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Mit Erasmus+ nach Genua

Bei winterlichen Temperaturen ist der Rückblick auf Eindrücke des Spätsommers besonders reizvoll: auf einen Schüleraustausch im norditalienischen Genua.

„Ein wunderschönes und einmaliges Erlebnis“, sagt Emily aus dem 8. Jahrgang des Gymnasium Dörpsweg auf die Frage, wie ihr der von Erasmus+ geförderte einwöchige Austausch im September 2024 gefallen habe. Endlich hätten die Schüler:innen die Sprache länger als 90 Minuten am Stück gehört und gesprochen. Die Kultur, die sie aus den Seiten ihres Lehrwerks oder durch kleine schulische Projekte bereits kennengelernt haben, konnten sie nun endlich richtig erleben, ja sogar schmecken, riechen und fühlen. Die italienischen Schüler:innen waren nach kürzester Zeit nicht mehr nur Gastgeschwister, Tourguides und Übersetzungshilfen, sondern Freunde und Freundinnen, Verbündete in dieser gemeinsamen Erfahrung. „Mein Highlight war es, niemals allein zu sein oder sich allein zu fühlen während dieser Reise – wir waren immer unter Freunden“, schließt Emily ihren Bericht mit einem großen Lächeln im Gesicht ab.

Mieke, eine weitere Schülerin des 8. Jahrgangs, die den Austausch von Hamburg aus verfolgt hat, berichtet, dass auch sie und die anderen Italienischlerner:innen sich in dieser Woche intensiv weiter mit der italienischen Sprache auseinandergesetzt haben und nach Rückkehr der „Genovesen“ durch deren Erfahrungsberichte sowie durch das gemeinsame Projekt „L’Acquario di Genova“ (das Aquarium von Genua) auch die italienische Kultur noch einmal von einer ganz anderen Seite kennengelernt haben. „Nach dem Austausch habe ich bemerkt, dass sich die Qualität der Sprache im Unterrichtsgespräch verändert hat. Das hat den Unterricht für alle weiterentwickelt und schöner gemacht.“

Nun freuen sich alle Beteiligten auf den Gegenbesuch der genovesischen Schüler:innen im Juni 2025.

Bili-Klasse – ein Rückblick

Normalerweise gibt es die Angebote des bilingualen Zweigs in Kursform. So besuchen die Schüler:innen der Jahrgänge 7 und 8 entweder einen Kunstkurs oder „Drama“, also Theater auf Englisch, während ab Klasse 9 entweder ein zweistündiger Geschichtskurs oder dreistündig „History“ auf dem Programm stehen. Eine Ausnahme bildete der 10. Jahrgang, der sich nun in die Oberstufe verabschiedet: Hier nahmen Schüler:innen einmalig im Klassenverband am bilingualen Zweig teil. Eine Schülerin dieser Klasse zieht Bilanz:

Von Valerie Feller (10a)

Spannende Unterrichtsdiskussionen, Hineinversetzen in verschiedene Konfliktparteien,  Analysen von historischen Texten und eine Menge Abwechslung und Freude, all das auf Englisch: Das bietet einem das Fach History am Gymnasium Dörpsweg.

Im ersten Jahr in History liegt ein besonderer Fokus auf der Geschichte Großbritanniens und der USA, zugleich werden die Französische Revolution, die deutsche Reichsgründung und der Erste Weltkrieg thematisiert. Die Weimarer Republik, die NS-Zeit, der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach bis zu den heutigen Jahren der Globalisierung werden im zweiten Lernjahr behandelt.

Während der Lehrplan somit in vielen Bereichen jenem des Fachs Geschichte ähnelt, zeigen beide Fächer doch bedeutungsvolle Unterschiede. History bietet eine spezielle Art von Multiperspektivität. Quellenanalysen, welche in der Originalsprache, Englisch, betrachtet werden, wirken viel authentischer und man kann sich unmittelbarer in anderer Länder hineinversetzen, als bei einer deutschen Übersetzung. Zur Kubakrise beispielsweise haben wir uns beispielsweise den Briefverkehr von Kennedy, Chruschtschow und Castro der Originalsprache Englisch angesehen. Alle waren sich einig, dass wir in History die historischen Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven betrachten konnten, nicht nur aus der deutschen.

Gefallen haben uns die Formate, die wir zum Lernen genutzt haben, z.B. Fishbowl-Diskussionen, wo jeder sich freiwillig, um seine Argumentationen zu äußern, in einen von zwei Halbkreisen, Repräsentanten für zwei Betrachtungsweisen, setzen konnte, eine Nachstellung einer Vertragsverhandlung als Talkshow, das Erstellen unseres eigenen Cartoons oder eines Tagebucheintrags zu einem historischen Ereignis.

Präsentationen und viele mündliche Diskussionen standen im Vordergrund, sodass uns der Unterrichtsstoff nicht nur zum Auswendig-Lernen bereitgestellt wurde, sondern wir in viele Situationen hautnah hineinversetzt wurden.

Durch eine höhere Anzahl an Stunden und eine größere Freiheit in der Gestaltung konnten wir uns auf Aspekte fokussieren, die uns persönlich interessierten. Dies eröffnete uns beispielsweise Raum, heutige Konflikte mit der Vergangenheit zu verknüpfen und daraus unsere eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.

Schwierigkeiten beim Einstieg in das History Fach gab es bei uns in Klasse 8 nicht, da wir bereits Theater auf Englisch (Drama) hatten und viele Teilnehmer sich auch schon aus den bilingualen Vorbereitungskursen der Unterstufe kannten.

Vokabelhilfen wurden uns stets gegeben und auch die ersten beiden Bände „Invitation to History“, mit welchen wir gearbeitet haben, erläuterten Fachbegriffe und Aufgaben verständlich.

Als bilinguale Klasse fühlten wir uns wohl dabei, unsere Gedanken zu äußern, und wir  konnten jederzeit in tiefergreifende Diskussionen einsteigen, wie zum Beispiel zum Wahlalter.

Aufgrund der Tatsache, dass wir im Vorhinein wussten, dass History wegen des sprachlichen Aspekts drei Stunden beträgt und höhere Anforderungen stellt, haben sich motivierte Schüler für die bilinguale Klasse entschieden, was sich insgesamt positiv auf die Lernumgebung auswirkte. Die englischen Sprachkenntnisse haben sich bei uns allen stark erhöht.

Weil sich bei den Kurswahlen für die Oberstufe bei vielen Interessierten das History-Angebot mit dem künftigen Profilfach Geschichte überschnitt und nicht beide Fächer in die Benotung einfließen können, wurde der History Kurs für den kommenden 11. Jahrgang nicht eingerichtet. Dazu gab es Kritik: „Schade, dass es kein bilinguales Profil in der Oberstufe gibt.” Auch wäre es in Zukunft interessant, wenn es ein weiteres gesellschaftliches Fach auf Englisch gäbe.

Insgesamt lässt sich sagen, dass meine Klasse und ich in History verschiedene Blickwinkel einnehmen konnten, der Unterricht spannend und bildlich dargestellt war und uns besonders die Anwendung der englischen Sprache viel Spaß bereitet hat.

Die Urkunde, die wir bei der Teilnahme am bilingualen Zweig erhalten haben, sieht gut auf dem Lebenslauf aus, aber das Entscheidende waren die vielen Erkenntnisse und Erfahrungen, die wir mitnehmen konnten.

History ist uns allen sehr ans Herz gewachsen und wir werden sowohl das Fach als auch die Klassenkonstellation sehr vermissen.

Torgeschichte auf Italienisch

Alle reden vom Fußball – warum nicht auch in einer Fremdsprache? Der Italienischkurs des 6. Jahrgangs, unterstützt von Frau Manna, hat sich der Herausforderung gestellt, ein deutsches und ein italienisches Tor der Fußballgeschichte auf Italienisch zu präsentieren. Im Vorfeld der EM hatte das italienische Kulturinstitut die filmische Präsentation bedeutender Tore zum Thema des Wettbewerbs „Schieß auch du ein Tor“ gemacht.

Mit dem Ergebnis zeigen die Kinder zugleich etwas davon, was sie in gerade einmal neun Monaten gelernt haben. Die Jury hob den Beitrag  hervor und präsentierte ihn bei der Eröffnung der Ausstellung „Deutschland – Italien. Ein Klassiker“, die bis Ende August im „Istituto Italiano di Cultura di Amburgo“ in der Hansastraße zu sehen ist. Lob für die Wettbewerbsbeiträge kam auch vom italienischen Botschafter Armando Varricchio oder dem Fußballweltmeister Gianluigi Buffon: „Bravissimi!“

Wenn auch Sie den Dörpsweg-Beitrag unserer Sechtsklässler:innen sehen möchten, klicken Sie auf das Bild:

Junior-Europawahl

Europa hat gewählt. Wähler:innen ab 16 Jahren durften diesmal bekanntlich ihre Stimme abgeben. Doch neben Erstwähler:innen konnten auch etwas jüngere Schüler:innen an der Europaschule Gymnasium Dörpseweg erleben, wie eine solche Wahl verläuft. Über 125 Jugendliche der Jahrgänge 9 und 10 beteiligten sich in der Woche vor der Europawahl an einer Wahl-Simulation.

„Jeder Schüler hat bei der Wahl einen Stimmzettel mit den zu wählenden Parteien bekommen und konnte ein Kreuz setzen“, berichtet Ela (9c), „dafür wurden spezielle Wahlkabinen genutzt, um dem Gebot der geheimen Wahl Rechnung zu tragen. Anschließend wurden die Stimmzettel in die Wahlurne geworfen.“

„Unsere Mitschüler:innen bestätigten uns, dass zu wählen eine wichtige Erfahrung sei, die man in jungen Jahren einmal durchspielen sollte“, ergänzt Iana (9c). Von einem Mitschüler habe sie beispielsweisegehört, dass es ihm schwergefallen sei, sich für eine Partei zu entscheiden. So habe er den Wahl-O-Mat zur Vorbereitung genutzt, auch um sich über kleinere Parteien zu informieren.

Auch wenn sich Ela zufolge die Diskretion in Grenzen gehalten habe, „da man, sobald mal fertig war, von anderen über seine Wahl ausgefragt wurde“, fand die Wahl selbst nach allen Regeln statt. Wahlhelfer:innen der beteiligten Jahrgänge zählten fleißig die Stimmzettel aus und übermittelten das Ergebnis, welches Eingang in die deutschlandweite Juniorwahl fand.

Gemäß dem Junior-Wahlergebnis aus dem Jahrgängen 9 und 10 am Gymnasium Dörpsweg sähe die Verteilung im Europäischen Parlament übrigens wie folgt aus:

DIE LINKE: 20,60%
CDU: 14,30%
SPD: 11,10%
Die PARTEI: 11,10%
Volt: 10,30%
Grüne: 8,70%
ungültig: 4,70%
BSW: 4,00%
Piraten: 2,40%
AfD: 1,60%
FDP:  1,60%
TIERSCHUTZ hier: 1,60%
BÜNDNIS DEUTSCHLAND: 1,60%
Tierschutzpartei: 0,80%
MERA25: 0,80%
ÖDP: 0,80%
BIG: 0,80%
DKP:  0,80%
MLPD:  0,80%
PdF:  0,80%
V-PArtei:  0,80%

 

„Deine Stimme zählt!“

Kennen Sie das Plakat? Es wurde hamburgweit auf zahlreichen digitalen Stadtinformationsanlagen ausgestrahlt und bewarb die Beteiligung an der Europawahl. Das Siegerplakat des Wettbewerbs „Demokratie in Bewegung: Deine Stimme zählt“ stammt von drei Neuntklässlerinnen des Gymnasiums Dörpsweg.

Adriana Loba-Abourou, Ilse Peters und Vivienne Kluge (9c) gestalteten es im Rahmen des Kunstunterrichts vom Frau Exner. Ausgelobt hatte den Plakatwettbewerb das Medienunternehmen Ströer, kommunaler Werberechtspartner der Stadt, mit dem Ziel der Förderung von Demokratie und Beteiligung an unserer Gesellschaft.

Das Siegerplakat sieht hübsch aus, gewiss, doch es hat mehr zu bieten. „Die Menschen halten mit den Botschaften auf den Ballons ihre Wünsche in die Höhe“, erklärt Adriana, „und lassen sie in den Himmel aufsteigen.“ Der wird – anders als klassischerweise auf Bildern – nach oben hin heller. „Das symbolisiert Hoffnung“, sagt Vivienne und ergänzt zu den Figuren unten: „Sie stehen für ihre Bedürfnisse ein. Wir hoffen, die Leute erkennen, dass sie das auch tun, wenn sie wählen.“ Ilse erläutert, dass die unterschiedlichen Schriftarten der Buchstaben ebenso wie die verschiedenen Menschen und Farben nicht nur „für das Auge interessant“ seien, sondern auch gesellschaftliche Vielfalt zeigten. Dies gelte, sagt Vivienne, sowohl für Wähler:innen als auch für die „Buntheit des Parlaments.“ Zudem enthalte das Plakat eine inhaltliche Offenheit, was zur Offenheit des Wahlausgangs passe.

Wie differenziert sich die Bedeutungsebenen beim kurzen Hinschauen auf der Straße auch immer erschließen – sicher ist: Das Plakat wirkt. Und so wusste auch die Jury zu schätzen, was ihnen die drei Schülerinnen da präsentierten. Eine Woche lang strahlte die Collage schließlich von zahlreichen Screens ins Stadtleben hinein mit ihrem Appell, für die Erfüllung der eigenen Wünsche wählen zu gehen.

Drei Diebinnen

Mit ihrem Filmbeitrag „The Three Thieves“ wurden Sonja Kutsin, Iona Loffredo und Pia Sellmann (Klasse 6c) mit einem zweiten Platz beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen ausgezeichnet.

Auf Anregung ihrer Klassen- und Englisch-Lehrerin Frau Dr. Hegerfeldt, Wettbewerbskoordinatorin der Schule, hatten sich die drei Schülerinnen an die Planung eines Projektbeitrags gemacht. „Dafür haben wir uns in ein Café gesetzt“, berichtet Sonja, „und dort unsere Ideen gesammelt.“ Entstanden ist die skurrile Geschichte dreier Diebinnen, die den Diamanten eines Millionärs stehlen wollen. Ausgerechnet die Anführerin (Iona) steuert leider die für den Plan schlechtesten Ideen bei, weswegen die Gruppe schließlich im Gefängnis landet. Hätte die mehrheitsbeschaffende Mittlerin (Pia) doch auf die besseren Ideen des Gruppenclowns (Sonja) gehört…

„Wir haben ohne fertiges Drehbuch gedreht“, verrät Iona, „und für  den Wettbewerb das Drehbuch nachträglich geschrieben.“ Was dabei herausgekommen ist und wie die Geschichte ausgeht, können Sie sich selbst ansehen, klicken Sie hier:

„The Three Thieves“