Deutsch-Französisches Austauschprogramm

Du hast Lust, 3 Monate in Frankreich zu leben und umgekehrt Besuch aus Frankreich bei dir aufzunehmen? Dann könnte das Brigitte-Sauzay-Austauschprogramm für dich interessant sein, das Französischlerner:innen ab der 8. Klasse offen steht.
Wie die Teilnahme funktioniert und ob sie sich lohnt, berichten vier Schülerinnen, die das Programm gerade ausprobieren:

Von Mila und Nelli (9a, Gymnasium Dörpsweg)

Letzten November haben wir uns dazu entschieden, an einem Austausch mit Frankreich teilzunehmen. Über einen der Rundbriefe wurden wir über diesen Austausch aufmerksam, und so haben wir unsere Bewerbung an die Hamburger Schulbehörde geleitet, über die das gesamte Verfahren läuft.

Das Bewerbungsverfahren ist umfangreich – man muss ein langes Bewerbungsformular ausfüllen, Unterlagen unterschreiben, einen Text über sich schreiben, und auch ein Bewerbungsgespräch in einer Gruppe von circa 5 Schülern ist erforderlich. Jedoch lohnt sich der langwierige Prozess wirklich, denn je mehr Informationen über einen bekannt sind, desto besser kann ein:e Austauschpartner:in mit denselben Interessen oder Eigenschaften gefunden werden. 

In unserem Fall haben wir nach nur zwei Monate nach Abschicken der Unterlagen die Rückmeldung erhalten, dass eine französische Korrespondentin gefunden wurde.

Speziell unser Austausch mit Frankreich verläuft über 6 Monate – 3 Monate besuchen französische Schüler:innen mit uns unsere Schule, danach verbringen wir 3 Monate in Frankreich. Es gibt jedoch auch andere Zeitfenster, wie zweimal zwei Wochen oder je einen Monat. 

Jeder, der vielleicht mit dem Gedanken spielt, oder sich noch nicht sicher ist, sich für so einen Austausch zu bewerben, dem können wir dies nur empfehlen. Auch gibt es an der Schulbehörde Kontaktpersonen, an die man sich bei Fragen wenden kann, sodass man nicht “verloren” gehen kann. 

In Hamburg haben wir mit unseren Austauschpartnerinnen viel Spaß, unternehmen viel und können miterleben, wie sie immer besser Deutsch verstehen und sprechen.

Für uns wird der zweite Teil des Austusches Mitte September beginnen, wenn wir für drei Monate nach Frankreich fahren werden. Dann geht es in einen französisches Ort in den Pyrenäen – ein ziemlicher Kontrast zu Hamburg. Wir freuen uns schon sehr auf die neuen Erfahrungen und Herausforderungen, die uns dort erwarten. Eins ist dabei sicher: Mit unseren beiden Austauschschülerinnen werden wir jede Menge erleben.

Unsere Partnerinnen haben jetzt fast drei Monate hier verbracht und ebenfalls etwas geschrieben:

Von Anaïs und Chloé (Jg. 10, Lycée Victor Duruy)

Wir sind zwei Austauschschülerinnen aus einer kleinen Stadt im Süden von Frankreich. Wir heißen Anaïs und Chloé, wir sind Zwillingsschwestern und 16 Jahre alt. Wir machen diesen Austausch für drei Monate, und unsere Austauschschülerinnen sind Mila und Nelli aus der Klasse 9a.

Unsere Deutschlehrerin aus Frankreich hat uns im November über diesen Austausch informiert, und wir sind im April angekommen. Wir sind froh, dass wir die Möglichkeit haben, diese Erfahrung zu machen.

Dank dieses Austauschs lernen wir viel Deutsch. Es ist im Vergleich zu den lateinischen Sprachen eine sehr schwierige Sprache, aber daran gewöhnen wir uns. Wenn man die Sprache oft hört, ist es besser.  Wir kommunizieren besser mit den Leuten und verstehen viel mehr als vor unserer Abreise, als wir nur sehr schlecht Deutsch sprachen. Auch wenn man immer noch Fehler macht, wird man dank der Geduld der Leute, ihrer Hilfe und ihres Wohlwollens immer besser. Und das ist das Wichtigste.

Der Anfang mag schwierig aussehen, man ist in einem fremden Land, spricht die Sprache nicht gut und kennt niemanden, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran, lernt tolle Leute kennen und entdeckt eine andere Kultur und Lebensweise. All das ist sehr bereichernd, und es ist wirklich eine Lebenserfahrung, die man machen sollte!

Außerdem begleitet uns die Schule Dörpsweg auch gut bei unserem Austausch und beim Erlernen der Sprache. Wenn wir ein Problem hatten, konnten wir die Französischlehrerin, generell alle anderen Lehrer oder den Schulleiter fragen. Wir konnten Hausaufgaben machen und die Klassenarbeit schreiben, aber es gab keine Noten. Die Schule hat uns geholfen, ohne uns zu zwingen. Und das fanden wir gut. 

Etwas Tolles ist es auch, unsere beiden Länder, unsere beiden Schulen und unsere beiden Kulturen zu vergleichen, weil es so viele Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland gibt! Uns gefällt besonders gut, dass Hamburg so eine große und vielseitige Stadt ist und dass wir hier so viel unternehmen können.

Zusammenfassend ist es ein tolles Experiment, und wir bereuen nichts!