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Eindrücke italienischer Gäste

Zwölf Oberstufenschüler:innen und zwei Lehrerinnen vom Liceo Statale Scientifico „Galileo Galilei“ aus Alessandria im italienischen Piemont besuchten eine Woche lang das Gymnasium Dörpsweg. Mit Unterstützung von Erasmus+ folgte die Gruppe einer Einladung von Frau Dr. Hegerfeldt, die ihrerseits bereits im Herbst ein einwöchiges Job-Shadowing am Liceo Galileo Galilei absolviert hatte. Neben dem Besuch von Hamburger Sehenswürdigkeiten und einem Ausflug nach Lübeck sammelte die Gruppe vielfältige Eindrücke vom Schulalltag an der Europaschule Gymnasium Dörpsweg.

Untergebracht waren die Schüler:innen bei gastfreundlichen Familien aus nahezu allen Jahrgängen. „Die Familien vom Dörpsweg zeigten sich sehr hilfsbereit“, berichtet Frau Dr. Hegerfeldt, „und haben die Jugendlichen, die kein Deutsch sprechen, für fünf Nächte aufgenommen.“

Die italienischen Gäste hospitierten am Dörpsweg in verschiedenen Fächern der beiden Oberstufenjahrgänge, aber auch in jüngeren Italienischkursen. „Das kam wirklich super gut an bei meinen Sechstklässlern“, sagt Dr. Hegerfeldt, „der Besuch hat die Kinder sehr motiviert“.

Den deutschen Unterricht empfanden die italienischen Schüler:innen als viel „freier“ im Vergleich zu ihrem eigenen Unterricht. „Sie sind in Italien weniger Schüleraktivität gewohnt“, fasst Dr. Hegerfeldt die Einschätzung der italienischen Gastschüler:innen zusammen, „sie machen z. B. selten Gruppenarbeit. Ein Arbeiten auf dem Flur oder gar draußen ist in Italien nicht denkbar.“

Auch die italienischen Lehrerinnen hätten sich beeindruckt gezeigt. So habe die Mathematikkollegin positiv angemerkt, „dass hier die Unterrichtskonzepte wirklich auf den Erwerb von Kompetenzen und nicht auf den reinen Wissenserwerb zielen“, so Dr. Hegerfeldt. Aber es gebe in der Wahrnehmung der Gäste auch Vorteile des italienischen Systems, etwa in Bezug auf eine engmaschigere Kontrolle der Arbeitsergebnisse. „Im Endeffekt waren die italienischen Gäste der Meinung“, bilanziert Dr. Hegerfeldt das Fazit der Gruppe, „dass eine Mischung aus dem freien deutschen und dem frontalen italienischen System optimal wäre.“

Besuch aus Rumänien

Im Juni hatten Schüler:innen des Bio-Geo-Profils „Global-lokal“ das Brukenthalgymnasikum im rumänischen Hermannstadt/Sibiu besucht und dort ein Wasserprojekt durchgeführt, unterstützt von Erasmus+. Nun war die rumnänische Austauschgruppe in Hamburg und erlebte ein vielseitiges Programm. Eine Teilnehmerin der deutschen Seite berichtet:

Von Alina Hoffmann (S4)

Nach neun langen Monaten fand der Rückbesuch unserer rumänischen Austauschpartnerinnen aus Herrmannstadt/Sibiu statt, und mit einem vollen Programm erkundeten wir sowohl hamburgtypische Sehenswürdigkeiten als auch verschiedenste Gewässer und deren Qualität. Zusätzlich widmeten wir uns weiteren Nachhaltigkeitsaspekten unter dem Leitgedanken: „Leben im und am Wasser“.

Am Montagmorgen holten wir unsere Austauschpartnerinnen am Hamburger Flughafen ab und veranstalteten einen gemeinsamen Brunch. Nach ein wenig Erholung von dem Flug machten wir uns auf den Weg in die Sternschanze. Dort stiefelten wir den Bunker hoch, konnten Hamburgs Skyline im Sonnenuntergang bewundern und erste Eindrücke sammeln. Anschließend liefen wir über den Dom und probierten verschiedenste Snacks und Fahrgeschäfte, welche einen richtigen Adrenalinschub verursacht haben.

Am Dienstag besichtigten unsere Austauschpartnerinnen viele Hamburger Sehenswürdigkeiten, während wir unseren Unterricht besucht haben. Nachmittags trafen wir uns eigenständig und machten uns zum Abend hin auf den Weg zur Elbphilharmonie. Dort erhielten wir eine ausführliche Einführung zum dann folgenden, wunderschönen Konzert des „Royal Stockolm Ochestra“ mit Nina Stemme und Ryan Bancroft im großen Saal. Zudem beeindruckte die Architektur nicht nur unsere Austauchpartnerinnen, sondern auch uns aus Hamburg sehr.

Das Programm am Mittwoch widmete sich den ökologischen Verhältnissen Hamburgs. Am Morgen trafen wir uns mit einer Vertreterin vom NABU, mit welcher wir Kröten des Niendorfer Geheges in ihr Laichgewässer zurückbrachten. Anschließend besuchten wir den Profil-Unterricht des Gymnasium Dörpsweg, welcher die Thematik der Nachhaltigkeit hervorhob. Am Nachmittag ging es zurück in das Niendorfer Gehege, wo wir in der denkmalgeschützten Mutzenbecher Villa eine kurze Einführung zum Gebäude erhielten und picknicken durften. Zusätzlich führten wir Wasserqualitätsuntersuchungen an der Kollau durch, welche wir verglichen mit denen von Herrmannstadt/Sibiu. Der Abend stand uns zur freien Verfügung und wir nutzen ihn, um unseren Austauschpartnerinnen unseren Alltag und unsere Hobbies zu zeigen.

Den gesamten Donnerstag verbrachten wir bei Schabeutz an der Ostsee, von wo aus wir bis Timmendorf wanderten. Wir beobachteten die Flora und Fauna, sammelten und bestimmten Muscheln, picknickten und einige gingen sogar schwimmen. Nach einem Eis ging es zurück nach Hamburg, wo ein kleiner Halt eingelegt wurde, um Mitbringsel zu besorgen. Den Abschlussabend verbrachten wir alle gemeinsam zuhause mit leckerem Essen und Kulturfernsehen.

Am Abreisetag dokumentierten wir unsere Erlebnisse und Erfahrungen und kochten anschließend lecker gemeinsam in der Küche des „steeedt“ (Eidelstedter Bürgerhaus). Schließlich verabschiedeten wir unsere Austauschpartnerinnen am Flughafen nach einer sehr ereignisreichen und spannenden Woche.

Journée franco-allemande 2025

Es hat Tradition: Die Dörpsweg-Schulgemeinschaft feierte die deutsch-französische Freundschaft gemeinsam mit den Gastschüler:innen aus Toulouse – und mit so vielen Crêpes wie nie.

Bereits in Südfrankreich hatten sich die französischen und deutschen Jugendlichen bestens verstanden, als die Dörpsweg-Gruppe der Acht- und Neutklässler:innen ihre Gastfamilien und das Collège Léonard de Vinci in Tournefeuille Mitte September besuchten, einem Vorort von Toulouse. Die Reise war großzügig durch das Programm Erasmus+ unterstützt worden, was die Kosten für die beteiligten Familien erheblich reduziert hatte. Begleitet worden war die Gruppe von der Französisch-Fachleiterin Frau Margedant sowie von Frau Fünfsinn.

Nun kamen die 30 französischen Austauschpartner:innen gemeinsam mit ihren Lehrerinnen, darunter ihrer Deutschlehrerin Madame Girardin, nach Hamburg und bereicherten, unbeeindruckt vom Hamburger Winterwetter, fröhlich den Schulalltag am Dörpsweg. In deutsch-französischen Tandems bereiteten sie beispielsweise Präsentationen vor, um diese im Verlauf der Journée franco-allemande in verschiedenen Klassen der jüngeren Jahrgänge vorzustellten. Sie dekorierten zudem das Schulgelände mit Infotafeln, Flaggen und Plakaten. Und sie backten unermüdlich Crêpes: mehrere Hundert Stück, um sie gratis in den Klassen zu verteilten. Anders als in früheren Jahren ließ sich so ein geballtes Gedränge vor den Crêpe-Ständen vermeiden.

Auch während der Pausen wurde der Deutsch-Französische Tag fröhlich gefeiert, mit französischen Liedern, Boule-Spiel, Schminkaktionen und einem gemeinsamen Gesangsauftritt der jüngeren Französisch-Kurse: Nach einer Ansprache durch einen am Austausch beteiligten Schüler, der an den Elysée-Vertrag von 1963 erinnerte und die Bedeutung der deutsch-französischen Partnerschaft erläuterte, erklang der Klassiker Les Champs-Elysées aus großen Boxen vor dem Klettergerüst. Geübt hatten die Französisch-Kurse das Lied in den vorangegangenen Stunden, sodass sie nun entschlossen und gut gelaunt mitsingen konnten.

Der Hamburg-Besuch der französischen Gastschüler:innen sieht nach einem von den Familien gestalteten Wochenend-Programm beispielsweise den Besuch der Hafencity und Elbphilharmonie vor, des Chocoversums, Elbtunnels und Michels sowie eine Rallye durch die Innenstadt.  

Das Wetter ist deutlich kühler als das während des Toulouse-Besuchs im September, die Gastfreundschaft ist jedoch gleichermaßen herzlich.

Mit Erasmus+ nach Genua

Bei winterlichen Temperaturen ist der Rückblick auf Eindrücke des Spätsommers besonders reizvoll: auf einen Schüleraustausch im norditalienischen Genua.

„Ein wunderschönes und einmaliges Erlebnis“, sagt Emily aus dem 8. Jahrgang des Gymnasium Dörpsweg auf die Frage, wie ihr der von Erasmus+ geförderte einwöchige Austausch im September 2024 gefallen habe. Endlich hätten die Schüler:innen die Sprache länger als 90 Minuten am Stück gehört und gesprochen. Die Kultur, die sie aus den Seiten ihres Lehrwerks oder durch kleine schulische Projekte bereits kennengelernt haben, konnten sie nun endlich richtig erleben, ja sogar schmecken, riechen und fühlen. Die italienischen Schüler:innen waren nach kürzester Zeit nicht mehr nur Gastgeschwister, Tourguides und Übersetzungshilfen, sondern Freunde und Freundinnen, Verbündete in dieser gemeinsamen Erfahrung. „Mein Highlight war es, niemals allein zu sein oder sich allein zu fühlen während dieser Reise – wir waren immer unter Freunden“, schließt Emily ihren Bericht mit einem großen Lächeln im Gesicht ab.

Mieke, eine weitere Schülerin des 8. Jahrgangs, die den Austausch von Hamburg aus verfolgt hat, berichtet, dass auch sie und die anderen Italienischlerner:innen sich in dieser Woche intensiv weiter mit der italienischen Sprache auseinandergesetzt haben und nach Rückkehr der „Genovesen“ durch deren Erfahrungsberichte sowie durch das gemeinsame Projekt „L’Acquario di Genova“ (das Aquarium von Genua) auch die italienische Kultur noch einmal von einer ganz anderen Seite kennengelernt haben. „Nach dem Austausch habe ich bemerkt, dass sich die Qualität der Sprache im Unterrichtsgespräch verändert hat. Das hat den Unterricht für alle weiterentwickelt und schöner gemacht.“

Nun freuen sich alle Beteiligten auf den Gegenbesuch der genovesischen Schüler:innen im Juni 2025.

Austausch mit Ariccia

In diesem Jahr beteiligt sich das Gymnasium Dörpsweg an einem Austauschprojekt mit dem Liceo Statale James Joyce in Ariccia. Gruppen beider Schulen werden sich gegenseitig besuchen und gemeinsam die Kultur des jeweiligen Partnerlandes erkunden.

Arricia befindet sich vor den Toren Roms im Castelli Romani, dem wunderschönen Umland der Metropole, zu der auch während des Austauschbesuchs der deutschen Gruppe im November viele Wege führen werden. Der Gegenbesuch in Hamburg ist für das Frühjahr geplant.

Bei ihrem Vorbereitungsbesuch in Ariccia trafen Schulleiter Dr. Motschmann und der Fachleiter Italienisch, Herr Spallino, auf die sehr motivierten und begeisterten italienischen Schüler:innen von Deutschlehrerin Frau Lienhard (s. Foto). Sie freuen sich genauso wie die Dörpsweg-Gruppe auf den gegenseitigen Austausch, für den gemeinsame Projektarbeiten zum Thema „Italien und Deutschland: Die Sehnsucht nach dem Anderen“ geplant sind.

Beim Besuch der deutschen Gruppe im November stehen aber auch Touren durch Rom und Besuche dort ansässiger deutscher Institutionen auf dem Programm, etwa der Botschaft oder des Goethe-Instituts.

Der Dörpsweg ist Norddeutschlands einziges Gymnasium mit Italienisch als zweiter Fremdsprache. Das Austauschprojekt wird finanziert aus dem Bildungsprogramm Erasmus+ der Europäischen Union und bildet einen Baustein im Zuge der Europa-Profilierung unserer Schule.