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Vorlese-Sieger

In diesem Jahr ist vieles anders. Einen Schulsieger beim Vorlesewettbewerb aber haben wir. Nachdem alle vier sechsten Klassen ihre Klassensieger ermittelt hatten, nahmen die vier Finalisten nun zum Vorlese-Schulentscheid in der Bibliothek Platz. 

Eigentlich hätten die vier vor einer mit ihrem Jahrgang gefüllten Aula gelesen, wie es in früheren Jahren üblich war. Doch mit Blick auf die Hygienebestimmungen wurde in diesem Jahr ein kleinerer Rahmen gewählt. In der Bibliothek lasen die vier Klassensieger sich gegenseitig, der Jury sowie Deutschlehrkräften ihres Jahrgangs vor. „Ehrlich gesagt bin ich ganz froh“, fand Eva (6b) zu Beginn, das Vorlesen sei auch so schon aufregend genug.

Die Jury aus Frau Kolditz (Deutsch, Geschichte, Leseförderexpertin), Frau Neumann (Deutsch, Theater, Musik) und Lilly Damaschke (7a, Vorjahres-Siegerin) zeigte sich beeindruckt von den Leseleistungen. Die Finalisten hatten im ersten Schritt trotz ihrer Masken sehr klar, flüssig und ausdrucksvoll zunächst aus einem selbst gewählten Buch vorgelesen – vier Jugendbuchklassikern: Felix Engler (6a) aus „Harry Potter und der Feuerkelch“ (J. K. Rowling), Eva Kim (6b) aus der „Unendlichen Geschichte“ (M. Ende) , Emil Schülke (6c) aus „Emil und die Detektive“ (E. Kästner) und Keremcem Kalayci (6d) aus „Mit Jeans in die Steinzeit“ (W. Kuhn).

Noch einmal spannend wurde es im zweiten Teil, als alle vier jeweils eine Passage aus einem nicht vorbereiteten Überraschungstext vorlasen, in diesem Jahr ebenfalls einem Klassiker, dem „Hobbit“ (J. R. R. Tolkien). Auch hier bewiesen die Klassenfinalisten große Vorlese-Kompetenzen und gute Nerven. 

Sieger wurde in einem sehr knappen Entscheid Felix Engler, der nun im diesjährigen Online-Bezirksfinale den Dörpsweg vertreten wird. Buchpreise, wieder von der Buchhandlung Heymann gestiftet, haben sich aber alle vier Finalisten redlich verdient. Standen in früheren Jahren häufig mehr Mädchen als Jungen im Finale, war das Verhältnis in diesem Jahr umgekehrt. 

Der Vorlesewettbewerb – auch schon auf Klassenebene – hat wieder einmal gezeigt, wie anregend, aufregend und beruhigend zugleich gegenseitiges Vorlesen sein kann. Gerade in den Weihnachtsferien dieses besonderen Jahres wird es sicher in vielen Familien besonders behagliche Vorlesestunden geben.

Aquariumspflege

Die Purpurprachtbarsche haben Nachwuchs. Die kleinen Zierfische, die im Mutterleib direkt zu Jungfischen heranwachsen und bei der Geburt sofort schwimmfähig sind, werden derzeit etwa im NuT-Unterricht von Schüler_innen des 5. Jahrgangs beobachtet. 

Die wöchentliche Pflege des Aquariums leisten seit einem Jahr Daniel Baumgarten, David Kock und Christian Rohlfs aus der Klasse 9c. Sie schrubben die Scheiben, schneiden die Algen und sammeln Pflanzenreste aus dem Wasser. Alle zwei Wochen pumpen Sie den Schlick ab, der sich am Boden abgesetzt hat, und erneuern einen Teil des Wassers. Die Ferien über schaffen es die Fische auch alleine, weil sich die Aquariums-AG am letzten Tag vor und am ersten Tag nach den Ferien besonders ins Zeug legt. In den Sommerferien jedoch kommen die Schüler zwischendurch zur Schule, um sich um das Aquarium zu kümmern. 

Die versammelten Süßwasserfische, auch z. B. Skalare und Salmler, vertragen sich untereinander ausgezeichnet. Schließlich wurden sie sorgfältig von unserer Büroleiterin ausgesucht, die die Aquariums-AG berät. Frau Lange von Stocmeier führt die besonders rege Vermehrung der Purpurprachtbarsche übrigens auf das gute Eidelstedter Wasser zurück. Die drei AG-Mitglieder könnten sich hingegen vorstellen, dass die ausgeprägte Fruchtbarkeit an der Belohnung liegt, die nach der Beckenreinigung in Form einer kleinen Extraportion Fischfutter regelmäßig ins Wasser rieselt. Vielleicht fühlen sich die  Tiere aber auch durch das gute Sozialklima motiviert, das im Aquarium genauso herrscht wie um es herum. 

Ausgezeichnet als Gesunde Schule

Auch für das letzte Schuljahr hat das Gymnasium Dörpsweg wieder die Auszeichnung als Gesunde Schule erhalten, mittlerweile zum dritten Mal in Folge. Das von der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung gemeinsam mit der Schulbehörde verliehene Siegel setzt ein besonderes Engagement voraus, mit dem sich die Schule für die Gesundheit der Beteiligten einsetzt.

Eine Reihe neuer Maßnahmen ergänzen die Schwerpunkte aus früheren Jahren, etwa die Bemühungen um gesunde Ernährung, und haben auch diesmal die Jury wieder überzeugt.

Hervorgehoben wurden etwa die Bewegungspausen, mit denen unser Sportlehrer Herr Mullings die Fitness der Schüler_innen aus der Beobachtungsstufe während des reduzierten Unterrichts vor den Sommerferien förderte. Die Kinder nahmen wahr, wie wichtig körperliche Bewegung ist, und merkten, dass sie damit frischer, entspannter und konzentrierter lernen konnten.

Ebenfalls gewürdigt wurde der Einsatz der Energiedetektive aus den Jahrgängen 5 und 6, der entsprechend in diesem Schuljahr auch im Jahrgang 7 fortgesetzt wird. Gemeinsam mit Frau Hostmann, Koordinatorin Umweltschule, und begleitet durch Experten aus dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung durchliefen die Kinder zunächst sechs Module zu Aspekten der Umwelt und Energienutzung. So erkundeten die Kinder die Energiewege der Schule, setzten sich mit der neuen Heizungsanlage auseinander, führten Experimente zum erfolgreichen Lüften durch oder maßen mit Blick auf Heizungseinstellungen die Raumtemperaturen. Damit leisteten die Schüler_innen sowohl einen langfristigen, als auch einen unmittelbaren Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden. 
Nach wie vor achten die Energiedetektive übrigens auf die Mülltrennung ihrer Klasse sowie auf Möglichkeiten, Energie zu sparen, etwa durch das Ausschalten der Smartboards, und melden im Klassenrat zurück, wo noch optimiert werden kann. Perspektivisch sollen sie Fünftklässler_innen ausbilden, sobald die Zusammenarbeit jahrgangsübergreifend wieder möglich ist.

Einen weiteren Baustein bei der erfolgreichen Bewerbung zur Gesunden Schule bildete ein Forschungsprojekt zum Einsatz von CO2-Ampeln. Im letzten Schuljahr setzte sich eine Gruppe des Forscherkurses aus dem 9. Jahrgang unter Anleitung von Herrn Bonin mit Kohlenstoffdioxid-Messungen im Klassenraum auseinander. Im Zentrum der Arbeit stand eine Leuchtdiode, die mit einem CO2-Sensor verbunden und von den Schülern so programmiert wurde, dass man nicht Zahlen an einem Sensor ablesen und verstehen musste, sondern von der Diode mittels grüner, gelber und roter Punkte angezeigt bekam, wie hoch der CO2-Gehalt im Raum war. Mittlerweile ist das Messgerät allerdings kaum mehr lieferbar und pandemiebedingt sehr teuer geworden. Daher hat ein Mitglied der Forschergruppe, Ole Tautenhahn (10b), nun ein eigenes Gerät entwickelt, das er aus lieferbaren und günstigen Einzelteilen konstruiert. Mit Hilfe von Mikro-Controllern, welche die Sensoren auslesen, steuern die Geräte ihre Anzeige und signalisieren, ob der Kohlenstoffdioxidgehalt im Raum im grünen, gelben oder roten Bereich ist. Auf diese Weise erhalten die Klassen gut sichtbar eine Rückmeldung zum Erfolg der derzeitigen Lüftungsregelung. 10 Geräte hat Ole bereits fertig und in den 5. und 6. Klassen montiert, 40 Geräte für weitere Räume der Schule folgen.

Auch in aktuellen Jahr beteiligt sich der Dörpsweg wieder am Wettbewerb und folgt damit seinem Einsatz für das Wohlbefinden aller: fest im Blick die Goldenen Möhre, den Ritterschlag der Schulgesundheit.

 

Senator am Dörpsweg

Der Presseandrang war beachtlich, als der Schulsenator das Gymnasium Dörpsweg als 100. Schule vorstellte, die das Lernmanagementsystem „Lernen Hamburg“ nutzt. Bei seinem Besuch am Dörpsweg führte Ties Rabe auch ein längeres Gespräch mit zwei Mitgliedern des Schulsprecher-Teams, Keyvan und Nilufar Zakikhani (Jg. 11 und 9).

Den Auftakt machte eine offizielle Pressekonferenz, in der Rabe den Vertreter_innen verschiedener Fernseh- und Radiosender sowie Tages- und Wochenzeitungen das neue LMS erläuterte. „Unser Ziel ist, dass in allen Schulen und allen Fächern Laptopts und Tablets genauso selbstverständlich eingesetzt werden wie Bücher und Arbeitshefte“, so Rabe. Bis zum Ende des Jahres sollen daher alle Schulen in den meisten Klassenräumen über WLan verfügen, damit die vielfältigen Funktionen des zentral verwalteten, datenschutzkonformen Lernmanagementsystems auch im Unterricht genutzt werden können. Als ergänzende Kommunikationsplattform soll perspektivisch IServ die zweite Säule für die Kommunikation der Schulgemeinschaft bilden.

Im Anschluss an die Pressekonferenz begaben sich Rabe und der Pressetross ins Unterstufengebäude, um einen Eindruck davon zu gewinnen, wie Schüler_innen der Bili-Klasse 7a mit dem Lernmanagementsystem „Lernen Hamburg“ arbeiten. Bereitwillig erläuterten die Jugendlichen sowie ihre Klassen-, Englisch- und Mathelehrerin, Kerstin Lenz, die zu bearbeitenden Aufgaben und den nach Kursen organisierten Aufbau des moodlebasierten Lernmanagementsystems. Dieses findet z. B. Nico „super“, weil er sehr „technikaffin“ sei. Die Klasse bekomme über LMS auch Hausaufgaben, berichtet er, die man hochladen könne, etwa in Form von Sprachnachrichten im Englischunterricht.

Nach seinem Unterrichtsbesuch und einigen Interviews mit Journalisten-Teams nahm sich der Senator in aller Ruhe Zeit für ein Gespräch mit den zwei Mitgliedern der Schulsprechergruppe. Ob er die Bemühungen der Bundesregierung zugunsten der schulischen Digitalisierung für ausreichend halte, wollte Keyvan wissen. Hier sei es ein wenig wie mit den Geschenken unter dem Weihnachtsbaum, erklärte Rabe: Sage man da nun: „Toll ich freue mich“ oder: „Ich würde gerne noch mehr haben“? Niemand habe zuvor gedacht, dass die Bundesregierung den Ländern so viel Geld einfach schenken werde, für Hamburg allein 170 Mio. Euro, für deren Aufbringung aus eigenen Mitteln der Stadtstaat über 25 Jahre gebraucht hätte. Gewiss, räumt Rabe ein, gebe es auch andere Rechnungen wie die der Bertelsmann-Stiftung, der zufolge für die digitale Ausstattung pro Schüler_in jährlich 400 Euro benötigt würden, das seien für Hamburg rund 100 Mio. Euro pro Schuljahr. Für einen Politiker gehe es aber darum, erst einmal die nächsten 2-4 Jahre zu gestalten, und wenn man danach erneut Mängel feststelle, werde man sich wieder große Mühe geben, dann die dann aktuellen Probleme zu lösen.

Auf Nilufars Frage, für wie wahrscheinlich er eine erneute Schulschließung halte, räumte Rabe ein, dass die wieder steigenden Infektionszahlen ein grundsätzliches „Nein“ zwar nicht mehr hergäben. Dennoch sei er optimistisch und werde sich „nach Kräften gegen eine Schulschließung wehren“. In der Politik bestehe inzwischen weitgehend Einigkeit darüber, dass die Schulen wenn, dann „überhaupt nur zu allerletzt“ geschlossen werden dürften.

Der Besuch des Schulsenators führte zu einer Reihe von Medienberichten. Zwei Beispiele finden Sie hier: den Beitrag des Hamburg-Journals (NDR) und den von Hamburg1. Auch lehnte sich der Senator für eine Folge der Videokolumne „Frag den Rabe“ an einen Laptopwagen des Dörpsweg.

LMS Lernen Hamburg – GD goes digital

„Alle sind angemeldet“, freut sich Frau Lenz, und verweist darauf, dass nicht nur die Lehrkräfte der Schule, sondern auch die rund 840 Dörpsweg-Schüler_innen in das neu eingesetzte Lernmanagement-System eingeschrieben sind – ein dicker Batzen an Arbeit, der sich gelohnt hat. Denn nun kann die digitale, moodle-basierte Lernumgebung von allen Beteiligten für ganz vielfältige Formen des Unterrichts genutzt werden.

Lehrkräfte und Schüler_innen finden, sobald sie eingeloggt sind, ‚ihre‘ Kurse vor: virtuelle Arbeitsräume etwa zum jeweiligen Fachunterricht, zu Arbeitsgruppen, dem digitalen Lehrerzimmer oder zur „Spielwiese Dörpsweg“. In den Kursen, für die man individuell angemeldet ist, kann man ab sofort an ganz unterschiedlichen Lernprozessen teilhaben, z.B. interaktiv aufbereitete Aufgaben lösen, Dokumente teilen und gemeinsam ortsunabhängig gestalten oder sich in Chats und Videokonferenzen austauschen.

Nach der Verwendung etwa der Plattformen SchulCommSy und Microsoft Teams in den Monaten vor den Sommerferien verfügt die Schule nun über ein einheitliches, variabel einsetzbares und datenschutzrechtlich abgesichertes System, das von der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) initiiert und zentral betrieben wird. „LMS Lernen Hamburg“ beruht auf der Open-Source-Software Moodle, die in über 200 Ländern von über 200 Millionen Menschen in zahlreichen Bildungssystemen, aber auch Unternehmen verwendet wird und durch seinen modularen Aufbau immer neue Möglichkeiten des digitalen Lernens bietet. Mit der Online-Version sowie der dazugehörigen App haben Lehrkräfte und Schüler_innen die Möglichkeit, von verschiedenen Orten auf unterschiedlichen Endgeräten in dem System zu arbeiten und es für den Präsenz- und Onlineunterricht oder für hybride Formate zu nutzen.

Zahlreiche Tools werden am Dörspweg bereits für interaktive Aufgaben variiert – und so sind erfreute Ausrufe über neue Entdeckungen derzeit keine Seltenheit an den Rechnern der Lehrerzimmer. Neben der Einbindung ausgewählter Anwendungen wird es perspektivisch aber auch um den Ausbau unserer digitalen Voraussetzungen sowie um die Weiterentwicklung pädagogischer Konzepte gehen, mit denen das digitale Lernen nutzbringend und zielgerichtet in die Unterrichtsgestaltung integriert werden kann. Natürlich ist es da kein Nachteil, dass die Arbeit an und in den Moodle-Kursen schon jetzt richtig Spaß macht.

Zur Anmeldung führt das orangefarbene Moodle-Icon.