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Wiedereröffnung der Schülerbücherei

Über 3000 Bücher, Nachschlagewerke und Comics können gelesen und entliehen werden – und das, obwohl gut ein Drittel der Bücher aussortiert wurde: Die Schülerbücherei wurde aufwendig umstrukturiert, neu sortiert, im Angebot erweitert und mit einem neuen digitalen System ausgestattet.

Nun können in den Mittagspausen – zunächst dienstags und freitags – wieder Bücher gesichtet, ausgeliehen, zurückgegeben oder verlängert werden.

Gefeiert wird die Wiedereröffnung der Schülerbücherei in diesem Video aus dem von Frau Rosenfeld betreuten Theaterunterricht der Klasse 6c:

Zu erkennen ist die neue Sortierung für die Schüler_innen der Unterstufe z. B. an den Schildern und ihren Farben, denen bestimmte Themen und Gattungen zugeordnet sind. Da gibt es die Krimis und Abenteuerbücher, Werke über verschiedene Länder und Kulturen, Sachbücher zu Wissens-, Freizeit- und Naturaspekten, es gibt Comics und Mangas – und es steht jede Menge Fantasy bereit. „Fantasy-Titel sind besonders beliebt“, berichtet Frau von Seherr-Thoss, „deswegen gibt es dafür auch ein extra großes Regal.“ „Ganz oben auf der Liste der gefragten Bücher stehen derzeit zum Beispiel Bände aus den Reihen um die ‚Duftapotheke‘ oder die ‚Schule der magischen Tiere‘“, ergänzt Frau Kathary, die gemeinsam mit Frau von Seherr-Thoss die Schülerbücherei betreut.

Beide haben die Zeit pandemiebedingter Einschränkungen für die Neustrukturierung genutzt. So besuchten sie in den letzten Monaten auch andere Bibliotheken und führten Gespräche mit Experten der Öffentlichen Bücherhallen, an deren Systematik sich die neue Ordnung nun orientiert. Und beide Kolleginnen haben, weitgehend unbemerkt von der Schulgemeinschaft, geräumt. Und geräumt. Aussortiert. Umsortiert. Weggegeben. Neu gekauft. Neues einsortiert und katalogisiert.

Bei den Anschaffungen haben sie sich auch an den Wünschen und Tipps aus den 5. und 6. Klassen orientiert, die sie zuvor befragt hatten. Denn die Schüler_innen der Unterstufe sind die ‚Hauptkunden‘, wobei sich das Sortiment im Bereich der Fremdsprachen allerdings besonders an ältere Schüler_innen richtet. Für die Antolin-Lese-Experten ist übrigens der Antolin-Rabe gut sichtbar auf jenen Büchern aufgeklebt, die auf der Online-Lesequiz-Seite gelistet sind.

Im Zuge der Neustrukturierung wurde auch ein Programm eingeführt, das eine verbesserte digitale Verwaltung ermöglicht. Unterstützung erhielten Frau von Seherr-Thoss und Frau Kathary hier durch Herrn Gruhn. Nach den Sommerferien wird es den Kindern mit ganz einfachen Schritten beispielsweise möglich sein, Bücher bei Bedarf online von zu Hause aus zu verlängern oder zu schauen, ob der nächste Wunschtitel gerade verfügbar ist.

Finanziert wird das Programm aus Mitteln des Schulvereins, der die Neustrukturierung der Bibliothek auch sonst großzügig unterstützt hat.

Natürlich hoffen alle auf einen pfleglichen Umgang mit dem Mobiliar und besonders den Büchern der Bibliothek – einem ‚Lieblingsort‘ der Schule überhaupt, der sich bereits seit 1975 im Herzen des Unterstufengebäudes befindet und längst auch vom Ganztag genutzt werden kann. Eine solche Schulbücherei gibt es schließlich nur an wenigen Schulen. Sie ist ein wunderbarer Ort zum Lesen, Forschen, Arbeiten, Abschweifen und Träumen.

Landessiegerinnen

Beim Wettbewerb „Jugend forscht“ erreichten gleich drei Dörpsweg-Beiträge einen zweiten Platz auf der Landesebene. Und angesichts der Wettbewerbsbeiträge insgesamt erhielt auch gleich die Schule selbst erneut den „Jugend forscht Schulpreis“, der ein besonderes Verdienst bei der Förderung von MINT-Talenten ehrt.

Melina Hübner-Konitsioti und Svea Fischer (Jg. 10, Foto: links) hatten ihre Untersuchung den Auswirkungen des Lockdowns auf die Motorik von Vorschulkindern gewidmet. Elena Kleinwort (Jg. 11, Foto: Mitte) hatte die Jury mit ihren Berechnungen zum Raumwinkel als n-Ecke auf der Einheitskugel herausgefordert. Anna Stöcker, Nelli Erler (Foto: rechts) und Irmak Yasar (Jg. 8) hatten sich um die Herstellung von Bioplastik verdient gemacht, das tatsächlich auch verrottet. Für die drei Schülerinnen dieses Teams war es die erste Wettbewerbsteilnahme bei „Jugend forscht“.

Anders als in früheren Jahren konnten die Schülerinnen diesmal ihre Forschungsergebnisse nicht auf dem Airbus-Gelände vorstellen, sondern mussten ihre Arbeiten den Fachjurys digital präsentieren. „Früher gab es am Präsentationsstand ein freundliches Gespräch mit der Jury“, berichtet Elena, „nun mussten wir überlegen, wie genau wir die Präsentation in nur 5 Minuten umsetzen.“ Das habe den Druck und die Aufregung erhöht. Zugleich, so berichten die Schülerinnen, sei besonders bei den Jurys auf Landesebene ein echtes Interesse an ihren Arbeiten zu spüren gewesen. Die Juroren hätten die Arbeiten zudem offenkundig sehr genau gelesen und „richtig gute Fragen gestellt“.

Auch die Siegerehrung fand online statt, live gestreamt vom Airbus-Gelände aus, wo der Konzern zunächst detailliert sein duales Ausbildungsprogramm vorstellte – Nachwuchs-Rekrutierung beginnt bekanntlich gerne in der Schule. Und Vorreden steigern natürlich auch die Spannung. Umso größer war die Freude über die Auszeichnungen, die den Dörpsweg-Teilnehmerinnen eine echte Relevanz und große Expertise ihrer Arbeiten bescheinigte.

Elena darf nun zudem eine Woche in München mit anderen Nachwuchs-Mathematikern tagen. „Ich freue mich auf die Chance zum Austausch mit anderen, die meine Begeisterung teilen“, erklärt sie mit leuchtenden Augen.

Sie will ihr nun Thema mit weiteren Ansätzen weiter ausbauen. Melina und Svea möchten erst einmal die Oberstufe abwarten und dann über eine erneute Teilnahme auch ohne den Forscherkurs der Mittelstufe befinden. Das Team des 8. Jahrgangs wird im nächsten Jahr wieder am Start sein – ob mit einer Vertiefung der bisherigen Arbeit, wie von der Jury angeregt, oder mit einem neuen Schwerpunkt, das werde noch geprüft.

„Das waren wirklich starke Leistungen“, zeigt sich Wettbewerbskoordinatorin Dr. Hegerfeldt begeistert. Nur 16 Hamburger Schulen waren in diesem Jahr bei der Landesrunde vertreten – der Dörpsweg mit gleich drei Teams. „Die Schülerinnen und Schüler konnten ganz frei ihre Themen nach Neigungen und Interessen wählen“, so Hegerfeldt, „schön, dass sie die Gelegenheit genutzt haben zu beweisen, was sie können.“

Weitere Informationen zu den diesjährigen Beiträgen der Wettbewerbe „Schüler experimentieren“ und „Jugend forscht“ finden Sie hier.

Unterstufe räumt auf

Auch in diesem Jahr beteiligten sich die 5. und 6. Klassen sowie die Basisklasse und die IVK 5/6 wieder an der Aktion „Hamburg räumt auf“, um ein Zeichen für den Umweltschutz zu setzen und die Umgebung gleich auch ein bisschen sauberer zu machen. 

Ausgestattet mit Müllsäcken und Handschuhen sammelten sie entschlossen, was ihnen rund um das Schulgelände bis hin zur Kollau und Mühlenau in die Hände fiel. Zehn prall gefüllte Müllsäcke kamen dabei zusammen, obwohl nicht selten unweit der Fundstellen Mülleimer der Stadtreinigung standen. Besonders häufig landeten Einwegverpackungen von Getränken sowie in diesem Jahr Masken in den Säcken, aber auch Portemonnaies, Wäscheklammern oder – zur Empörung von Viggo (6c) – „sehr viele Whiskyflaschen. Da war noch etwas drin, das ist schon ziemlich krass.“

„Ich fand es gut, der Umwelt zu helfen, und das an der frischen Luft“, meint Lilly (6a), die wie die übrigen Kinder des 6. Jahrgangs bereits zum zweiten Mal an der Aktion beteiligt war. „Die Leute sollten den Müll aber selbst wegräumen“, ergänzt ihre Mitschülerin Marisa. Immer wieder loben Passanten das Engagement der Schüler_innen, wenn sie ihnen begegnen, und auch die Lehrkräfte sind – bei allem Entsetzen über die Müllberge – angetan vom Eifer der Kinder. „Wir denken, dass sich unser Einsatz für die Umwelt lohnt“, sagt Frau Degebrodt, „und deswegen werden wir uns um Jahr 2023 wieder auf den Weg machen.“

„Nichts“

„Nichts bedeutet irgendetwas, deshalb lohnt es sich auch nicht, irgendetwas zu tun.“ Dieser Satz veränderte das Leben einer ganzen Schulklasse, zum Glück nur auf der Bühne.
In einer packenden Theatervorstellung – der ersten seit zwei Jahren – zeigte der Theaterkurs des Jahrgangs 12 unter Leitung von Frau Rosenfeld die dramatischen Konsequenzen dieser nihilistischen Aussage.
 
Eigentlich könnten Schule, Eltern, Freizeit, Freundschaft oder auch Liebeskummer die wichtigsten Themen und Sorgen der Jugendlichen bestimmen. Stattdessen stellt die Stimme eines Mitschülers, zu hören aus dem Off, das Leben der Klasse auf den Kopf. Um das Gegenteil der zitierten Aussage zu belegen, machen sich die Jugendlichen auf die Suche nach Sinn und Bedeutung. Indem sie versuchen, Dinge zu sammeln, die ihnen wichtig sind, trudeln sie jedoch immer weiter in eine Spirale aus Angst, Hass, Wut und Ohnmacht. Scheinbar launig geht es los, als eine Mitschülerin eine Tofu-Packung auf den Stapel der bedeutungsvollen Dinge legt und sagt, Tofu stehe stellvertretend für ihre Lebensweise. Ein Mitschüler opfert seine Sneakers, ein weiterer die ihm teuren Geldscheine. Empfindlicher werden die Diskussionen, als sich die Jugendlichen gegenseitig Werte abverlangen, die sie freiwillig auf keinen Fall hergeben möchten, etwa ein Tagebuch mit sensiblen Einträgen, gesundheitserhaltende Medikamente oder den letzten Brief der verstorbenen Mutter. Das chorische Fußklopfen oder Aufeinander-Zeigen nimmt immer bedrohlichere Formen an, etwa bei der Forderung nach dem Knie eines sportbegeisterten Schülers oder nach der Tötung eines im Koma liegenden Bruders. Gewalt und radikaler Gruppenzwang steigern sich und führen beim Rückblick der Gruppe 20 Jahre später zu der bitteren Erkenntnis, Bedeutung nicht gefunden, sondern verloren zu haben.
 
Die Adaption des Romans von Janne Teller gelang dem Kurs mit originellen Akzenten in einer kurzweiligen und scheinbar mühelosen Inszenierung. Tatsächlich hatte sich das Ensemble in einem intensiven, teils aufreibenden Arbeitsprozess die Auseinandersetzung mit der Bedeutung wahrer Bedeutung zu eigen gemacht und dabei auch ganz persönliche Erfahrungen und Sichtweisen einbezogen. Heraus kamen ein ganz eigenständiger Zugriff auf die Problematik und eine sehr flüssige, authentisch wirkende Darstellung.

Dass der Kurs im Laufe der Zeit kleiner wurde und Pandemieausfälle ausgleichen musste, „hat die schöpferische Arbeit nicht unbedingt unterstützt“, sagt Kursleiterin Anke Rosenfeld. Umso schöner ist es, dass die eindrucksvolle Inszenierung nun die erste Dörpsweg-Theatersaison nach zwei Jahren eröffnen konnte.

Fasching mit Verspätung

Eigentlich ist ja Fastenzeit. Eine hohe Motivation des Technikteams traf andererseits auf einen großen Partyhunger vieler jüngerer Schüler_innen. Im hohen Norden mag das verzeihlich sein. Und so erschienen über 160 Partygäste der 5.-7. Klassen zu einem Verkleidungsfest in der Aula, die liebevoll vom Technikteam der höheren Jahrgänge unter Leitung von Erik und Darek (S4) vorbereitet worden war.

Immer wieder schalteten die kunstvollen Lichteffekte auf blau-gelb, zugleich trug die Party aber dazu bei, Sorgen und Ängste vor der Tür zu lassen. Auch wenn die Masken bis zum Schluss aufbleiben mussten, hatten die Kinder und Jugendlichen erkennbar Spaß. Jüngere Rotkäppchen, Marienkäfer und Samuraikrieger verstanden sich prima mit den teils deutlich größeren Siebtklässlern – und auch die fassten einander beherzt bei den Händen und hüpften fröhlich im Takt der Bässe. 

Konferenz zur Zukunft Europas

In einer engagierten Diskussion sprachen Oberstufenschüler_innen des S2 und S4 mit dem französischen Generalkonsul Frédéric Joureau über die Zukunft der europäischen Demokratie. Schnell wurde dabei klar, wie brennend aktuell das Thema gerade in jüngster Zeit ist.
Beteiligt waren die von Frau Haller und Frau Dr. Blank betreuten PGW-Kurse des Wirtschaftsprofils sowie der Französischkurs von Frau Haller. 
Ein Schüler des Französischkurses berichtet:

Von Keyvan Zakikhani (S4)

Exceptionnel!
So lässt sich die Erfahrung für die Schüler*innen des Dörpsweg am 01.03.2022 wohl zusammenfassen. Nachdem sie am 24. Februar an einem Workshop zum Thema Europa, der durch den Info-Point Europe durchgeführt wurde, teilgenommen hatten, traf am Dienstag hoher Besuch ein: Der französische Generalkonsul und Direktor des Institut Français Hamburg, Frédéric Joureau, sowie Nathalie-Zoé Fabert, Attachée für Sprache und Bildung vom Institut Français Hamburg, kamen anlässlich der Konferenz zur Zukunft Europas.

Die „Conférence sur l’avenir de l’Europe” ist ein von der Europäischen Kommission und vom Europäischen Parlament einberufenes Gremium, welches den Bürger*innen Europas die Möglichkeit bietet, aktiv an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken, indem beispielsweise über die offizielle Homepage persönliche Vorschläge geteilt werden können.

Nach einer kurzen Vorstellung stellten die Schüler*innen dem Konsul unterschiedlichste Fragen in deutscher und französischer Sprache. So ging es um Umwelt, Wirtschaft, das Verschleierungsverbot in Frankreich, den beruflichen Werdegang des Konsuls, aber natürlich besonders auch um die dramatische Krise in der Ukraine.

Hinsichtlich der Energiewende untermauerte Joureau den französischen Standpunkt und verwies auf die Kernenergie. Nach Joureau ist sie sicher, sauber, zuverlässig und eine unerlässliche Brückentechnologie, mit der Unabhängigkeit erhalten werde. Diese Aussagen trafen beim überwiegend jugendlichen Publikum auf bemerkbare Skepsis. Trotzdem herrschte stets eine freundliche Atmosphäre und alle schätzten den Dialog.

Mit Abstand am meisten Fragen stellten die Schüler*innen zum aktuellen Krieg. „Ne pensez-vous pas qu’on a trahi les valeurs de l’Europe en laissant tomber les citoyens de l’Ukraine?” („Denken Sie nicht, dass wir die europäischen Werte verraten haben, indem wir die ukrainische Bevölkerung im Stich gelassen haben?”) Diese Frage verneinte der Konsul entschieden, wobei er auf die massiven Sanktionen, die Aufnahmebereitschaft der Ukraine in die EU und auf die geeinte Handlungsstrategie der westlichen Partner verwies. Demnach könne diese Krise sogar eine Chance für die EU sein, denn nun müssten alle Staaten gemeinsam eine Lösung finden und Solidarität zeigen.

Dieser Tag war einer der Tage, an die man sich auch nach dem Abitur noch lange erinnern wird. Meiner Meinung nach hat dieses Treffen uns allen gezeigt, wie nah die EU uns eigentlich ist. Oft fühlt man sich machtlos und kann die Politik nur aus der Ferne beobachten, doch diese Konferenz wandelte die Ferne in Nähe um. Die Konferenz sollte uns bewusst machen, dass wir die Zukunft gestalten können und müssen, denn es ist unser Auftrag, die Werte unserer Gemeinschaft zu wahren, zu verteidigen und zu ergänzen.

Wir danken dem Generalkonsul für diesen besonderen Einblick in seinen Zuständigkeitsbereich und die interessanten Antworten auf viele aktuelle Fragen. Merci beaucoup!