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Abitur 2024

Seit 2016 besuchten die allermeisten von ihnen das Gymnasium Dörpsweg – nun haben die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten ihre Zeugnisse erhalten, die ihnen einen Schnitt von 2,5 bescheinigen. Vier der scheidenden Dörpsweg-Schüler:innen konnten sich über die Traumnote 1,0 freuen.

Mit strahlenden Gesichtern betraten die 76 Absolventen des höchsten deutschen Schulabschlusses die Bühne zu den von ihnen individuell ausgesuchten Klängen, um ihre Reifezeugnisse in Empfang zu nehmen. Zuvor hatte Herr Bruttig, Abteilungsleiter der Oberstufe, allen herzlich gratuliert und sie auf den besonderen Moment hingewiesen: das vorerst letzte Zusammentreffen des Jahrgangs in der bestehenden Konstellation.

Schulleiter Dr. Motschmann verband Reflexionen über den Umgang mit der Zeit mit dem Appell an den Jahrgang, „im rechten Augenblick bewusst und mutig zu handeln“. Darin liege der Schlüssel zum Glück, wie er mit Bezügen zu Seneca ausführte – und mit einer lyrischen Ausführung des Märchens „Hans im Glück“, im Zuge dessen die Namen aller Abiturienten aufblitzten.

Mit einem weiteren Märchen, dem vom „Fischer und seiner Frau“, verband Frau Hansen als Vertreterin des Kollegiums ihre Wünsche an den Abiturjahrgang. Dabei verlieh sie den Schüler:innnen einen Nachttopf in Anspielung auf den Wohnort des nur notdürftig kommunizierenden Fischers und seiner Frau, deren Wünsche von großen Erwartungen zeugten. „Wir können anders als im Märchen die Zukunft gestalten, Lösungen finden und mutig in die Welt schwimmen“, so Hansens Fazit.

Einen Rückblick auf die Schulzeit seines Jahrgangs lieferte als Schülervertreter auch Mika, der dem Gymnasium Dörpsweg bescheinigte, Demokratie, Fairness und Gerechtigkeit zu vermitteln und der an seine scheidenden Mitschüler:innen appellierte, ihre Fähigkeiten zu nutzen, um die Zukunft besser zu machen.

Umrahmt von Auftritten des Schulorchesters und des Oberstufenchors unter Leitung von Frau Mohr und Frau Zetchi wurden acht Cambridge-Zertifikate sowie weitere besondere Auszeichnungen verliehen, etwa für herausragende Leistungen in Chemie (Natalia Möller, Jule Compall), Mathematik und Geographie (Natalia Möller), für einen besonderen Einsatz im Rahmen des Schulsanitätsdiensts (Nanina Sierck) und natürlich für den 1,0-Abi-Schnitt, der exzellente Leistungen über alle vier Semester sowie sämtliche Prüfungen voraussetzt. Erreicht haben ihn Luisa Budde, Eva Dostal, Natalia Möller sowie Thea Tampe.

Mit den Tut-Gruppen von Frau Böschen, Frau Dobric-Eldic, Frau Hansen, Herrn Hanke und Frau von Emden verlässt ein vielseitiger und lieb gewonnener Jahrgang die Schule, dessen Mitglieder bei ihren künftigen Schulbesuchen jederzeit herzlich willkommen sein werden.

Klimakrise: Was behindert uns?

Stellen Sie sich vor, Sie sind Geschäftsführer eines Maschinenbau-Unternehmens und erhalten das Angebot, eine Signalanlage für eine australische Kohlenmine zu liefern – ein Millionengeschäft. Machen Sie es? Stellen Sie sich ferner vor, Sie könnten als Geschäftsführer einer Airline Flüge mit CO2-neutralem Kerosin anbieten, das nur leider teurer ist als fossiler Treibstoff. Greifen Sie zu?

Gemeinsam mit Prof. Christian Stöcker (Journalist, Buchautor, Professor für digitale Kommunikation) konfrontierte Prof. Per Christiansen (Rechtsanwalt und Professor für Wirtschaftsrecht) die Schüler:innen des 10. Jahrgangs mit diesen Entscheidungen. Unter der Fragestellung: „Klimakrise: Was behindert uns?“ hielten beide Experten auf Initiative von Frau Christiansen einen Vortrag am Dörpsweg und traten anschließend mit den Jugendlichen in einen Austausch.

Im ersten Teil der Veranstaltung ließ Christiansen die Schüler:innen über die Einstiegsfragen per Handy abstimmen, wobei sich zeigte, dass die 10.-Klässler:innen mehrheitlich den Kohle-Deal annehmen würden. Die Abstimmung zum klimaneutralen E-Kerosin beantwortete in einer ersten Abstimmung die Mehrheit zwar damit, das umweltfreundlichere, teurere Produkt zu bestellen, bei einer genaueren Überlegung änderte sich jedoch das Bild: Überwiegend Zustimmung gab es für die Aussage: „Ich tue für das Klima, was mir möglich ist, aber meinen Bonus stelle ich sicher, notfalls auf Klimakosten.“

Damit lag das von Christiansen ins Zentrum gerückte Problem auf dem Tisch: Klimaschutz muss sich kommerziell lohnen, damit er eine Chance hat. Zwar gäbe es Unternehmen, die im Rahmen langfristiger Strategien Klimaziele in ihre Boni-Ausschüttungen einbezogen, doch stünde dem ein gegensätzlicher Trend gegenüber, wie ihn etwa Unilver-Chef Hein Schumacher mit seiner Überzeugung eines „neuen und notwendigen Realismus“ vertritt. Klimaschutz, bilanzierte Christiansen, komme „nicht aus Unternehmen, sondern von außen“.

Jeder Einzelne könne Einfluss nehmen, so sein Appell: bei Wahlen, bei Kaufentscheidungen oder auch durch Engagement in Nicht-Regierungs-Organisationen, die sich immer wieder als Treiber für Veränderungen erwiesen hätten.

Im zweiten Teil der Vortragsveranstaltung lieferte Christian Stöcker zunächst anhand zahlreicher Statistiken Belege für den exponentiellen Anstieg der CO2-Emission, der Lufttemperatur und dadurch Luftfeuchtigkeit, für die Erwärmung der Meere, für Hitzewellen und Extremwetter. Er stellte die leidtragenden Regionen der Erde den Industrienationen mit hohem CO2-Ausstoß gegenüber. So wies er Deutschland als weltweit viertgrößten CO2-Emittenten aus, gemessen an der Bevölkerungszahl. 3 Milliarden Dolllar Gewinn würden weltweit täglich durch fossile Brennstoffe erzielt, vielfach steuerlich subventioniert, auch in Deutschland.

Neben Negativ-Bilanzen betonte Stöcker dann jedoch eine andere, positiv bewertete Entwicklung: Das Wachstum von Geschäftszweigen zugunsten der Nutzung erneuerbarer Energien sei gewaltig. Photovoltaik werde laut „The Economist“ zur wichtigsten Energiequelle überhaupt, in Deutschland stammten aktuell rund 60% des Stroms aus erneuerbaren Quellen, das Geschäft mit Solarenergie und Elektromobilität breche alle Rekorde: „Die Exponentialkurve durchschlägt alle Prognosen“, so Stöcker.

Allerdings werde von den „guten Nachrichten“ vergleichsweise wenig gesprochen, wirkmächtig seien Desinformation und Irreführung der Öffentlichkeit. So seien beispielsweise E-Autos schlichtweg weniger klimaschädlich als Benziner, auch wenn das Gegenteil behauptet werde.

Ob die Ressourcenknappheit bei der Batterieherstellung denn besorgniserregend sei, fragt ein Schüler. Inzwischen brauche man Rohstoffe wie Nickel, Kobalt oder Silizium nicht mehr für alle Batterien, antwortet Stöcker, auch seien die Metalle recyclebar.

Welche Unternehmen am schädlichsten für das Klima seien, steht auf einem anderen Fragekärtchen. Stöcker nennt Unternehmen, die mit Kohle Geld verdienten. Zudem sei die Ölindustrie besonders erfolgreich bei gezielter Fehlinformation, etwa Exxon als weltweit größter Konzern.

Eine weitere Frage weitete den Fokus auf die Gesellschaftsform: Ob die Marktwirtschaft die beste Lösung sei. Zwar, so Stöcker, verursache deren Wachstumsorientierung Probleme, zugleich aber auch die genannten positiven Wirtschaftsentwicklungen, zudem sei derzeit „kein besseres Modell in Sicht“. 

Die Schüler:innen hatten noch eine Reihe weiterer Fragen, für die die Zeit jedoch nicht reichte. Deshalb haben die beiden Experten diese Fragen schriftlich beantwortet – mit dem Vorteil, dass nun auch Sie die Antworten direkt lesen können: Klicken Sie hier.

Im Anschluss an die Vorträge und den Austausch gab es lauter positive Einschätzungen der 10.-Klässler:innen. „Ich fand es sehr gut“, sagt etwa Henrike, „uns wurde vieles erklärt, was ich noch nicht wusste, und es gab auch gute Nachrichten.“ Till lobt die Vielfalt der „Fakten und Infos“, die „aber so moderiert wurden, dass ich am Ball bleiben konnte“. Neele stimmt zu und hebt die „interessanten und unterschiedlichen Perspektiven“ hervor, die immer „wissenschaftlich fundiert und weitreichend“ gewesen seien. Auch Eric hat es gefallen, „wie gut informiert“ die Vorträge waren und dass sie „Fake-News entkräftet haben“.

Wer Genaueres von Prof. Stöcker lesen möchte, kann übrigens allwöchentlich seine SPIEGEL-Kolumne lesen oder zu seinem Buch greifen: „Männer, die die Welt verbrennen“. Ein aufschlussreiches Interview mit Christian Stöcker gibt es zudem in einem kürzlich erschienen Podcast des „Hamburger Abendblatts“: Klicken Sie hier.

Märchenwettbewerb: Erneut 1. Platz

Zum zweiten Mal in Folge wurde einem Dörpsweg-Kind der erste Platz des Hamburger Märchenwettbewerbs zuerkannt: Sabina Căsăndruc (Klasse 5b, Foto Mitte) erhielt die Auszeichnung für ihr Märchen: „Reise durch den Zauber des Winters“. Mit zwei weiteren Schülern aus der Gruppe der Bestplatzierten sind die von Frau von Seherr-Thoss betreuten Märchenautor:innen in diesem Jahr besonders erfolgreich: Mit jeweils einem 11. Platz wurden auch der Hamburger Vorjahressieger Jason Luca Dik (Klasse 6a, Foto links) und Levi Mittelstaedt (Klasse 5f, Foto rechts) im Galeonsfigurensaal des Altonaer Museums feierlich geehrt.

Rund 600 Kinder der Jahrgänge 5 und 6 hatten am Wettbewerb der Hamburger Märchentage teilgenommen, sagte Initiatorin und Organisatorin Heike Grünewald bei der Preisverleihung, und an die jüngeren Gäste gewandt: „Eure Märchen fanden wir einfach umwerfend.“ Unter dem Motto „Im Winter gemeinsam auf Weltreise“ hatten die Kinder während der Weihnachtsferien an ihren Märchen geschrieben und gefeilt. Eine Jury aus Schriftsteller:innen, Journalist:innen, Kulturschaffenden, Lehrkräften und einer Oberstufenschülerin entschied schließlich, welche Märchen zu den 30 besten zählten und damit eine Auszeichnung erhielten.  Ab Platz 11 gab es Büchergutscheine und Sonderpreise.

Sabina war mit ihren Eltern und ihrer Klasse zur Preisverleihungsfeier eingeladen worden. Jedes Märchen ab der Elftplatzierung wurde zunächst zusammengefasst, bevor der Name des jeweiligen Kindes mitgeteilt wurde. Bei jedem Resümee blickten Sabinas Mitschüler:innen gespannt auf sie. Sabina schüttelte immer wieder unauffällig den Kopf als Zeichen, dass das jeweils vorgestellte Märchen nicht von ihr stamme. Platz fünf… vier… drei… Bei Sabinas Schütteln zur Zusammenfassung des zweitplatzierten Märchens wurden ihre Mitschüler:innen unruhig, lauter Jubel brach schließlich aus, als Sabinas Erstplatzierung bekannt gegeben wurde.

Als Sonderpreis erhielt Sabina, bekennender Fan der Harry-Potter-Reihe, unter anderem zwei Konzertkarten für „The Music of Harry Potter“. Im Dezember wird ihr Text bei der Veranstaltung „Märchen im Michel“ einer breiten Öffentlichkeit vorgelesen, und auch bei der Siegerehrung im Altonaer Museum bekam das Publikum das Märchen zu hören: vorgelesen vom Schauspieler, Synchron- und Hörbuchsprecher Erik Schäffler, dessen Stimme viele Kinder mit dem Bösewicht Orochimaru aus der Animeserie „Naruto“ verbinden.

Gönnen auch Sie sich die Lektüre von Sabinas Wintermärchen, in dem ein schrecklicher Bücherwurm ein Dorf in Bann hält und das Lesen unmöglich macht, bis drei tapfere Jugendliche einschreiten und ein haarsträubendes Abenteuer erleben.
Und weil sie absolut lesenswert sind, sollten Sie auch die Märchen der beiden weiteren ausgezeichneten Dörpsweg-Schüler keinesfalls verpassen:

 

Wasser und Kunst

Die Ausstellung „Water Pressure“ im Museum für Kunst und Gewerbe wurde im Rahmen einer Blitzausstellung bereichert durch Werke von Dörpsweg-Künstler:innen.

Gezeigt wurden Arbeiten besonders begabter und engagierter Teilnehmer:innen der diesjährigen Kunstpioniere verschiedener Hamburger Schulen. Die Jugendlichen wurden eine Woche lang vom regulären Unterricht freigestellt, um in Begleitung von drei Künstlerinnen auf die aktuelle Ausstellung „Water Pressure“ im Museum für Kunst und Gewerbe zu reagieren und sich zu eigenen Kunstwerken inspirieren zu lassen.

Mit beeindruckenden Arbeiten wurde das Gymnasium Dörpsweg von Simarjot Singh (links), Charlotte Bierhaus (2. von links) und Jamila Abdeldayem (2. von rechts) aus dem von Frau Don betreuten Kunstkurs des 10. Jahrgangs vertreten. „Die Workshops waren sehr lehrreich“, sagt Simarjot, „noch nie konnte ich so schnell kreative Ideen ausschöpfen. Uns wurden Methoden gezeigt, mit denen wir Ideen für eigene Werke entwickeln konnten.“

Jamila beschäftigte sich mit dem Zusammenhang von Wasser und Religionen, in denen etwa rituelle Waschungen oder Wasser als Reinheitssymbol eine Rolle spielen. In einen Netilat Yadayim, einen jüdischen Waschbecher, klebte sie Seidenpapierschnitte mit Zitaten aus den drei abrahamischen Schriften. „Meine Absicht war zu zeigen, dass die drei monotheistischen Religionen unzählige Gemeinsamkeiten haben und nahezu identisch sind“, erklärt Jamila ihr Kunstwerk, „somit sollte man Frieden und ein friedliches Miteinander anstreben, anstatt Kriege und Disparitäten zu befeuern.“

Charlotte gestaltete ein Gemälde, das den Teppich aus Plastikmüll auf den Meeren thematisiert. „Ich habe mich damit beschäftigt, wieviel Müll sich in den Weltmeeren befindet, die Fläche entspricht 1,6 Mio qm, also etwa der Fläche Alaskas“, erklärt Charlotte. „Auf meinem Gemälde ist eine Plastiktüte in der Form Alaskas zu sehen, die Tüte trägt das Label 1,6 Mio.“

Simarjot steuerte ein digital produziertes Orchesterstück bei, bei dem sich akustisch aus einem Tropfen ein gewaltiger Wasserfall entwickelt, wobei keine Wassergeräusche benutzt werden. Wenn Sie  Simarjots Kunstwerk auf sich wirken lassen möchten, klicken Sie hier.

Balladenabend

Der Balladenabend 7. Klassen hat Tradition. In diesem Jahr brachte die Klasse 7d, unterstützt von ihrer Deutschlehrerin Frau Fingerhut, vielfältig und beeindruckend gestaltete szenische Darbietungen verschiedener von Balladen auf die Bühne. Frau Schmitz, Klassenlehrerin der 7d, war dabei – hier ihre Eindrücke:

Von Claudia Schmitz

Kurz vor der Vorstellung werden die letzten Striche am Make-Up gezogen und die letzten Schleifen am Kostüm gerichtet. Die Anspannung ist groß. Frau Fingerhut stimmt – als erfahrene Theaterexpertin – die Darstellerinnen und Darsteller gekonnt mit einigen Atem- und Konzentrationsübungen auf die Vorstellung ein und dann geht es los. Jiyan und Eren begrüßen die Eltern am Einlass und bitten sie herein. Die Moderation des Abends übernehmen Elva und Leticia. Ihnen gelingt es, nicht nur die jeweiligen Balladen samt Autor:in kurz vorzustellen, sondern sie geben dem Abend einen inhaltlichen Rahmen, der alles gut zusammenbringt. Alles ist stimmig!

Die Darstellung der selbstlosen Leistung John Maynards (Theodor Fontane: Jesko, Jonas, Neele, Nora, Jana, Lara), der als Steuermann des Raddampfers „Schwalbe“ das Steuer auch im Feuer fest in den Händen hält und so das brennende Schiff zum rettenden Ufer führt, lässt die Hoffnung und die Angst der Passagiere und des Helden deutlich spüren: Das Festland wird erreicht, viele Passagiere überleben, aber der Held bezahlt die Überfahrt mit seinem Leben. Darsteller:innen und Publikum sind gleichsam ergriffen und dankbar für dieses historisch belegte Opfer.

Der Knabe im Moor (Annette von Droste-Hülshoff: Levin, Mete, Joshua, Emin) ist auf dem Heiweg von der Schule und sieht im Moor gruselige Wesen. Er fürchtet sich sehr und rennt immer schneller. Das Publikum ist erst atemlos und dann mit ihm gemeinsam erleichtert, als er schließlich das Licht des sicheren Elternhauses sieht und gerettet ist.

Beim „Totentanz“ (Johann Wolfgang von Goethe) ist die ganze Bühne in schaurigen Nebel gehüllt. Liam und Felix werden mit ihrer szenischen Interpretation sicherlich der Dramatik gerecht: Die Darstellung der tanzenden Toten und vor allem der Versuch eines Toten, sein gestohlenes Totenhemd wiederzuerlangen, ist schaurig und Respekt gebietend.

Hannes gelingt eine sehr beeindruckende Intonation des Zauberlehrlings (Johann Wolfgang von Goethe: Jonathan, Hannes, Hamza, Lenn) und auch die szenische Darstellung ist überzeugend: Die Not des Lehrlings ist deutlich zu spüren, der die „Geister“ nicht mehr in ihrer Arbeit stoppen kann, bis der Meister ihnen stimmgewaltig Einhalt gebietet.

Die nächste Anmoderation übernimmt Helene. Bei „Der Alpenjäger“ (Friedrich Schiller: Leticia, Sonja, Elva, Helene) wird die rastlose Verfolgung der Gazelle eindrücklich dargestellt, die am Ende von einem Berggeist vor dem tödlichen Pfeil geschützt wird. Das Publikum folgt gebannt den Jagdszenen und kann dem Berggeist nur zustimmen, der den rücksichtlosen Jäger tadelt.

Schüler:innen und Eltern hatten einen wunderbaren Abend: Unterhaltsam, spannend, berührend und lehrreich. Und es gab es noch eine unerwartete Überraschung: Frau Rogga, die ehemalige Deutschlehrerin, wurde verabschiedet. Für Frau Fingerhut hatten die Schüler:innen eine kleine Rede und einen Blumenstrauß vorbereitet. Sie brachten sehr deutlich zum Ausdruck, wie sehr sie den Unterricht und die gemeinsame Arbeit schätzen und wie sehr sie sich freuen werden, falls sie vielleicht später einmal Frau Fingerhut im Theaterunterricht treffen können.

Rumänienaustausch über Erasmus+

Zu den etablierten Austauschprogrammen mit Schulen in Frankreich und Italien sind – begünstigt durch den Europa-Schwerpunkt des Gymnasiums Dörpsweg – weitere Formate hinzugekommen: der jüngste Prag-Austausch und nun ein Austausch-Programm mit dem deutschsprachigen, traditionsreichen Samuel-von-Brukenthal-Gymnasium im rumänischen Hermannstadt. Eine Teilnehmerin des Austauschs berichtet:

Von Madina Schütt (S2)

Wir, sechs Schüler*innen des Bio-Geo-Profils „Global-lokal“ im S2, waren zu Besuch am Brukenthalgymnasium in Hermannstadt/Sibiu in Rumänien. Der Austausch wurde uns durch die Teilnahme der Schule am Erasmus+ Projekt und die Unterstützung des Schulvereins ermöglicht. 

Während des Aufenthalts waren wir in sehr freundlichen Gastfamilien untergebracht und hatten ein sehr vielfältiges Programm, das verschiedene Schwerpunkte beinhaltete.

Wir führten ein Wasserprojekt durch, bei dem wir die Wasserqualität an verschiedenen Standorten eines Baches untersucht haben. Die Ergebnisse waren sehr interessant, da das Dorf Michelsberg, durch das der Bach fließt, offenbar sehr großen Einfluss auf die Qualität des Wassers hat.

Wir waren außerdem in den Salzseen ,,Ocna Sibiului“, in denen man sich durch den hohen Salzgehalt von fast 500g/l einfach an der Oberfläche treiben lassen konnte. Ähnlich muss es sich auch im Toten Meer anfühlen.

An einem anderen Tag waren wir in den Karpaten wandern und haben die Landschaft genossen. Wir haben dort Hirten mit ihren Schafsherden und Hütehunden gesehen, was wir nicht erwartet hätten.

Neben vielen Outdoor-Aktivitäten erlebten wir auch viel Kultur in der Stadt. Wir schauten uns „Woyzeck“ im Theater an, da in der Besuchswoche das ,,FITS“ – das internationale Theaterfestival – in Sibiu stattfand. Es war sehr beeindruckend, da die Darsteller größtenteils sehr jung waren und trotzdem einwandfreies Deutsch gesprochen haben.

Die ganze Woche hatte viele aufregende und schöne Momente und war auf jeden Fall die Reise wert. Wir freuen uns schon auf den Gegenbesuch im März 2025!