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Wir freuen uns auf ein spannendes und schönes neues Schuljahr, für das wir allen Beteiligten viel Freude und gutes Gelingen wünschen!

Auch hinter uns liegt ein ereignisreiches Schuljahr, viel konnte bewegt werden, das Wichtigste aber: Der Unterricht konnte wie in den Jahren zuvor jederzeit lückenlos sichergestellt werden – keine Selbstverständlichkeit in Zeiten krankheitsbedingter Ausfälle und akuten Lehrermangels.

Im letzten Schuljahr wurde der Prozess der Schulprofilierung mit der Auszeichnung als MINT-freundlicher Schule zu einem Abschluss gebracht. Dieses neue Schulprofil erhielt Ausdruck auch in einem neuen Leitbild, das mit Beteiligung aller schulischen Gruppen und Gremien gemeinsam entwickelt und abgestimmt wurde und das nun mit Leben gefüllt wird. Dies geschah im Rahmen vielfältiger Veranstaltungen etwa zum Europa-Schwerpunkt der Schule. So wurde am Gymnasium Dörpsweg der große, von der Senatskanzlei organisierte Europatag der Hamburger Europa-Schulen ausgerichtet, bei dem Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft in neun verschiedenen Workshops mit den Schüler:innen ins Gespräch kamen. Von großer Brisanz war auch eine Veranstaltung mit der Organisation „Combatants for Peace“, in der ein jüdischer und ein muslimischer Vertreter den aktuellen Gaza-Konflikt aus beiden Perspektiven beleuchteten – auch aus der des jeweils anderen.

Es wurden neue Begegnungsmöglichkeiten geschaffen: Neben dem längst etablierten Austausch mit unserer französischen Partnerschule in Toulouse wurde erstmals ein Austausch mit unserer neuen Partnerschule in Italien, der Deutschen Schule Genua, durchgeführt. Und um den europäischen Blick auch um die osteuropäische Perspektive zu erweitern, kamen ein Austausch mit dem Thomas-Mann-Gymnasium in Prag und mit dem Samuel-Brukenthal-Gymnasium in Hermannstadt hinzu. Die Akkreditierung als Erasmus+-Schule bietet uns nunmehr großzügige finanzielle Mittel, um diese Austausche zu fördern und damit allen Schüler:innen die Teilnahme daran zu ermöglichen.

Große Erfolge konnten im letzten Schuljahr auch bei Wettbewerben erzielt werden. In dem vor zwei Jahren an unserer Schule eingerichteten Format „Jugend debattiert“ war das Gymnasium Dörpsweg mit einem Landesvizemeister beim Bundeswettbewerb vertreten. Der 1. Preis für den Hamburger Märchenwettbewerb ging – wie bereits im letzten Jahr – an unsere Schule. Beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen konnte ein schöner 2. Preis gefeiert werden. Und auch unsere Forscherkurse waren wieder in großer Zahl beim Landeswettwettbewerb vertreten und schlossen dort mit einem 2. Preis ab. Mitglieder unserer Turn-AG konnten als Landesmeister beim Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ einen 11. Rang erzielen und auch beim Film-Wettbewerb „Abgedreht“ war ein Beitrag des Gymnasiums Dörpsweg in der Endausscheidung. Noch erfreulicher als die erzielten Preise ist die Tatsache, dass sich so viele Schüler:innen den Wettbewerbsherausforderungen so unterschiedlicher Fächer und Fachbereiche stellten und vom Kollegium der Schule voller Motivation begleitet wurden.

Sehr positiv ist auch die Wahrnehmung der Arbeit an unserer Schule im Bezirk und über den Bezirk hinaus: Auch in diesem Jahr gab es mit 165 Anmeldungen fast genau eine Punktlandung für die Einrichtung von sechs 5. Klassen im nächsten Schuljahr. Die damit zusammenhängenden logistischen Probleme in Bezug auf die Klassenräume konnten durch die Abgabe der Basisklasse 8/9 an das Gymnasium Ohmoor sowie durch die Auflösung eines Computerraums gelöst werden, der durch die mittlerweile acht vorhandenen Laptopwagen nicht mehr zwingend nötig ist.

Eine Herausforderung ergab sich aus der Essensversorgung. Um der zu erwartenden, steigenden Zahl an Schüler:innen, die in der Mensa essen, zu begegnen, wird im kommenden Schuljahr mit dem neuen Caterer „Kinderwelt“ auf ein sogenanntes Free-Flow-System umgestellt, in dem sich die Schüler:innen eigenständig an einem neuen Buffetwagen bedienen. Diese freie Auswahl soll nicht nur die Essensausgabe beschleunigen, sondern gleichzeitig auch zu einer Vermeidung der großen Mengen weggeworfener Essen beitragen.

Wir freuen uns nun auf ein ereignisreiches, motivierendes neues Schuljahr und auf das Wiedersehen am Donnerstag, dem 29.08.2024.

Sportfest 2024

Beim Sportfest am vorletzten Schultag setzten sich die Schüler:innen aller Jahrgänge engagiert in Bewegung. Neu in diesem Jahr: ein Volleyball-Spiel zwischen Elftklässlern und Lehrkräften.

Auf den vielfältigen Sportflächen der Schule zeigten die Schüler:innen jahrgangsweise ihr sportliches Können. Die Kinder der 5. Klasse widmeten sich einem Brennballturnier, die 6. Klassen spielten Minifußball, die 7. Klassen Soccer. Beim Streetball trafen Teams des 8. Jahrgangs aufeinander, bei einem Ultimate-Frisbee-Turnier bewährten sich die Neutklässler:innen, Beachvolleyball wurde im Jahrgang 10 gespielt, während die Mitglieder des 11. Jahrgangs als Helfer:innen und als Schiedsrichter:innen eingeteilt waren.

Einen Höhepunkt erreichte der Tag beim Abschluss-Volleyball-Spiel, bei dem Schüler des 11. Jahrgangs und Lehrkräfte in einem dramatischen Spiel vor den Kindern und Jugendlichen aller Jahrgänge gegeneinander antraten. Beim 1. Satz gingen die Oberstufenschüler in Führung. Den Ausgleich erzielten die Lehrer:innen im 2. Satz. Und sie konnten das Spiel im 3. Satz schließlich mit 15:12 auch für sich entscheiden.

Die von der Fachschaft Sport unter Leitung von Frau von Hertell organisierten Spiele wurden nicht nur höchst engagiert, sondern auch fair ausgetragen, waren neben dem Ziel, Spiele zu gewinnen, doch zugleich auch Preise für Fairness angekündigt. Urkunden und Pokale gab es schließlich für folgende Klassen: 5b (Spiele und Fairness), 6b (Spiele) und 6e (Fairness), 7b (Spiele) und 7a (Fairness), 8b (Spiele) und 8d (Fairness), 9d (Spiele) und 9b (Fairness) sowie 10d (Spiele) und 10c (Fairness).

Neben Fairness und sportlichem Einsatz zeugte auch die ausdrucksstarke Klangkulisse beim Abschluss-Spiel von einer begeisterten Beteiligung.

Bili-Klasse – ein Rückblick

Normalerweise gibt es die Angebote des bilingualen Zweigs in Kursform. So besuchen die Schüler:innen der Jahrgänge 7 und 8 entweder einen Kunstkurs oder „Drama“, also Theater auf Englisch, während ab Klasse 9 entweder ein zweistündiger Geschichtskurs oder dreistündig „History“ auf dem Programm stehen. Eine Ausnahme bildete der 10. Jahrgang, der sich nun in die Oberstufe verabschiedet: Hier nahmen Schüler:innen einmalig im Klassenverband am bilingualen Zweig teil. Eine Schülerin dieser Klasse zieht Bilanz:

Von Valerie Feller (10a)

Spannende Unterrichtsdiskussionen, Hineinversetzen in verschiedene Konfliktparteien,  Analysen von historischen Texten und eine Menge Abwechslung und Freude, all das auf Englisch: Das bietet einem das Fach History am Gymnasium Dörpsweg.

Im ersten Jahr in History liegt ein besonderer Fokus auf der Geschichte Großbritanniens und der USA, zugleich werden die Französische Revolution, die deutsche Reichsgründung und der Erste Weltkrieg thematisiert. Die Weimarer Republik, die NS-Zeit, der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach bis zu den heutigen Jahren der Globalisierung werden im zweiten Lernjahr behandelt.

Während der Lehrplan somit in vielen Bereichen jenem des Fachs Geschichte ähnelt, zeigen beide Fächer doch bedeutungsvolle Unterschiede. History bietet eine spezielle Art von Multiperspektivität. Quellenanalysen, welche in der Originalsprache, Englisch, betrachtet werden, wirken viel authentischer und man kann sich unmittelbarer in anderer Länder hineinversetzen, als bei einer deutschen Übersetzung. Zur Kubakrise beispielsweise haben wir uns beispielsweise den Briefverkehr von Kennedy, Chruschtschow und Castro der Originalsprache Englisch angesehen. Alle waren sich einig, dass wir in History die historischen Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven betrachten konnten, nicht nur aus der deutschen.

Gefallen haben uns die Formate, die wir zum Lernen genutzt haben, z.B. Fishbowl-Diskussionen, wo jeder sich freiwillig, um seine Argumentationen zu äußern, in einen von zwei Halbkreisen, Repräsentanten für zwei Betrachtungsweisen, setzen konnte, eine Nachstellung einer Vertragsverhandlung als Talkshow, das Erstellen unseres eigenen Cartoons oder eines Tagebucheintrags zu einem historischen Ereignis.

Präsentationen und viele mündliche Diskussionen standen im Vordergrund, sodass uns der Unterrichtsstoff nicht nur zum Auswendig-Lernen bereitgestellt wurde, sondern wir in viele Situationen hautnah hineinversetzt wurden.

Durch eine höhere Anzahl an Stunden und eine größere Freiheit in der Gestaltung konnten wir uns auf Aspekte fokussieren, die uns persönlich interessierten. Dies eröffnete uns beispielsweise Raum, heutige Konflikte mit der Vergangenheit zu verknüpfen und daraus unsere eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.

Schwierigkeiten beim Einstieg in das History Fach gab es bei uns in Klasse 8 nicht, da wir bereits Theater auf Englisch (Drama) hatten und viele Teilnehmer sich auch schon aus den bilingualen Vorbereitungskursen der Unterstufe kannten.

Vokabelhilfen wurden uns stets gegeben und auch die ersten beiden Bände „Invitation to History“, mit welchen wir gearbeitet haben, erläuterten Fachbegriffe und Aufgaben verständlich.

Als bilinguale Klasse fühlten wir uns wohl dabei, unsere Gedanken zu äußern, und wir  konnten jederzeit in tiefergreifende Diskussionen einsteigen, wie zum Beispiel zum Wahlalter.

Aufgrund der Tatsache, dass wir im Vorhinein wussten, dass History wegen des sprachlichen Aspekts drei Stunden beträgt und höhere Anforderungen stellt, haben sich motivierte Schüler für die bilinguale Klasse entschieden, was sich insgesamt positiv auf die Lernumgebung auswirkte. Die englischen Sprachkenntnisse haben sich bei uns allen stark erhöht.

Weil sich bei den Kurswahlen für die Oberstufe bei vielen Interessierten das History-Angebot mit dem künftigen Profilfach Geschichte überschnitt und nicht beide Fächer in die Benotung einfließen können, wurde der History Kurs für den kommenden 11. Jahrgang nicht eingerichtet. Dazu gab es Kritik: „Schade, dass es kein bilinguales Profil in der Oberstufe gibt.” Auch wäre es in Zukunft interessant, wenn es ein weiteres gesellschaftliches Fach auf Englisch gäbe.

Insgesamt lässt sich sagen, dass meine Klasse und ich in History verschiedene Blickwinkel einnehmen konnten, der Unterricht spannend und bildlich dargestellt war und uns besonders die Anwendung der englischen Sprache viel Spaß bereitet hat.

Die Urkunde, die wir bei der Teilnahme am bilingualen Zweig erhalten haben, sieht gut auf dem Lebenslauf aus, aber das Entscheidende waren die vielen Erkenntnisse und Erfahrungen, die wir mitnehmen konnten.

History ist uns allen sehr ans Herz gewachsen und wir werden sowohl das Fach als auch die Klassenkonstellation sehr vermissen.

Abitur 2024

Seit 2016 besuchten die allermeisten von ihnen das Gymnasium Dörpsweg – nun haben die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten ihre Zeugnisse erhalten, die ihnen einen Schnitt von 2,5 bescheinigen. Vier der scheidenden Dörpsweg-Schüler:innen konnten sich über die Traumnote 1,0 freuen.

Mit strahlenden Gesichtern betraten die 76 Absolventen des höchsten deutschen Schulabschlusses die Bühne zu den von ihnen individuell ausgesuchten Klängen, um ihre Reifezeugnisse in Empfang zu nehmen. Zuvor hatte Herr Bruttig, Abteilungsleiter der Oberstufe, allen herzlich gratuliert und sie auf den besonderen Moment hingewiesen: das vorerst letzte Zusammentreffen des Jahrgangs in der bestehenden Konstellation.

Schulleiter Dr. Motschmann verband Reflexionen über den Umgang mit der Zeit mit dem Appell an den Jahrgang, „im rechten Augenblick bewusst und mutig zu handeln“. Darin liege der Schlüssel zum Glück, wie er mit Bezügen zu Seneca ausführte – und mit einer lyrischen Ausführung des Märchens „Hans im Glück“, im Zuge dessen die Namen aller Abiturienten aufblitzten.

Mit einem weiteren Märchen, dem vom „Fischer und seiner Frau“, verband Frau Hansen als Vertreterin des Kollegiums ihre Wünsche an den Abiturjahrgang. Dabei verlieh sie den Schüler:innnen einen Nachttopf in Anspielung auf den Wohnort des nur notdürftig kommunizierenden Fischers und seiner Frau, deren Wünsche von großen Erwartungen zeugten. „Wir können anders als im Märchen die Zukunft gestalten, Lösungen finden und mutig in die Welt schwimmen“, so Hansens Fazit.

Einen Rückblick auf die Schulzeit seines Jahrgangs lieferte als Schülervertreter auch Mika, der dem Gymnasium Dörpsweg bescheinigte, Demokratie, Fairness und Gerechtigkeit zu vermitteln und der an seine scheidenden Mitschüler:innen appellierte, ihre Fähigkeiten zu nutzen, um die Zukunft besser zu machen.

Umrahmt von Auftritten des Schulorchesters und des Oberstufenchors unter Leitung von Frau Mohr und Frau Zetchi wurden acht Cambridge-Zertifikate sowie weitere besondere Auszeichnungen verliehen, etwa für herausragende Leistungen in Chemie (Natalia Möller, Jule Compall), Mathematik und Geographie (Natalia Möller), für einen besonderen Einsatz im Rahmen des Schulsanitätsdiensts (Nanina Sierck) und natürlich für den 1,0-Abi-Schnitt, der exzellente Leistungen über alle vier Semester sowie sämtliche Prüfungen voraussetzt. Erreicht haben ihn Luisa Budde, Eva Dostal, Natalia Möller sowie Thea Tampe.

Mit den Tut-Gruppen von Frau Böschen, Frau Dobric-Eldic, Frau Hansen, Herrn Hanke und Frau von Emden verlässt ein vielseitiger und lieb gewonnener Jahrgang die Schule, dessen Mitglieder bei ihren künftigen Schulbesuchen jederzeit herzlich willkommen sein werden.

Klimakrise: Was behindert uns?

Stellen Sie sich vor, Sie sind Geschäftsführer eines Maschinenbau-Unternehmens und erhalten das Angebot, eine Signalanlage für eine australische Kohlenmine zu liefern – ein Millionengeschäft. Machen Sie es? Stellen Sie sich ferner vor, Sie könnten als Geschäftsführer einer Airline Flüge mit CO2-neutralem Kerosin anbieten, das nur leider teurer ist als fossiler Treibstoff. Greifen Sie zu?

Gemeinsam mit Prof. Christian Stöcker (Journalist, Buchautor, Professor für digitale Kommunikation) konfrontierte Prof. Per Christiansen (Rechtsanwalt und Professor für Wirtschaftsrecht) die Schüler:innen des 10. Jahrgangs mit diesen Entscheidungen. Unter der Fragestellung: „Klimakrise: Was behindert uns?“ hielten beide Experten auf Initiative von Frau Christiansen einen Vortrag am Dörpsweg und traten anschließend mit den Jugendlichen in einen Austausch.

Im ersten Teil der Veranstaltung ließ Christiansen die Schüler:innen über die Einstiegsfragen per Handy abstimmen, wobei sich zeigte, dass die 10.-Klässler:innen mehrheitlich den Kohle-Deal annehmen würden. Die Abstimmung zum klimaneutralen E-Kerosin beantwortete in einer ersten Abstimmung die Mehrheit zwar damit, das umweltfreundlichere, teurere Produkt zu bestellen, bei einer genaueren Überlegung änderte sich jedoch das Bild: Überwiegend Zustimmung gab es für die Aussage: „Ich tue für das Klima, was mir möglich ist, aber meinen Bonus stelle ich sicher, notfalls auf Klimakosten.“

Damit lag das von Christiansen ins Zentrum gerückte Problem auf dem Tisch: Klimaschutz muss sich kommerziell lohnen, damit er eine Chance hat. Zwar gäbe es Unternehmen, die im Rahmen langfristiger Strategien Klimaziele in ihre Boni-Ausschüttungen einbezogen, doch stünde dem ein gegensätzlicher Trend gegenüber, wie ihn etwa Unilver-Chef Hein Schumacher mit seiner Überzeugung eines „neuen und notwendigen Realismus“ vertritt. Klimaschutz, bilanzierte Christiansen, komme „nicht aus Unternehmen, sondern von außen“.

Jeder Einzelne könne Einfluss nehmen, so sein Appell: bei Wahlen, bei Kaufentscheidungen oder auch durch Engagement in Nicht-Regierungs-Organisationen, die sich immer wieder als Treiber für Veränderungen erwiesen hätten.

Im zweiten Teil der Vortragsveranstaltung lieferte Christian Stöcker zunächst anhand zahlreicher Statistiken Belege für den exponentiellen Anstieg der CO2-Emission, der Lufttemperatur und dadurch Luftfeuchtigkeit, für die Erwärmung der Meere, für Hitzewellen und Extremwetter. Er stellte die leidtragenden Regionen der Erde den Industrienationen mit hohem CO2-Ausstoß gegenüber. So wies er Deutschland als weltweit viertgrößten CO2-Emittenten aus, gemessen an der Bevölkerungszahl. 3 Milliarden Dolllar Gewinn würden weltweit täglich durch fossile Brennstoffe erzielt, vielfach steuerlich subventioniert, auch in Deutschland.

Neben Negativ-Bilanzen betonte Stöcker dann jedoch eine andere, positiv bewertete Entwicklung: Das Wachstum von Geschäftszweigen zugunsten der Nutzung erneuerbarer Energien sei gewaltig. Photovoltaik werde laut „The Economist“ zur wichtigsten Energiequelle überhaupt, in Deutschland stammten aktuell rund 60% des Stroms aus erneuerbaren Quellen, das Geschäft mit Solarenergie und Elektromobilität breche alle Rekorde: „Die Exponentialkurve durchschlägt alle Prognosen“, so Stöcker.

Allerdings werde von den „guten Nachrichten“ vergleichsweise wenig gesprochen, wirkmächtig seien Desinformation und Irreführung der Öffentlichkeit. So seien beispielsweise E-Autos schlichtweg weniger klimaschädlich als Benziner, auch wenn das Gegenteil behauptet werde.

Ob die Ressourcenknappheit bei der Batterieherstellung denn besorgniserregend sei, fragt ein Schüler. Inzwischen brauche man Rohstoffe wie Nickel, Kobalt oder Silizium nicht mehr für alle Batterien, antwortet Stöcker, auch seien die Metalle recyclebar.

Welche Unternehmen am schädlichsten für das Klima seien, steht auf einem anderen Fragekärtchen. Stöcker nennt Unternehmen, die mit Kohle Geld verdienten. Zudem sei die Ölindustrie besonders erfolgreich bei gezielter Fehlinformation, etwa Exxon als weltweit größter Konzern.

Eine weitere Frage weitete den Fokus auf die Gesellschaftsform: Ob die Marktwirtschaft die beste Lösung sei. Zwar, so Stöcker, verursache deren Wachstumsorientierung Probleme, zugleich aber auch die genannten positiven Wirtschaftsentwicklungen, zudem sei derzeit „kein besseres Modell in Sicht“. 

Die Schüler:innen hatten noch eine Reihe weiterer Fragen, für die die Zeit jedoch nicht reichte. Deshalb haben die beiden Experten diese Fragen schriftlich beantwortet – mit dem Vorteil, dass nun auch Sie die Antworten direkt lesen können: Klicken Sie hier.

Im Anschluss an die Vorträge und den Austausch gab es lauter positive Einschätzungen der 10.-Klässler:innen. „Ich fand es sehr gut“, sagt etwa Henrike, „uns wurde vieles erklärt, was ich noch nicht wusste, und es gab auch gute Nachrichten.“ Till lobt die Vielfalt der „Fakten und Infos“, die „aber so moderiert wurden, dass ich am Ball bleiben konnte“. Neele stimmt zu und hebt die „interessanten und unterschiedlichen Perspektiven“ hervor, die immer „wissenschaftlich fundiert und weitreichend“ gewesen seien. Auch Eric hat es gefallen, „wie gut informiert“ die Vorträge waren und dass sie „Fake-News entkräftet haben“.

Wer Genaueres von Prof. Stöcker lesen möchte, kann übrigens allwöchentlich seine SPIEGEL-Kolumne lesen oder zu seinem Buch greifen: „Männer, die die Welt verbrennen“. Ein aufschlussreiches Interview mit Christian Stöcker gibt es zudem in einem kürzlich erschienen Podcast des „Hamburger Abendblatts“: Klicken Sie hier.

Märchenwettbewerb: Erneut 1. Platz

Zum zweiten Mal in Folge wurde einem Dörpsweg-Kind der erste Platz des Hamburger Märchenwettbewerbs zuerkannt: Sabina Căsăndruc (Klasse 5b, Foto Mitte) erhielt die Auszeichnung für ihr Märchen: „Reise durch den Zauber des Winters“. Mit zwei weiteren Schülern aus der Gruppe der Bestplatzierten sind die von Frau von Seherr-Thoss betreuten Märchenautor:innen in diesem Jahr besonders erfolgreich: Mit jeweils einem 11. Platz wurden auch der Hamburger Vorjahressieger Jason Luca Dik (Klasse 6a, Foto links) und Levi Mittelstaedt (Klasse 5f, Foto rechts) im Galeonsfigurensaal des Altonaer Museums feierlich geehrt.

Rund 600 Kinder der Jahrgänge 5 und 6 hatten am Wettbewerb der Hamburger Märchentage teilgenommen, sagte Initiatorin und Organisatorin Heike Grünewald bei der Preisverleihung, und an die jüngeren Gäste gewandt: „Eure Märchen fanden wir einfach umwerfend.“ Unter dem Motto „Im Winter gemeinsam auf Weltreise“ hatten die Kinder während der Weihnachtsferien an ihren Märchen geschrieben und gefeilt. Eine Jury aus Schriftsteller:innen, Journalist:innen, Kulturschaffenden, Lehrkräften und einer Oberstufenschülerin entschied schließlich, welche Märchen zu den 30 besten zählten und damit eine Auszeichnung erhielten.  Ab Platz 11 gab es Büchergutscheine und Sonderpreise.

Sabina war mit ihren Eltern und ihrer Klasse zur Preisverleihungsfeier eingeladen worden. Jedes Märchen ab der Elftplatzierung wurde zunächst zusammengefasst, bevor der Name des jeweiligen Kindes mitgeteilt wurde. Bei jedem Resümee blickten Sabinas Mitschüler:innen gespannt auf sie. Sabina schüttelte immer wieder unauffällig den Kopf als Zeichen, dass das jeweils vorgestellte Märchen nicht von ihr stamme. Platz fünf… vier… drei… Bei Sabinas Schütteln zur Zusammenfassung des zweitplatzierten Märchens wurden ihre Mitschüler:innen unruhig, lauter Jubel brach schließlich aus, als Sabinas Erstplatzierung bekannt gegeben wurde.

Als Sonderpreis erhielt Sabina, bekennender Fan der Harry-Potter-Reihe, unter anderem zwei Konzertkarten für „The Music of Harry Potter“. Im Dezember wird ihr Text bei der Veranstaltung „Märchen im Michel“ einer breiten Öffentlichkeit vorgelesen, und auch bei der Siegerehrung im Altonaer Museum bekam das Publikum das Märchen zu hören: vorgelesen vom Schauspieler, Synchron- und Hörbuchsprecher Erik Schäffler, dessen Stimme viele Kinder mit dem Bösewicht Orochimaru aus der Animeserie „Naruto“ verbinden.

Gönnen auch Sie sich die Lektüre von Sabinas Wintermärchen, in dem ein schrecklicher Bücherwurm ein Dorf in Bann hält und das Lesen unmöglich macht, bis drei tapfere Jugendliche einschreiten und ein haarsträubendes Abenteuer erleben.
Und weil sie absolut lesenswert sind, sollten Sie auch die Märchen der beiden weiteren ausgezeichneten Dörpsweg-Schüler keinesfalls verpassen: