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Hamburg meets Prag

Zum zweiten Mal reisten Dörpsweg-Schüler:innen des 10. Jahrgangs im Rahmen des bilingualen History-Unterrichts zu einem Austauschbesuch nach Prag. Gemeinsam mit ihren Partnern des Gymnázium Thomase Manna erlebten die Jugendlichen ein abwechslungs- und kontrastreiches Programm. Begleitet wurden sie von Frau Achmus und Frau Schmitz. Unterstützung bekam die Reisegruppe vom europäischen Förderprogramm Erasmus+. Eine Austauschteilnehmerin berichtet von den Erlebnissen der Gruppe:

Von Adriana Loba-Abourou (Klasse 10c)

Schon auf der etwa 7-stündigen Hinreise nach Prag wurde unsere Vorfreude klar, denn die Reise wurde nicht nur mit Schlafen oder Essen verbracht. Wir unterhielten uns auch reichlich über das Austauschprogramm und die Prager Austauschschüler. Schon im Voraus hatten die Austauschpaare miteinander Kontakt aufgebaut. So konnte sich jeder auf das Zusammentreffen freuen. Als wir abends ankamen, wurden wir freundlich von unseren Gastfamilien empfangen und konnten dann unseren ersten Abend in Prag in angenehmer Atmosphäre verbringen.

Das Programm startete am Dienstagmorgen an unserer tschechischen Partnerschule, dem Gymnázium Thomase Manna. Hier hatten die tschechischen Lehrkräfte bereits Kennenlernspiele vorbereitet, um uns bestmöglich in Prag ankommen zu lassen. Es wurde z. B. Kennenlern-Bingo gespielt und reichlich gelacht. Zunächst stand dann eine Stadtrallye auf dem Plan. Bei der sorgfältig geplanten Tour lernten wir nicht nur unsere tschechischen Austauschschüler besser kennen, sondern erkundeten auch die Stadt und ihre Geschichte. Den Nachmittag konnten wir dann mit unseren Austauschpartnern und unserer Gastfamilie frei gestalten.

Am Mittwochmorgen stand bereits der nächste Programmpunkt, ein Graffiti-Workshop, an. In Kleingruppen sprühten wir mit Hilfe professioneller Streetart-Künstler selbst gestaltete Graffitis legal an Wände. Dabei kamen verschiedenste, individuelle Werke zustande. Den Nachmittag gestalteten wir wieder frei mit unseren Austauschpartnern. Die meisten Schüler nutzten diese Zeit, um noch mehr von der Prager Innenstadt zu sehen und Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Insbesondere die Prager Burg wurde von vielen Schülern besucht. Von dort konnten wir den Ausblick auf die Stadt sowie die altmodische Bauweise der Burg genießen.

Am Donnerstag folgte ein weiterer zentraler Programmpunkt des Austausches: der Besuch des ehemaligen jüdischen Ghettos Theresienstadt. Dorthin waren bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahre  1945 rund 141.000 Juden deportiert worden, die dort unter unmenschlichen Bedingungen auf engem Raum leben und arbeiten mussten und häufig an den schrecklichen Bedingungen starben.

Da der Austausch im Zusammenhang mit dem History-Unterrichts stattfand, war das Thema Holocaust im Unterricht bereits gründlich vorbereitet worden. Vor Ort konnten wir nun prägende Eindrücke und Erinnerungen mitnehmen. Wir sahen uns nicht nur das Äußere der Stadt an, sondern konnten auch in zwei der Gebäude hineingehen und uns durch die informativen und bewegenden Beiträge des Gästeführers in die damalige Zeit hineinversetzen. Zum Ende des Ausfluges erhielten wir noch die einmalige Gelegenheit, mit einer ehemaligen Bewohnerin des Ghettos, Inge Auerbach, zu telefonieren, die zur Zeit des Zweiten Weltkrieges als deutsche Jüdin in das Ghetto deportiert worden war und nach Ende des Zweiten Weltkrieges in die USA auswanderte. Sie erzählte von ihrer Vergangenheit im Ghetto und rundete mit eindrücklichen Antworten auf unsere interessierten Fragen den Ausflug ab.

Freitag war bereits der Abreisetag. Wir verabschiedeten uns von unseren Austauschpartnern und traten die Heimfahrt an. Auch wenn der Austausch nun vorbei war, hatte jeder Austauschteilnehmer neue Bekanntschaften machen oder sogar neue Freunde finden können. Insgesamt war der Austausch nach Prag ein sehr vielfältiges Erlebnis, für das alle Teilnehmer sehr dankbar sind. Wir freuen uns schon auf den Rückbesuch der Prager Austauschschüler im Juni!

Besuch aus Rumänien

Im Juni hatten Schüler:innen des Bio-Geo-Profils „Global-lokal“ das Brukenthalgymnasikum im rumänischen Hermannstadt/Sibiu besucht und dort ein Wasserprojekt durchgeführt, unterstützt von Erasmus+. Nun war die rumänische Austauschgruppe in Hamburg und erlebte ein vielseitiges Programm. Eine Teilnehmerin der deutschen Seite berichtet:

Von Alina Hoffmann (S4)

Nach neun langen Monaten fand der Rückbesuch unserer rumänischen Austauschpartnerinnen aus Herrmannstadt/Sibiu statt, und mit einem vollen Programm erkundeten wir sowohl hamburgtypische Sehenswürdigkeiten als auch verschiedenste Gewässer und deren Qualität. Zusätzlich widmeten wir uns weiteren Nachhaltigkeitsaspekten unter dem Leitgedanken: „Leben im und am Wasser“.

Am Montagmorgen holten wir unsere Austauschpartnerinnen am Hamburger Flughafen ab und veranstalteten einen gemeinsamen Brunch. Nach ein wenig Erholung von dem Flug machten wir uns auf den Weg in die Sternschanze. Dort stiefelten wir den Bunker hoch, konnten Hamburgs Skyline im Sonnenuntergang bewundern und erste Eindrücke sammeln. Anschließend liefen wir über den Dom und probierten verschiedenste Snacks und Fahrgeschäfte, welche einen richtigen Adrenalinschub verursacht haben.

Am Dienstag besichtigten unsere Austauschpartnerinnen viele Hamburger Sehenswürdigkeiten, während wir unseren Unterricht besucht haben. Nachmittags trafen wir uns eigenständig und machten uns zum Abend hin auf den Weg zur Elbphilharmonie. Dort erhielten wir eine ausführliche Einführung zum dann folgenden, wunderschönen Konzert des „Royal Stockolm Ochestra“ mit Nina Stemme und Ryan Bancroft im großen Saal. Zudem beeindruckte die Architektur nicht nur unsere Austauchpartnerinnen, sondern auch uns aus Hamburg sehr.

Das Programm am Mittwoch widmete sich den ökologischen Verhältnissen Hamburgs. Am Morgen trafen wir uns mit einer Vertreterin vom NABU, mit welcher wir Kröten des Niendorfer Geheges in ihr Laichgewässer zurückbrachten. Anschließend besuchten wir den Profil-Unterricht des Gymnasium Dörpsweg, welcher die Thematik der Nachhaltigkeit hervorhob. Am Nachmittag ging es zurück in das Niendorfer Gehege, wo wir in der denkmalgeschützten Mutzenbecher Villa eine kurze Einführung zum Gebäude erhielten und picknicken durften. Zusätzlich führten wir Wasserqualitätsuntersuchungen an der Kollau durch, welche wir verglichen mit denen von Herrmannstadt/Sibiu. Der Abend stand uns zur freien Verfügung und wir nutzen ihn, um unseren Austauschpartnerinnen unseren Alltag und unsere Hobbies zu zeigen.

Den gesamten Donnerstag verbrachten wir bei Schabeutz an der Ostsee, von wo aus wir bis Timmendorf wanderten. Wir beobachteten die Flora und Fauna, sammelten und bestimmten Muscheln, picknickten und einige gingen sogar schwimmen. Nach einem Eis ging es zurück nach Hamburg, wo ein kleiner Halt eingelegt wurde, um Mitbringsel zu besorgen. Den Abschlussabend verbrachten wir alle gemeinsam zuhause mit leckerem Essen und Kulturfernsehen.

Am Abreisetag dokumentierten wir unsere Erlebnisse und Erfahrungen und kochten anschließend lecker gemeinsam in der Küche des „steeedt“ (Eidelstedter Bürgerhaus). Schließlich verabschiedeten wir unsere Austauschpartnerinnen am Flughafen nach einer sehr ereignisreichen und spannenden Woche.

Einen Filmclip mit Eindrücken der rumänischen Schüler:innen sehen Sie hier.

Mit Erasmus+ nach Genua

Bei winterlichen Temperaturen ist der Rückblick auf Eindrücke des Spätsommers besonders reizvoll: auf einen Schüleraustausch im norditalienischen Genua.

„Ein wunderschönes und einmaliges Erlebnis“, sagt Emily aus dem 8. Jahrgang des Gymnasium Dörpsweg auf die Frage, wie ihr der von Erasmus+ geförderte einwöchige Austausch im September 2024 gefallen habe. Endlich hätten die Schüler:innen die Sprache länger als 90 Minuten am Stück gehört und gesprochen. Die Kultur, die sie aus den Seiten ihres Lehrwerks oder durch kleine schulische Projekte bereits kennengelernt haben, konnten sie nun endlich richtig erleben, ja sogar schmecken, riechen und fühlen. Die italienischen Schüler:innen waren nach kürzester Zeit nicht mehr nur Gastgeschwister, Tourguides und Übersetzungshilfen, sondern Freunde und Freundinnen, Verbündete in dieser gemeinsamen Erfahrung. „Mein Highlight war es, niemals allein zu sein oder sich allein zu fühlen während dieser Reise – wir waren immer unter Freunden“, schließt Emily ihren Bericht mit einem großen Lächeln im Gesicht ab.

Mieke, eine weitere Schülerin des 8. Jahrgangs, die den Austausch von Hamburg aus verfolgt hat, berichtet, dass auch sie und die anderen Italienischlerner:innen sich in dieser Woche intensiv weiter mit der italienischen Sprache auseinandergesetzt haben und nach Rückkehr der „Genovesen“ durch deren Erfahrungsberichte sowie durch das gemeinsame Projekt „L’Acquario di Genova“ (das Aquarium von Genua) auch die italienische Kultur noch einmal von einer ganz anderen Seite kennengelernt haben. „Nach dem Austausch habe ich bemerkt, dass sich die Qualität der Sprache im Unterrichtsgespräch verändert hat. Das hat den Unterricht für alle weiterentwickelt und schöner gemacht.“

Nun freuen sich alle Beteiligten auf den Gegenbesuch der genovesischen Schüler:innen im Juni 2025.

Deutsch-französische Freundschaft

Den deutsch-französischen Tag begeht man am besten gemeinschaftlich. Das Gymnasium Dörpsweg, kurz zuvor als Erasmus+-Schule akkreditiert, hatte den dafür genau richtigen Besuch: die Austauschpartner:innen des Collège da Vinci aus Tournefeuille (Toulouse).

Die französischen Neuntklässler:innen waren bereits zwei Tage zuvor zu ihrem Gegenbesuch in Hamburg eingetroffen, hatten sich nach der Begrüßung durch Frau Haller und Herrn Paulsen bei ihren deutschen Gastfamilien eingerichtet und auch schon die Innenstadt im Rahmen einer Stadtrallye erkundet. Den deutsch-französischen Tag feierten die „correspondants“ beider Länder gemeinsam an der Schule.

Die „Journée franco-allemande“ erinnert an die Unterzeichnung des Elysee-Vertrags aus dem Jahr 1963 und damit an die herausragende Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft als Motor für Europa.

Ein freundschaftliches Zusammenwirken der deutschen und französischen Jugendlichen war auch am Dörpsweg zu erleben, wie gleich ein erster gemeinsamer Gesangsauftritt aller Austauschpartner:innen zeigte. Anders als in den vorausgegangenen Jahren regnete es und so wurde improvisiert. Kurz vor der ersten Pause versammelte sich die über 70 Jugendlichen beider Länder vertrauensvoll gedrängt im Schulbüro und sangen Adel Tawils Popsong „Tu m’appelles“ durch das Mikrophon in die Schule hinein.

Auch die weiteren Pausenaktivitäten waren mehrheitlich drinnen zu erleben, etwa Schmink- und Fotoaktionen, eine Modeausstellung des S3-Kunstprofils unter dem Motto „Mode und Protest“ oder die Crêpes in verschiedenen Gebäudetrakten, die gratis und besonders heiß umlagert waren, derweil andere Kinder und Jugendliche beim Boule-Spiel draußen Tapferkeit bewiesen. Auch im Unterricht zeigten sich die deutsch-französischen Tandems gemeinsam, als sie bei einer Tour durch Klassen der Unter- und Mittelstufe selbst gewählte Schwerpunkte zum Leben im Nachbarland vorstellten. Ein gemeinsames Fest der „correspondants“ mit ihren deutschen Gastfamilien am Abend in der Aula rundete das Tagesprogramm ab.

Nach einem Berlin-Besuch reisen die französischen Jugendlichen wieder nach Südfrankreich. Bleiben wird die Bereicherung durch den Austausch auf beiden Seiten. Und dass manchmal die Kontakte fortgeführt werden, beweisen drei Schüler:innen des 11. Jahrgangs: Sie werden im Frühjahr ihre „correspondants“ aus früheren Jahren für mehrere Wochen am Dörpsweg willkommen heißen.

Einen Bericht zum diesjährigen Besuch der deutschen Jugendlichen in Toulouse finden Sie hier.

Erster Genua-Austausch

Kühle Herbstluft fegt durch Hamburg – eine gute Gelegenheit für Gedanken an das wärmere Bella Italia und an den ersten Genua-Austausch der Schule. Italienischlerner:innen des 8. Jahrgangs haben sich die ligurische Hafenstadt angesehen und dort auch den Alltag miterlebt. Zwei Teilnehmerinnen des neuen Austausch-Programms mit der Scuola Germanica Genova berichten.

Von Alice und Carla (Klasse 8d)

Am Vormittag starteten wir gemeinsam mit Herrn Spallino und Frau Manna vom Hamburger Flughafen und trafen um ca. 15 Uhr in Genua ein, da es leider keinen direkten Flug gab. Dort wurden wir herzlich von unseren Austauschschülern und deren Familien empfangen. Schon am ersten Tag lernten wir unsere Partner:innen und die italienische Hafenstadt besser kennen. Wir genossen das schöne Wetter und das Meer, während wir am Strand lagen und köstliches Eis aßen. In den folgenden Tagen unternahmen wir allerlei Ausflüge wie z. B. eine Rallye, um Genua bis in den letzten Winkel zu erkunden, eine sportliche Wanderung mit anschließender Bootstour und einen Besuch im zweitgrößten Aquarium Europas.

Zwei Tage verbrachten wir im Unterricht der Deutschen Schule Genua. Dort konnten wir unsere sprachlichen Kentnisse unter Beweis stellen und erlebten die Fächer mal völlig anders.

Oft traf sich die Mehrheit der Schüler:innen nachmittags und organisierte unabhängig Ausflüge wie einen Badetag am Strand oder einen Abend mit Bowlen und italienischer Pizza.

Als die Woche sich dem Ende zuneigte, flossen tatsächlich ein paar Tränen und vielen fiel der Abschied schwer, da es eine unfassbar schöne Woche mit vielen neuen Erfahrungen und Freunden war, die uns für immer in Erinnerung bleiben wird. Wir freuen uns alle schon darauf, unsere Austauschpartner.innen im Juni hier in Hamburg willkommen zu heißen.

Bonjour Tournefeuille

Während Herbstwolken den Hamburger Himmel bedeckten, erlebten unsere Französischlerner:innen eine andere Wetterlage, als sie zum diesjährigen Austausch in Tournefeuille nahe Toulouse eintrafen. Ein Teilnehmer des Schüleraustauschts berichtet vom Aufenthalt in Südfrankreich, der von Frau Haller und Herrn Paulsen begleitet wurde.

Von Kimi Röhlinger (8b)

Wie jedes Jahr hat das Gymnasium Dörpsweg auch in diesem Jahr zusammen mit dem Collège da Vinci in Frankreich den Schüleraustausch organisiert. Am Mittwoch, dem 4. Oktober kamen wir um 18 Uhr am Toulouser Flughafen an und wurden von über 40 französischen Schülern und Eltern empfangen. In den folgenden Tagen lernten wir alle unsere Austauschpartner und deren Familien sowie das Schulleben in Frankreich besser kennen. Bei traumhaften Temperaturen von bis zu 32 Grad und Sonnenschein war ein umfangreiches Programm geplant mit unter anderem Schlittschuhlaufen, einer Rallye in der Innenstadt von Toulouse sowie einem Abend mit Pizza in einer Laser-Tag-Arena.

Bei den Unterrichtsbesuchen in Fächern wie Mathe, Naturwissenschaften und Geschichte wurden unsere französischen Sprachkenntnisse auf eine harte Probe gestellt. Zusammen mit unseren Austauschpartnern arbeiteten wir an Präsentationen zum Thema „Deutschland und Frankreich im Vergleich“, die wir dann gegen  Ende der Woche vor verschiedenen Klassen vorstellten.

Das Wochenende wurde von den Gastfamilien selbst gestaltet und von Besuchen in der Festung von Carcassonne bis hin zum berühmten Weltraum-Museum „Cité de L‘espace“ war alles dabei. Jeden Mittag  gab es Essen in der Schulkantine und dann ein anderes Programm.

Am Schluss dieser aufregenden Zeit waren wir alle ein bisschen traurig, dass diese coole Woche schon vorbei war. Ich persönlich fand diesen Schüleraustausch echt toll und freue mich schon darauf, dass die französischen Schüler im Januar zu uns nach Deutschland kommen.