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Forschen mit 3D-Druck

Manche Bauteile lassen sich digital am besten basteln. Nun können unsere Nachwuchs-Forscherteams auf einen 3D-Drucker zurückgreifen, um auch kleinteilige Elemente präzise zu gestalten.

Tim, Janus, Mattis, Lea und Renas aus dem Forscherkurs 8 von Herrn Bonin planen derzeit die Konstruktion eines kleinen Bootes als Beitrag für den Schülerwettbewerb „Mission Ho2rizont“. Das Boot soll mit einem Brennstoffzellenantrieb möglichst schnell eine bestimmte Strecke zurücklegen können, also seinen Strom aus der Reaktion von Wasser- und Sauerstoff ziehen.

Für ein solches Vorhaben sind Kompetenzen im Bereich des Laubsägens nur bedingt aussichtsreich. Vielversprechender ist es, die benötigten Bauteile zunächst dreidimensional am Computer zu erstellen, sodass sie anschließend vom 3D-Drucker geformt werden können. Hierbei erhitzt das Gerät ein Stück Kunststoffkabel und gießt es dann durch schichtweises Tröpfeln zum zuvor digital definierten Gegenstand.

Den Drucker im Wert von rund 500 Euro hat der Schulverein finanziert, dessen Erste Vorsitzende Frau Hansen zur Überreichung an den Dörpsweg kam. „Bereits das Drucken kann als Forschungsaktivität gelten“, berichtet Herr Bonin, „und bei der Programmierung hat das Team schon richtig gut losgelegt.“ Tim (Klasse 8b) bestätigt, dass die „Software eher schwierig, aber interessant“ sei, und freut sich, „dass wir die Sachen nun so machen können, wie wir sie haben wollen.“

 

Freiheit, Leben und „Brechtreiz“ – Theater im Mai


Mit drei Inszenierungen bereicherten Theaterkurse der Jahrgänge 9, 10 und 11 die Dörpsweg-Bühne. Dem Publikum in der jeweils gut besuchten Aula war die Freude über die Rückkehr in das Kulturleben anzumerken.

Den Anfang machte der von Frau Neumann betreute Theaterkurs des 11. Jahrgangs mit seiner Vorstellung „Freiheit… Imagine“. Der Freiheitsbegriff wurden in dieser Inszenierung unter unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. So waren Szenen zur Meinungs- und Pressefreiheit, zu Formen kriegsbedingter Unfreiheit, zu Fragen gesellschaftlicher Einschränkung und immer wieder zur persönlichen Freiheit in der vielseitigen Szenencollage zu erleben.
Auch wenn das Ensemble durch teils kurzfristigen Ausfall einzelner Mitglieder bis zum Schluss flexibel bleiben musste, konnten die ganz aktuellen Botschaften klar vermittelt werden, auch musikalisch übrigens: etwa in einem von Leyla und Eren aufgenommenen und eingespielten Lied in türkischer Sprache oder in dem Udo-Lindenberg-Song „Wozu sind Kriege da?“, präsentiert von Ensemblemitgliedern sowie der Fünftklässlerin Marie, deren Gesang das Ensemble mit einer prägnanten Choreographie begleitete. Eine positive Perspektive bot schließlich ein in bunten T-Shirts vorgetragenes Schlusstableau zum Lennon-Song „Imagine“.

Eine gleichfalls zunächst düstere, dann jedoch positiv gefüllte Thematik brachte der von Frau Zabel geleitete Theaterkurs des 9. Jahrgangs mit dem Stück „Norway today“ auf die Bühne. Verdichtet wurde zunächst die Alternative von Leben und Selbstmord. Hin- und hergerissen zwischen Angst und Übermut, Rückkehrwunsch und Auswichen in den Selbstmord, machen sich zwei Jugendliche auf den Weg nach Norwegen. Dort entdecken sie allerdings, anders als erwartet, ganz neue Gefühle und eine ungeahnte Lebensintensität. So werfen sie angesichts des erlebten Nordlichts ihre Selbstmordabsicht über den Haufen und öffnen sich einer neuen Sicht auf das Leben: eine Entwicklung, die das Ensemble in lebendigen und eindrucksvollen Szenen präsentierte.

Eine Szenencollage mit literaturgeschichtlichem Hintergrund zeigte der Theaterkurs des 10. Jahrgangs unter Leitung von Frau Badstein. Das Ensemble gestaltete ein Puzzle vielseitiger Schlaglichter auf Ideen und Werke des Autors Bertolt Brecht. Sein Credo, das Publikum nicht in eine Illusion zu tauchen, sondern im Denken zu aktivieren, setzte auch das Ensemble in seinen zahlreichen Anspielungen auf das Brecht’sche Werk und Leben um, die es zu entdecken galt. So gelang ein mitunter überraschend aktuelles, immer wieder auch witziges Stück, dessen knappe Federstriche dem Publikum neue „Brechtreize“ eröffneten.

Besuch in der Villa Mutzenbecher

Ein Besuch der Villa Mutzenbecher im Niendorfer Gehege lohnt sich. Denn das um 1900 errichtete, denkmalgeschützte Gebäude, einst privater Wohnsitz des „Albingia“-Versicherungsgründers Hermann Franz Matthias Mutzenbecher, beherbergt interessante Ausstellungen.
Davon überzeugte sich auch die Klasse 9d. Zwei Schülerinnen berichten:

Von Besiana Hasani, Sila Renklicay (9d)

Am Montag machten wir, die Klasse 9d, uns mit Frau Degebrodt auf den Weg ins Niendorfer Gehege zur Villa Mutzenbecher. Wir besuchten die Ausstellung „Peru Guano Hamburg“ im Rahmen des Geographieunterrichts zum Thema Globalisierung.

An der Villa angekommen, hieß uns Wolfgang Wallach von der mobilen Geschichtswerkstatt herzlich willkommen und erzählte uns zunächst etwas über die Vorgeschichte der Familie Mutzenbecher. 

In dem Haus befinden sich mehrere Räume mit Informationsplakaten und kurzen Filmbeiträgen über den Guanohandel (Guano = organischer Dünger aus Exkrementen von Seevögeln) und darüber, wie die Hamburger Kaufmannsfamilie Mutzenbecher im 19. Jahrhundert mit dieser wichtigen Handelsware reich wurde. Dafür bekamen wir von Frau Degebrodt Fragebögen zu den einzelnen Ausstellungsräumen. Diese haben wir in Gruppen ausgefüllt und anschließend mit der ganzen Klasse ausgewertet.

Diese Ausstellung zeigte uns, wie wichtig die postkolonialen Handelsbeziehungen zu dieser Zeit waren und dass viele Kaufleute durch Guano zu Reichtum gelangten.

Hilfsgütertransport und Perspektiven für Schulpartnerschaft

Die von der Schulgemeinschaft gespendeten Hilfsgüter für geflüchtete ukrainische Familien sind sicher im rumänischen Hermannstadt abgeliefert worden. Zu diesem Erfolg gesellt sich ein zweiter: Das Reiseteam – Herr Dr. Motschmann, Frau Kathary und Herr Wegner – konnte vor Ort mit gleich zwei Gymnasien in Kontakt treten und vielversprechende Perspektiven für mögliche Schulpartnerschaften ausloten.

Mit einem gut gefüllten 3,5-t-Laster fuhr das Team die über 1700 km vom Dörpsweg-Schulgelände mit kaum einer Pause Unterbrechung bis nach Rumänien durch, passierte die Slowakei, Ungarn und landete schließlich wohlbehalten in Hermannstadt (Sibiu), jener Stadt am Rande der Karpaten, in der sich seit Jahrhunderten die wichtigsten Handelsrouten Siebenbürgens kreuzen.

Begrüßt wurde das Reiseteam vom Pfarrer der dortigen evangelischen Kirchengemeinde, der die Dörpsweg-Delegation zur Ausladestation begleitete. In einer riesigen Lagerhalle wurden die Spenden von rumänischen und ukrainischen Helfern in Empfang genommen und sogleich „thematisch“ sortiert, um die rund 1000 ukrainischen Geflüchteten in der Stadt mit dem zu versorgen, was sie dringend benötigen. Jede geflüchtete Person kann einmal am Tag zu der Halle kommen und nach unbürokratischer Registrierung das abholen, was die jeweilige Familie gerade benötigt.

Die meisten Flüchtlinge sind privat untergebracht, ein kleinerer Teil in öffentlichen Unterkünften, etwa in einem alten Schulgebäude. Dort müssen zur Verbesserung der hygienischen Situation dringend weitere Duschen eingebaut werden, wozu die Spenden der Dörpsweg-Schulgemeinschaft genutzt werden sollen.

In den Gesprächen mit den ukrainischen Hilfsteams vor Ort wurde deutlich, dass gerade im letzten Monat, in dem deutlich mehr und ärmere Flüchtlinge aus der Ukraine in Hermannstadt eingetroffen sind, die Spendeneingänge bereits rückläufig waren, so dass die vom Dörpsweg stammende Lieferung mit besonderer Dankbarkeit aufgenommen wurde.

„Die Herzlichkeit, mit denen uns die Menschen vor Ort begegneten, war riesengroß“, berichtet Herr Dr. Motschmann und zeigt sich beeindruckt auch von der zupackenden Organisation, mit der die Spenden vor Ort sortiert und gelagert wurden. Ganz besonders strahlende Augen hätten die Kisten mit Buchweizen ausgelöst, ergänzt Frau Kathary, die dank eines früheren, mehrmonatigen Aufenthalts in der Region fließend Rumänisch spricht. „Ein ehemaliger IVK-Schüler aus der Ukraine hatte, gemeinsam mit Regelschüler_innen der 8. Jahrgangsstufe, die Kisten extra noch mit Beschilderungen in kyrillischer Schrift ausgestattet“, erzählt sie, „sodass die ukrainischstämmigen Voluntäre vor Ort schnell sortieren konnten, was wir alles mitgebracht haben.“

Nach dem Einsortieren der Güter hatten Frau Kathary, Herr Dr. Motschmann und Herr Wegner Gelegenheit für eine Führung durch die Stadt, die ihnen der Pfarrer zeigte. Dort befindet sich auch eine der beiden Schulen, die das Reiseteam am Folgetag besuchen konnte.

Das von Siebenbürgendeutschen gegründete, altehrwürdige Samuel-Brukenthal-Gymnasium, urkundlich erwähnt seit dem 14. Jahrhundert, verfolgt seit Jahren einen Europa-Schwerpunkt im Rahmen seiner Erasmus-Plus-Projekte. Das Gebäude und seine Ausstattung, etwa die barocke Aula oder die modernen Computerräume, lösten Begeisterung beim Dörpsweg-Team aus. Gespräche mit der Leiterin dieser deutschsprachigen Schule ergaben ein gegenseitiges Interesse an einer Schulpartnerschaft.

Die zweite Schule, das Colegiul Doamna Stanca in Făgăraș ca. 80 km östlich von Hermannstadt, hat einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt und ebenfalls einen deutschsprachigen Zweig. Auch dort würde man sich über gemeinsame Projekte im Rahmen einer Schulpartnerschaft freuen, wie sich beim ebenfalls herzlichen Empfang der Dörpsweg-Delegation zeigte.

Nur wenig Zeit blieb der Dörpsweg-Abordnung schließlich noch für einen Kurzbesuch des in den Karpaten gelegenen Schlosses Bran, jenes düsteren Gemäuers, das dem Fürsten Vlad III Draculea zugerechnet wird. Und auch die Heimreise des sehr kompakten Rumänien-Besuchs lief wieder „wie geschmiert“, so Herr Wegner: „Wir waren wirklich ein Super-Reiseteam“.

Innerhalb von nur drei Wochen hat die Schulgemeinschaft eine beachtliche Sammlung von Hilfsgütern und Spenden auf die Beine gestellt. Dieser Erfolg kann nun verstetigt werden. Die Spenden von rund 6000 Euro haben dabei nicht nur den Transport finanziert, sondern sind vor Ort bereits ein wertvoller Beitrag zur Verbesserung der von den ukrainischen Flüchtlingen genutzten Infrastruktur. Für die Hilfen dankt auch der Schulverein den Spenderinnen und Spendern herzlich in einem Brief, der auch Hinweise zur Spendenquittung enthält.

Auch für weitere Spenden sind die Menschen vor Ort sehr dankbar. Spendengeld kann auf das Konto des Schulvereins überwiesen werden: IBAN: DE74 2005 0550 1049 2260 69; BIC: HASPDEHHXXX, Verwendungszweck: „Hilfsaktion Ukraine“.

Präsentation europäischer Vielfalt

32 Länder Europas versammelt in der Dörpsweg-Aula – das gibt es am Europatag, dem 9. Mai.

Was hat es auf sich mit diesem Datum? Am 9. Mai 1950 präsentierte der damalige französische Außenminister Robert Schuman seine Idee eines verflochtenen Europas, das durch Zusammenarbeit und Frieden zwischen den Nationen geeint sei. Die besondere Aktualität dieses Tages war der gespannten Atmosphäre anzumerken, die bei der Europa-Präsentation unseres 7. Jahrgangs herrschte. Mit viel Engagement hatten sich die Schüler_innen im Rahmen des Geographieunterrichts mit den Ländern Europas befasst, bevor sie nun sie ihre Ergebnisse vorstellten.

In Kleingruppen hatten sie die geographischen Besonderheiten des von ihnen jeweils ausgesuchten Landes recherchiert und dabei die im Unterricht erarbeiteten Methoden sowie ihr Fachwissen angewandt. Sie hatten die klimatischen Bedingungen und den örtlichen Naturraum des jeweiligen Landes untersucht, aber auch eigene Schwerpunkte bei der Aufbereitung ihres Standes gesetzt und nach eigenem Ermessen interessante selbstgewählte Aspekte ausgearbeitet.

Heraus kamen sehr facettenreiche Präsentationen, die sich auch unsere 6. Klassen begeistert anschauten. Die Jüngeren konnten auf diese Weise bei ihrem Besuch in der Aula viele bunt und kreativ gestaltete Stelltafeln betrachten und von den landesspezifischen Köstlichkeiten probieren, die sie für einen kleinen Geldbetrag bei den Siebtklässler_innen erwerben konnten. Das eingenommene Geld von immerhin 106,- € kommt nun den vom Krieg betroffenen Menschen aus der Ukraine zugute.

Am Ende der Messe wurde der beste Messestand gekürt und mit einem Preis geehrt. Die Jury aus den Geographielehrkräften der 7. Klassen hatte die Qual der Wahl zwischen einigen mit besonders viel Engagement und Liebe gestalteten Messeständen, etwa den Präsentationen zu Island, Russland, Schweden, Kroatien oder dem Vatikanstaat. Die Vertreter_innen des Vatikanstaates schließlich, Anton, William und Fabian (7d), durften sich bei der Siegerehrung als Gewinner über Süßigkeiten und ein „Erde“-Quiz freuen, das sie im Anschluss an die Messe direkt mit der ganzen Klassen motiviert im Klassenraum spielten.

„Nächster Halt: Nachhaltigkeit“

Mit diesem Thema beschäftigte sich ein Kunstkurs des 9. Jahrgangs in seinen Beiträgen zum 69. Europäischen Wettbewerb. Dabei entstanden vielseitige und kreative Modelle, von denen eines nun mit einem Landespreis ausgezeichnet wurde.

Die Themenfelder für die Altersgruppe bezogen sich auf Inspirationsmöglichkeiten aus der Natur, die Integration von Pflanzen in eine städtische Umgebung sowie auf die Frage, wie unsere Nahrung in Zukunft produziert werden kann.

In einer speziell für den Kunstunterricht entwickelten Unterrichtseinheit setzte sich der von Frau Andrykowski geleitete Kurs mit den klimapolitischen Zielen Europas auseinander und beschäftigte sich mit Möglichkeiten, in architektonischen Entwürfen Pflanzen einzubinden und damit ökologisch wertvolle Bestandteile mit ästhetischen Elementen zu vereinen. In der praktischen Arbeitsphase wurden schließlich Modelle gebaut, die nachhaltige Projekte architektonisch umsetzten.

Umut Brieskorn, Leon Sternberg und Simon Tyutyunik (9b) entwickelten hierbei das Modell einer begrünten, praktischen und optisch ansprechenden Bushaltstelle, die aus dem umweltfreundlichen und nachwachsenden Rohstoff Holz gefertigt werden kann. Bepflanzt werden soll die Haltstelle mit Moos und Flechten, da diese in besonderer Weise dazu in der Lage sind, CO2 zu binden und die Luft von Feinstaub zu reinigen.

Deutschlandweit hatten sich rund 58.000 Schüler_innen mit Beiträgen zum Europäischen Wettbewerb beteiligt, einem von der Europäischen Bewegung Deutschland ausgerufenen Schülerwettbewerb. Aus der Fülle der eingereichten Modelle wurde das von Umut, Leon und Simon gestaltete nun herausgehoben und von der Hamburger Jury mit einem Landespreis geehrt.