Graphiken werden schlüssig erklärt.

Ein Trailer für das Projekt wurde ebenfalls angefertigt, in welchem der gut gewählte dramatische Ton und das Abbild von Zerstörung zum Ansehen des Films anregt. Dieser ist für die Bili-Kurse auch auf LMS abrufbar.

Im Dezember hatten in der Schule bereits zwei Vertreter der Friedensbewegung “Combatants for Peace”, die auf gegenüberstehenden Seiten in Israel gelebt haben, über ihre eigenen Erfahrungen gesprochen. Deswegen empfand ich es als besonders interessant, mir nun mehr Hintergrundwissen zum Konflikt aneignen zu können.

Inhaltlich zeigt sich der Film als besonders stark, denn er geht in einer weiten Bandbreite auf verschiedene Aspekte ein. Beispielsweise erweist es sich als sehr spannend, mehr über die außenpolitische Lage, also die Beziehungen zwischen Israel und Ägypten oder Palästina und den Libanon, zu erfahren.

Mir gefiel auch der Einstieg mit den klimatischen Gegebenheiten und der Vegetation des Gaza-Streifens, da man dadurch selbst zum Ort des Geschehens gebracht wird.

Im gleichen Sinne werden einem die Ursachen von falschen Berichterstattungen aufgrund veralteter, ungeprüfter und fehlleitender Informationen vor Augen geführt.

Die präsentierten Darstellungen von Medienmanipulation lassen sich hierbei nicht nur auf den Nahostkonflikt beziehen, sondern können einem auch beim Verstehen anderer Ereignisse nützen wie der Propaganda des Russland-Ukraine-Kriegs.

Insgesamt lässt sich sagen, dass ich durch den Film sehr viel neues Wissen mitnehmen konnte und mir dieser auch methodisch mit seiner Anschaulichkeit und leichten Verständlichkeit sehr gefallen hat. Desgleichen hat es mir einen Einblick zum Wahlfach History der Oberstufe gegeben und ich möchte das Fach dort gerne weiterführen. 

Klicken Sie hier: für den Trailer zum Film (1:09 Min.) und für den Film selbst: „Israel Palestine Conflict“ (25:07 Min.).

Hier gelangen Sie ferner zu unserem Bericht über die Friedensdialog-Veranstaltung mit den „Combattants for Peace“.

„durchsichtig“ – Klassensätze 2024

Jedes Jahr beteiligen sich Schüler:innen des Gymnasiums Dörpsweg am Schreibwettbewerb „KLASSEnSÄTZE“, und jedes Mal ist das Motto anders. In diesem Jahr lautet es „durchsichtig“ – und dazu entstanden wieder ausgezeichnete Texte am Dörpsweg. Die hat eine Jury aus Lehrkräften und Schülerinnen gesichtet und zwei Schulsieger-Texte ermittelt, die nun in den Landeswettbewerb gehen: die „Undurchsichtige Geschichte der Durchsichtigkeit“ von Iona Loffredo und Sofia Kutsin (Klasse 6c) sowie die Erzählung „Zerbrechlich wie Glas“ von Alice Parenti und Carla Nolze (Klasse 8d).

Angeregt durch ihre Deutschlehrerinnen, hatten sich die freiwillig teilnehmenden Schüler:innen Gedanken über mögliche Geschichten zum vorgegebenen Motto gemacht. 15 Texte aus sieben Lerngruppen wurden schließlich eingereicht, darunter auch Texte aus den IVK, die laut Wettbewerbssatzung nicht am Schulwettbewerb teilnehmen, sondern direkt der Hamburger Jury vorgelegt werden.

„Das Motto ‚durchsichtig‘ war herausfordernd“, berichtet Frau von Seherr-Thoss, Wettbewerbskoordinatorin der Schule, „es war nicht einfach, es in eine Handlung umzusetzen.“ Allerdings bewältigten die in Einzelarbeit oder in Teams schreibenden Schüler:innen die Herausforderung teilweise hervorragend, wie die von Frau Kathary und Frau Stabick geleitete Jury berichtet. „Die Texte waren sehr schön und inspirierend“, sagt etwa Jury-Mitglied Valerie (10a), „es gab verschiedene Textsorten wie Märchen und Kurzgeschichten, und sie waren thematisch vielseitig.“

Der Schulsiegertext aus dem 6. Jahrgang, eine Kriminalerzählung, ist der Jury zufolge eine „anschauliche Einführung in eine andere Zeit (20. Jh.)“ und denke die Zeitumstände interessant, gut recherchiert und originell weiter. „Die Geschichte ging viel zu schnell vorbei“, so die Schüler-Jury. Das Schreiben hat den beiden Autorinnen richtig Spaß gemacht, berichten sie. Sofia habe Iona zwar erst einmal überreden müssen, doch nach deren Zustimmung hätten sie viele Stunden an ihrer Geschichte gesessen, geplant, getippt, neue Ideen eingearbeitet, das Geschriebene überarbeitet. Heraus kam eine spannende Erzählung, in der eine Hamburger Detektivin in einem rätselhaften Fall ermittelt: Die Bewohner einer bayrischen Ortschaft sehen sich damit konfrontiert, plötzlich durchsichtig zu sein. Was die Erfindung eines obskuren Forschers damit zu tun hat, sollten Sie selbst nachlesen.

Ausgezeichnet liest sich auch die Schulsiegererzählung aus dem 8. Jahrgang von Alice und Carla. Beide hatten eigentlich vorgehabt, das Motto „durchsichtig“ metaphorisch für die unscheinbare Zwillingsschwester eines extrovertierten Mädchens zu nutzen, doch dann konkretisierte sich die Idee unerwartet. Auch diese Geschichte erhielt großes Lob der Jury für die „kreative Idee zweier gegensätzlicher Zwillinge, die interessante Umsetzung der Durchsichtigkeits-Problematik, die vielen Ideen aus dem Wortfeld der Optik und das verblüffende Ende.“

Sicher gefallen auch Ihnen die Texte – hier können Sie sie lesen:

Frühjahrskonzert 2024

Ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm war beim diesjährigen Frühjahrskonzert zu erleben, bei dem viele Ensembles der Schule unterhaltsam und gekonnt deutsch-, englisch- und französischstämmige Stücke aus Klassik, Filmmusik, Swing, Pop und Rock präsentierten.

Die Lieder des von Herrn Knickmann geleiteten, bereits mehrstimmigen Bläserensembles der 5. Klassen zeigten, wie schnell die Kinder ihr Instrument zu spielen lernen. Als später am Abend beim „Farmhouse Rock“ und dem Titelthema aus „Pirates of the Carribean“ der Bläserkurs 6 unter Leitung von Frau Mohr aufdrehte, war die Überraschung des Publikums groß, wieviel ein weiteres Jahr mit dem Blasinstrument bewirken kann.

Jede Menge musikalisches Können, zarte und kräftige Töne, melodische und schwungvolle Arrangements kamen auch von der Junior-Band (Leitung: Herr Gruhn), dem Schulorchester (Leitung: Frau Mohr) und der Bigband (Leitung: Herr Zolotonov). Ein Highlight bildete in diesem Jahr wieder ein vom Lehrerchor gesungener Song: „Sittin‘ on the dock of the bay“ (Leitung: Frau Kathary). Einen ganz besonderen Applaus aus der bis auf den letzten Platz gefüllten Aula erhielt auch der Unterstufenchor (Foto), der momentan von einem „großen“ Schüler, Sander Kraft (9a), geleitet wird und entschlossen zwei vielstimmig vorgetragene Lieder auf die Bühne zauberte.

2. Debattier-Landessieger

Ein aufregender Vormittag im Rathaus ergab spannende, gekonnt geführte Debatten zu aktuellen Themen – und einen hervorragenden Landes-Vizemeister vom Gymnasium Dörpsweg. Nach einem zum Preis gehörenden Vorbereitungstraining auf Burg Rothenfels am Main wird Maximilian Vogel (9d, Foto rechts) Hamburg damit beim Bundeswettbewerb in Berlin vertreten.

Beim Landesfinale im Rathaus debattierte Maximilian gelassen, souverän und professionell vor rund 400 Gästen, zu denen auch die Mitschüler:innen der von Frau Renno und Herrn Bruttig geleiteten „Jugend-debattiert“-AG gehörten. Zwei AG-Mitglieder berichten:

Von Angelina Rosa (Klasse 9a) und Saida Minnibaeva (Klasse 9c)

Am 9.4.2024 fand der Landeswettbewerb „Jugend debattiert“ im Rathaus statt. Als Verbundsieger des Verbunds Elphi startete Maximilian Vogel (Klasse 9d) mit Nervosität in das Turnier: „Ich war schon etwas aufgeregt, aber ich war ja gut vorbereitet.“

Neben ihm hatte ein Mitglied der „Jugend-debattiert“-AG unserer Schule, Saida Minnibeava (9c), die Chance, die erste Qualifikationsrunde zu jurieren. Ihr zufolge wurden die Debattanten aufgrund eines bereits absolvierten Trainings in Ratzeburg strenger bewertet als noch beim Schul- und Verbundwettbewerb: „Wenn du eine gute Debatte gesehen hast, gibst du normalerweise 3 von 5 Punkten. 4 ist schon überragend“, berichtet Saida. „Man merkte beim Landeswettbewerb besonders, dass die Teilnehmer sich sehr gut vorbereitet hatten und sich Mühe gaben, das zu zeigen“.

In der ersten Qualifikationsrunde des Landeswettbewerbs lautete die Debattenfrage: „Sollen Polizisten in Deutschland flächendeckend mit Tasern ausgestattet werden?“ Neben vielen verschiedenen Pro- und Contra-Argumenten stand in der ersten Qualifikationsrunde von Maximilian vor allem die Frage nach den Folgen des Benutzens von Tasern gegen Menschen mit psychischen Krankheiten im Vordergrund der Debatte.

In der zweiten Qualifikationsrunde debattierte Maximilian eloquent die Frage, ob wir in Hamburg auch an Gymnasien wieder zu neun Jahren zurückkehren sollten. Maximilian argumentierte überzeugend in der Position Contra 2 mit wirtschaftlichen Faktoren bei einer verlängerten Schulzeit sowie der freien Entscheidungsmöglichkeit der Schüler:innen zwischen acht und neun Jahren in der weiterführenden Schule.

Nach einer Pause wurden die Finalisten für die Finaldebatte zur Frage: „Sollen Jugendräte verpflichtend überall in Hamburg eingeführt werden?“ verkündet. Als der letzte Finalist mit der Beschreibung aufgerufen wurde, er könne überall debattieren, am liebsten einmal mit Donald Trump, waren die Euphorie und der Applaus der Dörpsweg-Delegation groß. Maximilian Vogel hatte es ins Finale geschafft! Nun hieß es, sich vor der Jury mit Medienvertreter:innen und Politiker:innen verschiedener Fraktionen der Hamburgischen Bürgerschaft zu beweisen.

Die Stimmung nach einer eindrücklichen und auf hohem Niveau geführten Debatte im Festsaal des Hamburger Rathauses war angespannt, doch letztendlich war das Ergebnis klar: Maximilians ruhige und fokussierte Art, Argumente vorzubringen, wurde positiv hervorgehoben und er gewann den zweiten Platz im Landeswettbewerb „Jugend debattiert“ der Altersgruppe 1. Damit qualifizierte er sich für das Bundesfinale in Berlin. Wir gratulieren Maximilian Vogel zu diesem großartigen Erfolg ganz herzlich und wünschen ihm für das Bundesfinale am 8.6.2024 viel Erfolg!

Erster Prag-Austausch

Erstmals reiste eine Schülergruppe des Gymnasiums Dörpsweg im Rahmen eines Austauschprojekts in die tschechische Hauptstadt Prag und gewann dort Einblicke in das Alltagsleben gleichaltriger Jugendlicher der Partnerschule Gymnázium Thomase Manna. Was die Hamburger Zehntklässler:innen gemeinsam mit Frau Mohr und Herrn Rösler darüber hinaus erlebten, berichtet ein Reiseteilnehmer:

Von Till Becker (Klasse 10d)

Am Sonntag, den 10.03.24 trafen wir uns vormittags am Hamburger Hauptbahnhof und fuhren mit dem Zug nach Prag. Die lange Zugfahrt überbrückten wir mit Quatschen, Kartenspielen, Lesen oder Schlafen, der ein oder andere zuvor heruntergeladene Film wurde auch geguckt. Abends angekommen, wurden wir von unseren Gastfamilien schon erwartet und es blieb noch genug Zeit sich kennenzulernen und sich trotzdem für den nächsten Tag auszuruhen.

Am Montagmorgen trafen wir uns alle in der Schule, um gemeinsam zu frühstücken, Kernlernaktivitäten zu machen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Ab 11 Uhr gab es dann zwei Stunden Freizeit, in denen wir individuell Mittag aßen und uns schon mal ein bisschen die Stadt anschauten. Richtig erkundet haben wir den Stadtkern von Prag ab 13 Uhr mit einer facettenreichen Stadtrallye, welche in gemischten tschechisch-deutschen Kleingruppen gemeistert wurde. Ab ca. 15 Uhr stand uns der Rest des Tages zur freien Verfügung. Viele Schüler*innen der Hamburger Seite haben sich von ihren Austauschpartner*innen noch die weniger bekannten Ecken und Gassen des historischen Zentrums zeigen lassen. Am Abend trafen sich dann noch einige Austauschpaare auf dem Hügel des sogenannten „Petrin“ und ließen den Tag mit guter Aussicht über die im Abendlicht goldleuchtende Stadt ausklingen.

Am nächsten Vormittag über hatten wir die Möglichkeit, uns mit Hilfe von professionellen Streetart-Künstler*innen im Graffiti auszuprobieren. Der ganze Nachmittag und Abend stand uns frei zur Verfügung, wodurch wir die Gelegenheit hatten, ohne Zeitdruck unsere Freizeit zu genießen. Viele von uns haben den Dienstagabend zum Beispiel dazu genutzt den Freizeitpark zu besuchen.

Um 7:40 Uhr begann der wohl eindrucksvollste Tag unserer Reise; wir fuhren nach Theresienstadt, wohin zur Zeit des Holocausts die Nazis zahlreiche Jüd*innen deportierten wurden, bevor sie nach Ausschwitz oder in andere Vernichtungslager weiter transportiert wurden. Jedoch wurde die Stadt auch für Propagandazwecke von den Nazis benutzt. Auf Deutschland und die restliche Welt sollte es so wirken, als würde Deutschland den Jüd*innen eine Stadt geben und sie dort in Ruhe lassen. Dies war aber ein zutiefst falscher Eindruck, der durch Propaganda wie die sogenannte „Jüdische Verwaltung“ oder mehrere Propagandafilme aufrechterhalten wurde. In Wirklichkeit waren die Menschen dort eng zusammengepfercht, unterernährt und verstarben häufig schnell. 33.000 Menschen starben vor Ort an Krankheit, Mangelernährung oder den miserablen hygienischen Bedingungen. 88.000 weitere Menschen wurden von Theresienstadt aus in Vernichtungslager und somit in den Tod geschickt. Im Laufe unserer Führung erfuhren wir immer mehr über die Vergangenheit von diesem Ort, aber auch über den Umgang mit seiner Geschichte in der Nachkriegszeit und auch heute. Der Leiter der Führung berichtete, dass die Aufarbeitung erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion langsam ins Rollen gelangt sei. Auch heute legt die Stattverwaltung den Fokus nicht auf ihre Vergangenheit, sie möchte als gewöhnliche Stadt gelten. Das wird von vielen Menschen, die sich für die Aufklärung einsetzen, jedoch kritisch gesehen. Sie sagen: „Vergesst nicht, was geschehen ist!“ So auch die Zeitzeugin Inge Auerbacher, mit der wir über Facetime telefonieren konnten. Sie ist selbst als Kind nach Theresienstadt deportiert worden und kann sich noch gut an diese schreckliche Zeit erinnern. Heute schreibt sie Bücher und versucht durch Medienpräsenz an den Holocaust zu erinnern und aufzuklären. Dieser Tag ist natürlich eine sehr emotionale Erfahrung für uns gewesen und wir konnten sehr viel Wissen aus ihm schöpfen. Aber auch auf der Gefühlsebene haben wir alle etwas mitgenommen.

Am letzten Tag vor der Abreise besuchten wir vormittags das Militärmuseum und lösten verschiedene lehrreiche Aufgaben. Am Nachmittag gingen wir lasertaggen. Trotz der gewissen Ironie, die im Hinblick auf das Vormittagsprogramm mitschwang, sind wir dabei als Gruppe noch einmal richtig zusammengewachsen.

Alle sind sich einig, dass es eine tolle Zeit in  Prag war. Wir freuen uns schon jetzt auf den Gegenbesuch.

Gemeinsam Klasse sein

Erstmals fanden am Dörpsweg die Projekttage „Gemeinsam Klasse sein, gemeinsam gegen Mobbing“ mit sechs Klassen auf einmal statt. Traditionell vor den Märzferien lernten die Fünftklässler:innen an vier Schultagen, was Mobbing ist, wie man im Fall der Fälle gut reagieren und wie man Mobbing von vorne herein vermeiden kann.

Dazu gehörten auch in diesem Jahr wieder zahlreiche gemeinschaftsfördernde Übungen, die das Präventionsprogramm genauso ausmachen wie die Lehrfilme und Arbeitsblätter, die Übungsdialoge oder Abstimmungen etwa für gute Klassenchat-Regeln. So führten sich die Kinder mit verbundenen Augen über den Schulhof, was einiges an Vertrauen voraussetzt, malten in Zweierteams mit jeweils nur einem Stift Bilder, unterschieden Benzin- und Wasserhandlungen, Petzen und Helfen, Negativ- und Positivbotschaften für andere Kinder.

Das Programm, entwickelt von der Unfallkasse Nord in Kooperation mit der Beratungsstelle Gewaltprävention der BSB, wird seit 2016 am Gymnasium Dörpsweg durchgeführt und hat bereits eine Neuauflage erfahren, die insbesondere das Cybermobbing in den Fokus gerückt hat. In einer nächsten Aktualisierung, so heißt es, werden auch rechtliche Fragen des Themas verstärkt einbezogen.

Längst haben sich die Projekttage bewährt und tragen offenkundig zum freundlichen und familiären Umgang der Schulgemeinschaft bei. Die Mitarbeit der Kinder ist dabei durchweg engagiert. „Wir haben mehr gearbeitet als im normalen Unterricht“, sagte Jayden (5b) gleich nach dem ersten Tag. Erst einmal sei es „ganz schön gruselig gewesen, wenn man so herumgeführt wird“, erklärte seine Mitschülerin Henni am Ende der „Blindenführung“, „dann zunehmend habe ich meiner Partnerin Paula vertraut“. Diese bestätigt, dass sie sich sehr verantwortlich gefühlt habe, und führt später aus, wie wichtig es ist, mutig Position zu beziehen und das Richtige zu tun.

Das mit der Mobbingprävention verbundene Training weist so auch in die Zukunft, indem es das Bewusstsein der sozialen Verantwortung bei den Kindern und Jugendlichen fördert sowie ihren sozialen Zusammenhalt festigt.