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Leinen los auf der Aldebaran

Wie steht es in Hamburg um die Elbe? Die Teilnehmer_innen der Profilkurse „Global denken – lokal handeln“ aus dem 11. und 12. Jahrgang gingen dieser Frage an Bord des Forschungs- und Medienschiffs „Aldebaran“ nach. Gemeinsam mit Frau Degebrodt und Herrn Rother besuchten sie einen Workshop zur Biodiversität, der im Rahmen der erst im Juni 2021 begonnenen UN-Decade für Meeresforschung von der Deutschen Meeresstiftung angeboten wird.

Nach einem theoretischen Einstieg begaben sich die Schüler_innen auf einen Kurztörn auf die Elbe. Dabei konnten sie eine Reihe von Daten selbst erheben und sie sich durch den Skipper, Umweltaktivisten und Biologen Frank Schweikert einordnen lassen. So zeigt der Fluss eine hohe Schadstoffbelastung und hohe Fließgeschwindigkeit. Bedingt auch durch vielfache Steinbefestigungen an den Ufern steht das Ökosystem der „Wirtschaftsstraße“ Elbe vor großen Herausforderungen.

Neben gigantisch großen Containerschiffen und dicht unter Flugzeugen, die zur Landung auf das Airbusgelände ansetzen, konnten die Teilnehmer_innen auf der Segelyacht eine Fülle von Fragen zum Zustand der Elbe stellen und unbequemen Wahrheiten nachgehen. „Dabei haben wir auch viel über die Verbreitung von Mikroplasik gelernt, das wir in den Wasserproben gefunden haben“, resümiert Samatha (Jg. 11), „ich kann die Erfahrungen dieses Tages sehr empfehlen.“

Herzretter

Neben der Erste-Hilfe-Ausbildung ist eine neue, zweite Säule Teil unserer Gesundheitsprävention: „Herzretter“-Kurse. Ebenfalls neu ist, dass an Kursen beider Säulen auch schon 5. Klassen teilnehmen.

Unsere „Schulsanis“ machen seit Jahren den Schulalltag sicherer. Das Expertenteam der Mittel- und Oberstufe absolviert eine besondere und intensive Ausbildung, die es den Schüler_innen erlaubt, qualifiziert zu helfen, wenn sie gerufen werden.

Darüber hinaus durchlaufen aber alle Schüler_innen unserer 8. Klasse eine Erste-Hilfe-Ausbildung, die nach der erzwungenen Pause der letzten beiden Schuljahre dank des Engagements von Herrn Schulze-Schönberg nun wieder in Schwung gekommen ist. Dadurch können nicht nur die ausgefallenen Kurse nachgeholt, sondern erstmals sogar zwei 5. Klasse beteiligt werden.

Die beiden anderen 5. Klassen sind an der anderen Säule unseres Konzepts beteiligt: Sie haben bereits an den zweistündigen „Herzretter“-Kursen teilgenommen, in denen seit letztem Jahr Schüler_innen trainieren, was bei einem Herzstillstand zu tun ist. Das auch an ersten Grundschulen bewährte Konzept unterstützt Kinder und Jugendliche sehr erfolgreich darin, in für Leib und Leben bedrohlichen Situationen helfend eingreifen zu können. Für die Kurse hat Herr Schulze-Schönberg den Verein Ich-Kann-Leben-Retten e.V. gewinnen können. Wer den Verein unterstützen möchte, kann dazu diesen Spendenaufruf nutzen.

Die gesundheitliche Absicherung am Dörpsweg ist groß – und unser aller Gesundheit hoffentlich auch!

Unterwegs in Berlin

Reisen oder Nicht-Reisen? Die Frage wurde für das erste Schuljahresquartal vielerorts diskutiert und unterschiedlich beantwortet. Der Profilkurs  „Global denken – lokal handeln“ des 12. Jahrgangs war eine Woche in Berlin und hat die Entscheidung nicht bereut.

Auf der Reise erlebten die Schüler_innen gemeinsam mit Frau Zabel und Herrn Rother ein buntes Programm, dabei auch allerhand Praktisches und Theoretisches zur Stadtgeographie Berlins. So konnten die Schüler_innen verschiedene erdölbasierte und erdölfreie Kunststoffe im „gläsernen Labor“ herstellen oder den Grad der Plastikmüllbelastung an und in der Spree mit wissenschaftlichen Methoden messen. Ein weiteres Highlight der Reise hebt ein Schüler des Profils hervor:

Von Kevin Rozyk (S4)

Hohenschönhausen ist die heutige Gedenkstätte für den Gefängniskomplex, der in der ehemaligen DDR zunächst von der sowjetischen Besatzungsmacht und später vom ehemaligen Ministerium für Staatssicherheit genutzt wurde. Besonders eindrucksvoll ist der alte Kellerbereich. Ab November des Jahres 1960 wurden umfangreiche Neubauten rund um das ehemalige Kellergefängnis ergänzt, um so mehr Menschen, die der kommunistischen Diktatur im Wege standen, inhaftieren zu können.

Wir haben auf unserer geführten Tour durch das Gefängnis viele spannende Aspekte über die Haftbedingungen, die Umstände, durch die man in Haft gelangen konnte, und über die Unterdrückung von politisch andersdenkenden Menschen in der ehemaligen DDR gelernt. Besonders spannend hierbei war, dass die Führung von einem ehemaligen Inhaftierten geleitet wurde und man somit einen tiefen Einblick in die damalige Zeit gewinnen konnte und viele persönliche Nachfragen möglich waren.

MINT (be-)greifen

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zum Anfassen, das gibt es im MINTarium. Die Klasse 8a hat dem „Erlebnis-Labor“ einen Besuch abgestattet.

 Von Mila Röhlinger und Charlotte Bierhaus, Klasse 8a

Unsere Klasse besuchte unter der Leitung unserer Klassenlehrerin Frau Lenz und einem Elternteil das MINTarium in Mümmelmannsberg. In der Zeitspanne von zwei Stunden hatten wir die Gelegenheit, an 52 Stationen spielerischMathe zu lernen.

Zwischen Stationen wie der „DaVinci-Brücke“ oder einem mathematischen Schattenspiel, bestehend ausverschiedenen Formen, gab es allerhand zu lernen und zu entdecken.

Das MINTarium ist eine verkleinerte Version des Mathematikums in Gießen, aus dem auch alle 52 Stationenstammen.

Mit Hilfe von Spiegeln, Seifenlauge oder Holzfiguren konnte man mathematische Formeln näher kennenlernen,überprüfen und sehr gut verstehen.

Unserer Meinung nach ist das MINTarium definitiv einen Besuch und die darin investierte Zeit wert!

GD räumt auf

In der letzten Woche war es endlich wieder Zeit für’s Müll-Aufräumen. Das Projekt „Hamburg räumt auf!“ konnte in den Jahrgängen 5 und 6 unserer Schule durchgeführt werden. Im letzten Jahr hatte diese Aktion aufgrund der Pandemieeinschränkungen leider ausfallen müssen.

Umso motivierter ging es diesmal ans Werk. Entschlossen schnappten sich die Schüler_innen Mülltüten, zogen sich Hygienehandschuhe an und sahen sich in den umliegenden Bereichen unserer Schule, die nicht vom Reinigungsauftrag der Stadtreinigung erfasst werden, nach Weggeworfenem um, das dann gleich in den Säcken landete.

Hauptsächlich handelte es sich dabei um „alltäglichen“ Müll wie Zigarettenreste, Glasscherben, Getränkedosen oder Plastikverpackungen. Immer wieder entdecken die Kinder aber auch besondere Fundstücke. Die Klasse 6b stieß beispielsweise auf eine kleine Kuscheltier-Schildkröte, einen halben Gitarrenkasten oder einen Einkaufswagen, der mit alten Fliesen gefüllt war. „Man glaubt gar nicht, was die Leute alles einfach wegwerfen!“, findet ein Schüler der Klasse, dem so etwas sicher nicht mehr passieren wird.

Frankreichaustausch digital 21/22

Wie die „Franzosen“ unseres 9. Jahrgangs mit dem Wunsch umgehen, trotz Reiseeinschränkungen am Frankreichaustausch teilzunehmen, berichtet eine der drei beteiligten Französisch-Lehrerinnen.

Von Julia Margedant

Wegen der Corona-Krise musste der Austausch mit unserer Partnerschule in Tournefeuille bei Toulouse für die jetzigen 9. Klassen leider pausieren. Also dieses Jahr keine Austauschpartner? Einfach eine Schüler_innen-Generation, die halt Pech gehabt hat? 

Nein, denn von all dem lassen wir am Gymnasium Dörpsweg uns nicht unterkriegen! Mit unserer Kollegin in Frankreich haben wir gemeinsam überlegt, was wir stattdessen anbieten können. Haben wir in dieser Zeit nicht alle gelernt, dass vieles auch digital geht? Warum also nicht auch ein Schüleraustausch?

Natürlich veranstalten wir nun keinen 168-Stunden-Dauer-Twitch-Stream mit Frankreich, aber warum nicht wiederkehrend und über das ganze Schuljahr einmal mitbekommen, wie sich unsere Partnerklasse entwickelt? 

Wir haben uns daher entschlossen, statt unserer zehntägigen Austauschreise nach Tournefeuille und statt des Gastbesuchs der Franzosen in Hamburg den Austausch ein ganzes Jahr lang am PC zu organisieren. Aber wie? Und vor allem: Man kennt sich ja noch nicht…

Als Einstieg haben alle 56 Schüler_innen der jetzigen 9. Klassen am Gymnasium Dörpsweg und alle 43 Deutsch-Lernenden der Troisième am Collège Leonard de Vinci in Tournefeuille fleißig Videos für ihre correspondants im Partnerland gedreht, mal alleine, mal mit einem Freund oder einer Freundin zusammen. 

In diesen Videos stellt sich zunächst jede_r selbst oder die Charaktereigenschaften des Freundes bzw. der Freundin vor, man erzählt von seinen Hobbys, seinen Lieblingsfächern, man präsentiert sich oder einander auf Französisch. Oder – in Tournefeuille- auf Deutsch.

Im Laufe des Schuljahres werden wir nun gemeinsam mit den Franzosen an verschiedenen Themenfeldern arbeiten. So lernen wir die Lieblingsgerichte unseres oder unserer Corres kennen und präsentieren unsere eigenen Lieblingsgerichte. Wir erfahren etwas über das französische Schulsystem und stellen unser eigenes Schulleben dar. Auch über das Feiern von Festen, über unsere Hobbys, Lieblingsfilme, Lieblingsserien, Lieblingsspiele und Lieblingsstars wird es reichlich Möglichkeiten für den Austausch geben. Dies geschieht in Videos – aber auch per Videokonferenz. Denn das können wir ja nun wirklich alle!

Klar, ein bisschen nervös ist man am Anfang schon, so einfach in die Kamera zu reden und das auch noch auf Französisch. Aber so ist es eben… bei einem Austausch müssen wir eben auch mal drauflosreden und ins kalte Wasser springen.

Und was diesmal anders ist: Alle machen mit. Auch die, die sonst nicht nach Frankreich gefahren wären oder nicht nach Hamburg. Diesmal gibt es keinen Grund, nicht dabei zu sein!

Wir hoffen, dass dieses – vielleicht nicht ganz so eiskalte – Wasser ein Motivationsschub für alle ist, eine Möglichkeit, das Französische für alle lebendiger zu machen. Und wer weiß: Vielleicht entstehen sogar richtige deutsch-französische Freundschaften, und vielleicht können wir einander ja, wenn Corona vorbei ist, wirklich einmal besuchen. Vielleicht werden sich einige auch vorher schon einmal zum gemeinsamen Lernen oder nach der Schule zum Onlinespielen verabreden? Tout ça, c‘est bien possible! Et c‘est la vie.