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Englisch – mal anders

Vielseitiger Sprachenunterricht ist Teil des Lebens an der Europaschule Gymnasium Dörpsweg. Von Beispielen einer interessanten und anregenden Kursarbeit berichten Schüler:innen des 12. Jahrgangs, die nach einem Jahr des Englisch-Oberstufenunterrichts Bilanz ziehen.

Von Johanna, Berfin, Paulina und Jamal (S3)

Die Oberstufe hat begonnen, der Unterricht wird ernster und schwieriger. Trotzdem hat der Englischkurs von Frau Achmus viel Spaß gehabt. Sie hat es geschafft, den Unterricht interessant und abwechslungsreich zu gestalten. Lasst uns nun gemeinsam in einige Highlights des Kurses in diesem Jahr eintauchen:

Was lieben Schüler am meisten? Ausflüge! Diese allerdings mit dem Unterricht zu kombinieren ist oft schwierig. Uns ist dies gelungen, da wir uns zu den jeweiligen Semester Themen „Living together in Society“ und „Brexit“ ein Theaterstück im Englisch Theatre in Hamburg angeschaut haben. Das erste Stück, welches wir uns angeschaut haben, war zum Thema „Living together in Society“ und hieß „Romance in D“, ein trauriges aber auch gleichzeitig sehr lustiges Theaterstück. Bei den Schülern ist dieses Stück gut angekommen. „The play was great, especially the second half with the very surprising plot twist“, sagte uns ein Schüler aus dem Kurs. Weil dieses Stück so gut angekommen ist, wurde im darauffolgenden Semester wieder ein Stück besucht und dieses Mal war der Inhalt etwas ernster. Das Stück „The Pride“ behandelte gesellschaftlich relevante Themen wie zum Beispiel Homosexualität in zwei verschiedenen Jahrzehnten. Dieses Stück hat die Schüler zum Nachdenken angeregt, was auch durch ein nachfolgendes Interview mit den Schauspielern unterstützt wurde.

Lustiger und kreativer ging es zu, als wir dem Song „Imagine“ von John Lennon neues Leben eingehaucht haben: Zunächst haben wir den originalen Songtext behandelt. Dabei haben wir festgestellt, dass einige Themen auch heute noch wichtig für uns sind. Allerdings liegen uns heute noch viele weitere Themen am Herzen, wie z.B. Klimawandel, Sicherheit und Kinderrechte. Also haben wir den Text einfach mal umgeschrieben und dann neu aufgenommen. An dieser Stelle vielen Dank auch an Frau Neumann und Leonas, der das Ganze neu abgemischt hat!

Um ein besseres feeling für die britische Kultur zu erlangen, haben wir als Kurs eine „British tea time“ veranstaltet mit selbstgemachten Scones, leckerem Shortbread und Earl Grey Tea. Hier hat die Identifikation sofort geklappt und es war außerdem auch noch lecker!

Ein weiteres Highlight des Unterrichts zum Thema „Brexit“ war es, Ausschnitte aus „The Crown“ auf Netflix zu schauen. „The Crown“ ist eine Serie, welche die Geschichte der britischen royalen Familie erzählt und somit perfekt zum Semesterthema passt.

Der Brexit verändert viel in Hinblick auf Immigration, Handel und mehr. Damit wir immer auf dem neusten Stand bleiben, haben wir informative und thematisch relevante Präsentationen zu verschiedenen Schwerpunkten zum Thema Brexit gehalten bzw. gehört: for example diversity, culture brand UK and Scottish independence.

Diese vielseitigen Erlebnisse haben uns als Kurs die Möglichkeit gegeben, ein besseres Verhältnis miteinander aufzubauen und die Handlungen anderer besser nachzuvollziehen – besonders, wenn man sich auch mal außerhalb des Unterrichts begegnet.

Fürs neue Schuljahr läuft bereits die Planung für einen gemeinsamen Musical Besuch: „Hamilton“. Wir freuen uns schon drauf!

Hier finden Sie unsere Aktualisierung des Texts von „Imagine“ sowie unsere Aufnahme des Songs.

Friedensvertrag in History

Eine Säule unseres Europa-Profils bildet der bilinguale Zweig, an dem leistungsstarke Schüler:innen bei Interesse teilnehmen können. Nach dem englischsprachigen Theaterunterricht der Jahrgänge 7 und 8 folgt ab Klasse 9. Geschichte auf Englisch. Eine Schülerin aus dem aktuellen History-Kurs des 9. Jahrgangs gibt einen Einblick in die Kursarbeit:

Von Valerie Feller (9a)

Das bilinguale Profil unserer Schule ermöglicht den Schülern mit erhöhten Englischkenntnissen die Förderung ihres Potentials, indem zuvor auf Deutsch angebotene Fächer auf Englisch unterrichtet werden. Ab der 7. Klasse hat man statt Theater Drama wählen und ab dem 9. Jahrgang wird Geschichte durch das Fach History ersetzt.

Wir beschäftigten uns zuletzt mit den Themen Imperialismus und Erster Weltkrieg. Unser Unterrichtsmaterial und unsere Klassenarbeiten sind in englischer Sprache gehalten. Falls ein Schüler eine Vokabel nicht gleich weiß, wird der Person von der ganzen Klasse geholfen sich auszudrücken und es wird immer sorgfältig darauf geachtet, dass jeder das Gesagte verstanden hat.

In einer Unterrichtseinheit mit Frau Achmus schrieben wir spielerisch von Neuem Geschichte, indem wir eine Gerichtsverhandlung abgehalten haben zum Treaty of Versailles (Versailler Vertrag), einem Vertrag, der Deutschland zur Rechenschaft für den Ersten Weltkrieg gezogen hat.

An den Verhandlungen der Paris Peace Conference (Pariser Friedenskonferenz) zum besagten Vertrag hatten ursprünglich nur England, Frankreich und die USA ein großes Mitspracherecht gehabt und Deutschland wurde als „Angeklagter” nicht eingeladen. Um unsere Gerichtsverhandlung aber ein wenig aufzumischen und weitere Seiten der Geschichte kennenzulernen, fügten wir noch Russland für eine Repräsentation der Eastern Front (östliche Front im Ersten Weltkrieg) und Deutschland hinzu. Zudem gab es eine Gruppe, die als Richter für das Urteil zuständig war. Für die Vorbereitung der Argumente hatten die Schüler zwei Schulstunden Zeit. Die Gerichtsverhandlung wurde auf Englisch abgehalten und ein paar vorgegebene Vokabeln erhielten die Eloquenz aufrecht.

Jeder hatte in der ersten Runde zwei Minuten, um seine Punkte zu erläutern. Danach ging es in eine freie Aussprache, in der sich alle äußern durften und die einzelnen Länder auch Einspruch erheben konnten. Zuletzt haben sich die Richter beraten und das Urteil gefällt.

Die Schüler, die die USA vertreten haben, zeigten sich diplomatisch und setzten sich besonders stark für die Rechte der einzelnen Länder ein, Frankreich verlangte Rückerstattung für die aufgekommenen Verluste und die Repräsentanten Englands sprachen sich für Frieden aus. Russland forderte finanzielle Mittel und das Zurückerhalten der verlorenen Territorien, um die Hungersnot des Landes zu bewältigen. 

Deutschland wiederum äußerte sich zu all den Anschuldigungen, dass man nicht allein für den Start des Kriegs verantwortlich und Österreich zur Hilfe gekommen sei. Zudem erklärten die Vertreter, dass sich Deutschland die verlangten finanziellen Rückerstattungen gar nicht leisten könne, da das Land selbst Kriegsverluste davongetragen habe. Das Urteil passte sich an die Bedürfnisse der Länder an und Deutschland wurde für schuldig erklärt.

Die Methode, in der wir die Folgen des Ersten Weltkriegs behandelten, sorgte dafür, dass jeder der Schüler miteinbezogen wurde, ohne zu Äußerungen gezwungen zu werden. Trotzdem beteiligten sich die Schüler aktiv und manche trauten sich deswegen sogar mehr als sonst zu, nach vorne zu gehen und vor der Klasse zu sprechen. Zudem sorgte das Format als Gerichtsverhandlung für Spaß, förderte die Gruppendynamik und weckte Interesse am Thema.

Ein weiteres Beispiel für eine spannende Gestaltung des Faches History in unserem Kurs stellte die zuvor geführte American Debate dar, in welcher wir uns mit der Frage auseinandergesetzt haben, ob sich die Länder, die kolonisiert haben, bei den Ländern, die kolonialisiert wurden, entschuldigen sollten. Um auf die Frage konkret eingehen zu können, haben wir die Debatte auch wieder auf die Länder Deutschland, Frankreich und England bezogen und insgesamt hat es gut geklappt. Zu der gleichen Frage haben wir auch eine „Fishbowl”-Diskussion genutzt, eine Methode, bei der Stühle zu zwei Halbkreisen geformt gegenüber voneinander aufgestellt und nur ein paar von jeder Seite besetzt werden. Auf die freien Stühle kann sich dann jeder übrige Schüler setzen, wenn er etwa hinzufügen möchte. Beide Methoden sorgten für eine flüssige Aussprache, einen Gedankenaustausch und eine verstärkte mündliche Beteiligung. Insbesondere die Fishbowl-Methode hat den Schülern sehr gefallen.

Insgesamt empfinde ich den History-Unterricht als interessant und vielseitig, da wir so  unterschiedliche Vorgehensweisen für die Themen verwenden und unser Englisch an Wortgewandtheit zunimmt. Auch finde ich es schön, dass wir uns durch die vielen Unterrichtsdiskussionen verschiedene Positionen ansehen und es gefördert wird, dass wir fundiert unsere Meinung formulieren.

Insbesondere die Gerichtsverhandlung hat mir sehr gefallen, da wir gut in die Rollen der Länder schlüpfen konnten, besonders stark versucht haben die Richter von unserer Position zu überzeugen und die Aktivität sehr viel Spaß gemacht hat. Zusammenfassend kann ich jedem empfehlen, den bilingualen Zweig zu wählen, der die Möglichkeit dazu bekommt, da der Unterricht alles andere als langweilig gestaltet wird.

 

Sprachenwettbewerb: Erfolg mit „gestohlenen Dokumenten“

Das Hamburger Sprachenfest nebst Siegerehrung fand nicht statt. Großartige Beiträge gab es trotzdem. Auch ein Film einer Schülergruppe der Klasse 7a wurde beim diesjährigen Bundeswettbewerb Fremdsprachen ausgezeichnet.

Anna Stöcker, Moritz Tengg, Jonathan Wucherpfennig und Nelli Erler (Foto: von links nach rechts) erarbeiteten gemeinsam ihren mittlerweile zweiten englischsprachigen Stop-Motion-Film. Nachdem sie bereits im letzten Jahr einen zweiten Platz erreicht hatten, erhielt nun auch ihr neuer Film „The stolen documents“ einen dritten Preis. Betreut wurde die Gruppe von ihrer Klassen-, Mathe- und Englischlehrerin, Kerstin Lenz.

„Wir hatten die Idee einer Verfolgungsjagd“, berichtet Jonathan, „bei dem zwei Wissenschaftlern Forschungsdokumente gestohlen werden, als sie die Unterlagen einem Investor präsentieren wollen.“ Während Jonathan und Moritz die Szenen und Dialoge ausarbeiteten, kümmerten sich Nelli und Anna um die filmische Realisierung. „Wir durften uns ja nicht zu viert treffen“, erklärt Nelli die Arbeitsaufteilung, „deshalb mussten wir uns online abstimmen“. Das habe aber gut geklappt, sind sich alle vier einig, da sie von zu Hause aus auf ein stabiles Internet, auf Chats, Telefon- und Onlinekonferenzen hätten zurückgreifen können. Natürlich habe es bei vier Stimmen auch mal Meinungsverschiedenheiten gegeben, ergänzen sie, aber die hätten sie gut im Griff gehabt.
Alle vier möchten im nächsten Jahr am liebsten wieder mitmachen, dann mit einem neuen Format.

Schauen Sie sich den diesjährigen Beitrag der Gruppe an: Klicken Sie hier.