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Otto Dix und die Gegenwart der Kunstpioniere

Erneut erhielten Schüler:innen eines Dörpsweg-Kunstkurses die Möglichkeit, eigene Kunstwerke in einem Hamburger Museum auszustellen. Ein Kunstkurs des 10. Jahrgangs, unterstützt von Frau Don und dem freien Künstler Christian Kintz, wurde so in den Deichtorhallen zu „Kunstpionieren“. Was dabei herauskam, berichtet eine Schülerin dieses Kurses:

Von Morssal Hamdani-Foyan (10b)

In einer beeindruckenden Ausstellung in den Deichtorhallen Hamburg präsentierten die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse des Gymnasiums Dörpsweg ihre kreativen Projekte, die von dem berühmten deutschen Maler Otto Dix inspiriert waren.

Zum Thema „Otto Dix und die Gegenwart: Sein Einfluss auf die Kunst bis heute“ zeigten die Kunstpioniere ihre Interpretationen. Die Ausstellung war das Ergebnis von zwei Monaten intensiver Arbeit der Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Frau Don.

Die Herausforderung bestand darin, Projekte ohne jegliche Einschränkungen oder Vorgaben zu entwickeln, und der Kurs hat diese Aufgabe gemeistert.

Zu Beginn des Projektes wurden die Schülerinnen und Schüler von Frau Don mit dem Leben und Werk von Otto Dix vertraut gemacht. Otto Dix, der von 1891 bis 1969 lebte, gilt als einer der bedeutendsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts. Als Vertreter des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit hat er die Kunstszene Deutschlands maßgeblich geprägt. Basierend auf der Inspiration durch Otto Dix entwickelten die Schülerinnen und Schüler eine breite Palette von Projekten, die ihre kreative Vielfalt und individuelle Interpretation unter Beweis stellten. Von Landschaftsgemälden über Plastiken bis hin zu musikalischen Kompositionen und Kurzfilmen reichte die Bandbreite der präsentierten Werke.

Frau Don äußerte ihre Begeisterung darüber, wie eigenständig die Schüler im Verlauf des Projektes gearbeitet haben, und hob die Bedeutung des freien kreativen Raums hervor. „Die selbstständige Arbeitsweise der Schülerinnen und Schüler während dieses Projektes hat mich beeindruckt. Auch in Zukunft sollten wir ihnen mehr Freiraum im Kunstunterricht ermöglichen.“

Unter den präsentierten Projekten zeigte sich, dass bestimmte Themen besonders häufig von den Schülerinnen und Schülern aufgegriffen wurden. Der gesellschaftliche Blick auf das Aussehen, inspiriert von Otto Dix‘ Gemälde „Mädchen Am Spiegel“, war eines dieser wiederkehrenden Themen. Die Darstellung mentaler Gesundheit war ebenfalls prominent vertreten. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Thema Krieg, wobei die Schülerinnen und Schüler Welten schufen, die durch ihre künstlerische Vorstellungskraft geprägt waren. In den dargestellten Szenarien ging die Welt in Schutt und Asche, eine eindrucksvolle Reflexion über die Auswirkungen von Krieg und Zerstörung.

Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler für das gesamte Projekt war deutlich spürbar, da sie die Möglichkeit gehabt hatten, ihre Kreativität ohne jegliche Einschränkungen zu entfalten. Durch dieses Projekt erhielt zum Beispiel ein Schüler mit einer besonderen Leidenschaft für Musik die Gelegenheit, sein Talent zu präsentieren. Simarjot wählte das Gemälde von Otto Dix mit dem Titel „Winterlandschaft mit Mond“ als Inspirationsquelle und komponierte ein virtuelles Orchester mit unterschiedlichen Dynamiken, Tönen und Phasen. Auf diese Weise schuf er eine Komposition, die es den Betrachtern ermöglicht, nicht nur das Bild zu sehen, sondern auch Klänge dazu zu erleben.

Die künstlerische Vielfalt innerhalb dieser Themen verdeutlichte nicht nur die Sensibilität der Jugendlichen für gesellschaftliche Fragen, sondern zeigte auch ihre Fähigkeit, komplexe und tiefgreifende Themen durch ihre Kunstwerke zu reflektieren.

Ein herzlicher Dank gilt Frau Don und Herrn Kintz für die einzigartige Gelegenheit, die Werke nicht nur zu erleben, sondern sie auch gemeinsam mit den Familien in den Deichtorhallen ausstellen zu können.

IVK-Besuch in der Kunsthalle

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – das mag stimmen, und so kann man zu Bildern tatsächlich allerhand Worte finden. Genau das nutzt der Workshop „Meine Worte! Sehen und Sagen“, an dem die IVK 5/6 gemeinsam mit Frau Okonska-Kasprzak und Frau Pawlik in der Hamburger Kunsthalle teilnahm.

Bei der speziell für neu zugewanderte Schüler:innen konzipierten Veranstaltung konnten die Kinder ausgewählte Kunstwerke vertieft betrachten und dabei ihrer eigenen Kreativität und Phantasie freien Lauf lassen. Die aus ganz unterschiedlichen Epochen stammenden Gemälde boten dann Anlässe für vielseitige Übungen zur Weiterentwicklung der Sprachkompetenzen, indem die Kinder beispielsweise Adjektive zur Bildbeschreibung sammelten, zu den dargestellten Figuren etwa oder zu Naturerscheinungen. Hierbei wurden Wort und Bild unmittelbar ins Verhältnis gesetzt und die Anschauung mit Übungen zur Ausdrucksfähigkeit kombiniert.

„Es hat mir sehr gut gefallen“, berichtet Adhm, denn „die Bilder sind sehr schön und sehr alt und das Gebäude ist sehr gut.“ Auch seiner Mitschülerin Hyab gefielen die Bilder sehr, „besonders die mit den Giraffen“ im Untergeschoss. Und Siwar ergänzt mit leuchtenden Augen: „Es war sehr, sehr, sehr gut. Es war das erste Mal für mich in einem Museum.“ Eines fand Adhm allerdings ein wenig komisch: „Manchmal hatten die Menschen auf den Bildern keine Kleidung an.“ Die Kinder sind sich jedoch völlig einig: In die Kunsthalle möchten sie bald wiederkommen.

Weitere Informationen zu unseren IVK finden Sie hier.

Kunst-Pioniere: Essayfilme in der Kunsthalle

Eigene Kunstwerke öffentlich ausstellen – und das in der Hamburger Kunsthalle: dieses Privileg erhielt der Kunst-Profilkurs des 11. Jahrgangs. Mit Unterstützung von Frau Boeschen sowie des Künstlers Heiko Lietz stellten die Schüler:innen eigene Essayfilme in der Ausstellung „something new, something old, something desired“ aus, die im Atelier 1 der Hamburger Kunsthalle zu sehen ist.

Einen Abend lang bereicherte die vom Dörpsweg-Kunstprofil gestaltete Blitzausstellung „somethin in between“ die Exponate, die die Kunsthalle schon lange besitzt, erst kürzlich erworben hat oder sich auszustellen wünscht. Dabei ergänzten die auf Tablets ausgestellten Filme der Schüler:innen die Ausstellung um filmisch gestaltete Kommentare, Reflexionen und teils ganz persönliche Bezüge.

So gewann etwa eine dunkle Ecke der Ausstellung Grusel-Charme durch einen Verwirrung und Angst einflößenden Essayfilm. Ein Schwarz-Weiß-Familienportrait längst versunkener Jahre belebte sich filmisch und verlieh dem Familienleben eine Geschichte. Klassische Frauen- und Männerbilder und -stereotype wurden gezeigt und aufgebrochen, historische Vorgänge wie die Bücherverbrennung filmisch reflektiert. Schockierende Prozesse – etwa der Kreislauf eines sich selbst verspeisenden Mannes – und philosophisch anmutende Reflexionen – z.B. die Gedankengänge zu Wiederholung und Transformation beim Entstehungsprozess einer Häkelarbeit – regten das Publikum zu vielseitigen Überlegungen und Gesprächen an.

„Bei einem Essayfilm“, erläuterte Luisa (S2) einleitend, „handelt es sich um einen abstrakten Denkprozess, der in eine filmische Form gebracht wird, ein Denken in Bildern. Er hat dokumentarische Ansätze, allerdings steht der subjektive Bezug von Filmemachenden im Vordergrund.“

Das Ergebnis dieser Bezüge war eine thematisch und visuell reiche Vielfalt mit jeder Menge kreativem Potenzial. „Die Schüler:innen haben ganz schön was geleistet“, resümierte Frau Boeschen. „Sich freier Kunst anzunähern, heißt immer auch, sich dafür zu öffnen und nicht nur auf festgeschriebene Rezepte zurückzugreifen.“ Sich dann auf den Weg zu machen und selbst künstlerische Arbeiten zu gestalten, bedeute um so mehr, sich einzulassen. Die Gruppe habe zudem viel Mut bewiesen, „die teils sehr persönlichen Geschichten und komplexen Eindrücke in das eigene Denken, das eigene Fühlen, die eigenen Bildwelten zu zeigen.“

Erleben auch Sie einige der Filme: Besuchen Sie die den Dörpsweg-Essayfilmen gewidmete Seite der Kunst-Pioniere.

Urbane Mauerkunst

Streetart für den Bezirk – auch Schüler:innen der Jahrgänge 9 und 10 trugen künstlerisch zur bunten Fantasiewelt bei, die nun die Mauern zwischen der A7 und der Aktivzone beim Hörgensweg belebt.

Die grauen Betonsockel der 300 m langen Schallschutzwand hatten bei den Bewohner:innen des neu entstandenen Quartiers rund um den Hörgensweg den Wunsch nach mehr Farbe ausgelöst. So entstand der Plan zu dem Projekt Eidelstedt.Zusammen.Gestalten, bei dem die Aktivzone mit ihren Bewegungsmöglichkeiten durch urbane Kunst bereichert wird. Das Quartier beteiligte zunächst Bewohner:innen, die sich Themen für die Gestaltung wünschen konnten, sowie interessierte Künstler:innen und Schulklassen, die unter professioneller Anleitung ebenfalls ihre Vorstellungen einfließen lassen durften und diese nun umsetzten.

Die Dörpswegschüler:innen der Jahrgänge 9 und 10, die sich aus den Kunstkursen von Frau Andrykowski und Frau Boeschen gemeldet hatten, konnten zunächst an einem Workshop zum Thema Streetart teilnehmen, bevor sie in kleinen Gruppen ihre Entwürfe für die Gestaltung „ihres“ Mauerabschnitts zeichneten. Betreut wurden sie hierbei vom Künstlerinnenkollektiv „Drei Hamburger Frauen“ sowie von Frau Andrykowski.

Dann, ausgestattet mit Acrylfarbe, Kreide, Sprühflaschen und Schutzbekleidung, machten sich die Streetart-Künstler:innen bei strahlendem Sonnenschein entschlossen an die praktische Umsetzung. Während einige Gruppen sehr sorgfältig und mit beeindruckender Präzision daran arbeiteten, ihren Entwurf auf die großen Wände zu übertragen, ließen sich andere spontan mitreißen, diskutieren während der Ausarbeitung immer wieder Details mit den Workshopleiterinnen und gingen freihändig mit der Sprühflasche ans Werk.

Dadurch entstand auf jedem Abschnitt eine eigene bunte Welt, die mit vielfältigen Details ausgeschmückt wurde. Die Gruppen brachten dabei ganz vielseitig ihre Lebensgrundsätze und Perspektiven in den Wandbildern unter – und sogar das Dörpsweg Logo fand an einer Stelle Platz.

„Das ist ein richtig gutes Projekt“, erklärt Sarah (10b). „Wann hat man schon mal die Gelegenheit, etwas im eigen Stadtteil dauerhaft zu gestalten?“ Ihre Mitschülerin Lale ergänzt: „Cool, dass wir ganz legal etwas auf Wände sprühen konnten. Das hat richtig Spaß gemacht.“

Lales Gruppe beispielsweise hat das von den Bewohnern vorgeschlagenen Thema der Umweltverschmutzung aufgegriffen und es mit den selbst gewählten Themenschwerpunkten von Frieden und Toleranz kombiniert, indem die Gruppe an den äußeren Säulen Friedenssymbole und im inneren Zwischenraum den Kontrast von verschmutzter Umwelt und einer Paradieslandschaft gestaltet hat.

Frau Andrykowski zeigt sich beeindruckt davon, „wie sich die Gruppen so mutig und kreativ diesen großen Wänden mit ihren ungewohnten Ausmaßen gestellt haben.“
Das scheint auch aus Sicht der Anwohner gelungen. So berichtet Quartiersbetreuer Beat Suter von der Freude und Beisterung, die die nun farbig und kreativ gestalteten Mauern in der Wohnanlage auslösten.

Kunst im Herzen Eidelstedts

Wer den Eidelstedter Platz überquert oder auf einen Bus wartet, kann sich an Kunstwerken von Dörpsweg-Schüler:innen erfreuen. Im Rahmen der Renovierung des Eidelstedter Platzes gestalteten Mitglieder des Kunstprofils aus dem 12. Jahrgang unter der Leitung von Frau Don und in Kooperation mit einem Kurs der Stadtteilschule Eidelstedt die Fassaden der Geschäfte und Örtlichkeiten des Busbahnhofs.

Vertreter:innen des Bezirksamtes, des HVV, des Kulturhauses Eidelstedt, des Eidelstedter Bürgervereins und der künstlerischen Projektleitung kamen zur Einweihung der Werke zusammen und bedankten sich für die eindrucksvollen, großflächigen und großartigen Arbeiten der Schüler:innen.

Auch unsere Schüler:innen nahmen die Gelegenheit wahr, sich bei der Projektleitung dafür zu bedanken, so gut betreut worden zu sein und die Möglichkeit erhalten zu haben, ihre Werke auf so eindrückliche Weise ausstellen zu dürfen. Alle Teilnehmer:innen des Kurses hatten zudem Gelegenheit, den Gästen ihre Werke vorzustellen.

Man merkte allen an, dass es für sie etwas Besonderes ist, ihre Arbeiten nun als integralen Bestandteil ihres Stadtteils mitten in dessen Zentrum zu erleben.

„Nächster Halt: Nachhaltigkeit“

Mit diesem Thema beschäftigte sich ein Kunstkurs des 9. Jahrgangs in seinen Beiträgen zum 69. Europäischen Wettbewerb. Dabei entstanden vielseitige und kreative Modelle, von denen eines nun mit einem Landespreis ausgezeichnet wurde.

Die Themenfelder für die Altersgruppe bezogen sich auf Inspirationsmöglichkeiten aus der Natur, die Integration von Pflanzen in eine städtische Umgebung sowie auf die Frage, wie unsere Nahrung in Zukunft produziert werden kann.

In einer speziell für den Kunstunterricht entwickelten Unterrichtseinheit setzte sich der von Frau Andrykowski geleitete Kurs mit den klimapolitischen Zielen Europas auseinander und beschäftigte sich mit Möglichkeiten, in architektonischen Entwürfen Pflanzen einzubinden und damit ökologisch wertvolle Bestandteile mit ästhetischen Elementen zu vereinen. In der praktischen Arbeitsphase wurden schließlich Modelle gebaut, die nachhaltige Projekte architektonisch umsetzten.

Umut Brieskorn, Leon Sternberg und Simon Tyutyunik (9b) entwickelten hierbei das Modell einer begrünten, praktischen und optisch ansprechenden Bushaltstelle, die aus dem umweltfreundlichen und nachwachsenden Rohstoff Holz gefertigt werden kann. Bepflanzt werden soll die Haltstelle mit Moos und Flechten, da diese in besonderer Weise dazu in der Lage sind, CO2 zu binden und die Luft von Feinstaub zu reinigen.

Deutschlandweit hatten sich rund 58.000 Schüler_innen mit Beiträgen zum Europäischen Wettbewerb beteiligt, einem von der Europäischen Bewegung Deutschland ausgerufenen Schülerwettbewerb. Aus der Fülle der eingereichten Modelle wurde das von Umut, Leon und Simon gestaltete nun herausgehoben und von der Hamburger Jury mit einem Landespreis geehrt.