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Abbaubare Biofolie entwickelt

Im Februar hatten sie sich mit einem 1. Preis beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ für die Landesrunde qualifiziert. Nun vertraten Anna Stöcker, Nelli Erler (9a) und Irmak Yasar (9c) ihre Forschungsergebnisse erfolgreich beim Landeswettbewerb auf dem Airbus-Gelände.

Als Neuntklässlerinnen gehörten sie zu den jüngsten Teilnehmerinnen des Wettbewerbs, da jüngere Teams bei „Schüler experimentieren“ antraten. 

Das Projekt der drei Nachwuchsforscherinnen, „Bioplastik nachhaltiger machen 2.0“ im Fachbereich Chemie, wurde mit einem sehr ehrenvollen 3. Preis ausgezeichnet. Unterstützt von Frau Dr. Hegerfeldt und Frau Keding-Ritz, hatten Anna, Nelli und Irmak verschiedene Weichmacher untersucht, um Eigenschaften einer von der Gruppe entwickelten, stärkebasierten Biokunststofffolie weiter zu verbessern.

Die erreichte Qualität der Folie, die mit einer Nudelmaschine ausgewalzt wurde, ist tatsächlich ausgezeichnet: Sie ist transparent, flexibel, reißfest – und sie zersetzt sich in der Natur. Hierfür sind keine Kompostieranlagen erforderlich, wie bei anderen Bioplastikfolien. Ziel der Gruppe war es schließlich, einen alltagstauglichen Beitrag gegen den Plastikmüll zu leisten – und dies ist geglückt.

Der mit Hilfe der Aloe-Vera-Pflanze gewonnene, neue Stoff unterscheidet sich deutlich von bisher existierenden Weichmachern und ist deshalb in seinen chemischen Zusammenhängen noch nicht erforscht. Bei der Wettbewerbs-Präsentation bekamen die drei Wettbewerbsteilnehmerinnen bereits Spezialistenfragen zu Teilbereichen der Chemie gestellt, deren unterrichtliche Basis noch nicht gegeben war. Dies betrachten sie jedoch aus Auszeichnung. „Die Fragen waren schwierig“, sagen Nelli und Anna „und eine gute Inspiration für weitere chemische Forschungen.“

Im nächsten Schuljahr sind zwei der drei Nachwuchswissenschaftlerinnen erst einmal im Ausland. Doch in der Oberstufe geht es vielleicht weiter. „Wir hoffen,“ so Irmak, „dass wir das Projekt noch optimieren können, um den Naturschutz weiter voranzubringen.“

Informationen zu weiteren Forschungsprojekten von Schüler:innen der diesjährigen Forscherkurse finden Sie hier.

Kröten-Hilfe

Meist leben Kröten hierzulande bekanntlich an Teichen, in Wiesen und Wäldern. Im Frühling jedoch wandern sie für die Fortpflanzung zurück zu jenen Orten, an denen sie selbst geschlüpft sind. Oft führt die Krötenwanderung über eine Straße und dabei werden leider Jahr für Jahr viele Tiere von Autos überfahren. Im Niendorfer Gehege beteiligte sich die Klasse 5c gemeinsam mit ihrer Klassen- und NuT-Lehrerin Frau Dr. Hegerfeldt daran, Kröten sicher über die Straße zu bringen. Eine Schülerin der Klasse berichtet.

Von Emma Bohn (5c)

Wir waren mit unserer Klasse (5c) im Niendorfer Gehege auf einer Krötenwanderung. Gleich in der ersten Stunde sind wir losgegangen und haben uns mit Ehrenamtlichen vom NABU getroffen. Eine Frau vom NABU hat uns am Rand des Waldes empfangen. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt.

Die NABU-Helfer haben uns zum Beispiel erklärt, wie man Kröten artgerecht anhebt und dass sie sehr empfindliche Ohren haben.
Dann sind wir in unseren Gruppen zu einzelnen Eimern im Wald gegangen. In den Eimern waren Stöcke, damit andere Tiere, z.B. Käfer, wenn sie in die Eimer fallen, wieder herauskommen. Dann haben wir die Kröten aus den Eimern geholt. In den Eimern war ein bisschen Laub, damit die Kröten sich verstecken konnten und sich sicher und wohlfühlen.

Anschließend haben wir in unseren Gruppen die Kröten aus den Eimern geholt und in spezielle Transporteimer gelegt. Diese werden Krötentaxis genannt. Als alle Kröten geborgen waren, haben wir sie in den Taxis zum nahegelegenen Naturschutzgebiet, in dem ein See liegt, gebracht. Wir haben dort die Kröten vorsichtig aus den Taxis genommen und am See freigelassen. Dann haben wir uns von den Kröten verabschiedet und uns bei den NABU-Helfern bedankt. Hinterher sind wir zurück zur Schule gegangen.

Musikalisch durch Europa   

Musikstücke in sieben europäischen Sprachen, vier Ensembles, drei Chöre und eine bis auf den letzten Platz randvoll besetzte Aula mit einem begeisterten Publikum waren beim Frühjahrskonzert zu erleben.

Die mottogebende „musikalische Reise durch Europa“ eröffnete der Bläserkurs des 5. Jahrgangs beherzt und bereits mehrstimmig mit der Europahymne „Ode an die Freude“, gefolgt von dem französischen Volkslied „Frère Jacques“ und einem ebenso entschlossen vorgetragenen „Hard Rock Blues“. Die Kinder musizieren sehr erfolgreich seit Sommer unter Leitung von Frau Mohr und Musikkollegen der beim Konzert ebenfalls vertretenen Jugendmusikschule.

Im Anschluss war der von Frau Neumann geleitete Unterstufenchor zu hören, der eine Kostprobe dessen gab, was alle interessierten Gäste am 20.04. erwartet, wenn der Chor einen eigenen Abend mit vielseitigen Popsongs gestaltet.

Der ebenfalls mit Frau Neumann musizierende Schulchor schloss sich an und präsentierte neben einem französischen Lied („Vois sur ton chemin“) eindrucksvoll ein der Freiheit gewidmetes Lied in türkischer Sprache: „Ey Özgürlük“.

Mit der „Tarantella Napoletana“ widmete sich das von Frau Mohr dirigierte Orchester einem italienischen Lied, dem Filmmusik aus „Game of Thrones“ folgte. Spanisch- und italienischsprachig präsentierte sich unter großem Beifall dann der Lehrerchor („Un poquito cantas“ sowie – mit Solopassagen von Frau Kathary – „Insieme“).

Die Juniorband musizierte zunächst mutig allein und präsentierte anschließend gemeinsam mit dem Schulorchester unter Leitung von Herrn Gruhn und Frau Mohr u. a. mit dem „Te Deum“ Charpentiers ein Stück, das der europäischen Alma Mater Latein zugeordnet werden kann.

Großen Erfolg hatte traditionsgemäß auch die Bigband unter Leitung von Herrn Zolotonosov mit Klassikern der Pop- und Filmmusik.

Den Abend beschlossen diesmal alle Musiker:innen und das Publikum gemeinsam: mit dem amerikanischen Lied „We Shall Overcome“, das als Hymne zur Überwindung von  Missständen und als Bekenntnis zum Frieden gilt.

Besuch in Neuengamme

Immer wieder besuchen Klassen und Kurse das ehemalige Konzentrationslager in Neuengamme. Nun war der History-Kurs des 10. Jahrgangs gemeinsam mit Herrn Rösler dort. Eine Schülerin berichtet.

Von Sarah Topp (10b)

Wie sah ein KZ zur Zeit des Nationalsozialismus aus? Wie haben sich die Beteiligten gefühlt? Welche Arbeit mussten die Gefangenen leisten? Wie sah der Alltag dort aus? Diesen Fragen widmete sich der History-Kurs des 10. Jahrgangs in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme. 

Auf einer mehrstündigen Rundführung hatten die Schüler:innen viel Interesse an der Geschichte dieses Ortes und haben dem Guide viele Fragen gestellt. Auf dem Gelände sind einige Gebäude aus der damaligen Zeit erhalten geblieben, der größte Teil wurde allerdings nicht rekonstruiert. Stattdessen wurden die Umrisse der Holzbaracken, in denen die Insassen schliefen, sowie das Krematorium und weitere Gebäude durch Steine gekennzeichnet.

Auf dem Gelände befinden sich ebenfalls verschiedene Ausstellungen mit einem Miniaturmodell des Lagers sowie etliche Biografien von Überlebenden und Informationen zu den Gerichtsverfahren der SS-Wachen. Dabei erfuhren wir z. B., wie ein Däne trotz zweifacher KZ-Inhaftierung überleben konnte, weil er Hilfe von anderen inhaftierten Dänen bekam, die auf ihre Landsleute aufzupassen hatten. Solche Gruppenbildungen blieben allerdings den KZ-Aufsehern nicht lange verborgen, sodass es immer wieder zu Verlegungen kam.

Wir fanden die Exkursion sehr informativ. Vielen half es zudem, die Biografien zu lesen, um sich ein besseres Bild zu machen, wie brutal die SS-Wachen mit den Gefangenen umgingen.

Am Ende der Führung haben wir die anliegende Gedenkstätte besucht, zu der die Stadt Hamburg sowie Überlebenden- und Angehörigenverbände beigesteuert haben.

Der Besuch der Gedenkstätte stimmte uns nachdenklich und beschäftigte manche auch noch im Nachhinein sehr.

Szenisch in die Obdachlosigkeit

Ein gutes Buch, eine engagierte und begeisterungsfähige Klasse sowie eine Klassenlehrerin mit Deutsch, Theater, Musik – gute Zutaten für eine Theatervorstellung, wie die Klasse 8a sie unter Leitung von Frau Neumann auf die Bühne zauberte.

Gezeigt wurde eine Szenenfolge, die die Schüler:innen anhand ihrer Lektüre „Unter Palmen aus Stahl: Geschichte eines Straßenjungen“ von Dominik Bloh entwickelt hatten. Dabei stellten in einfachen, treffsicheren Bildern zentrale Stationen der Lebensgeschichte Blohs vor. Ausgehend von einer glücklichen Kindheitserinnerung führte der Weg über Misshandlungen durch die psychisch kranke Mutter auf die Straße, auf der der Erzähler Obdachlosigkeit, Kälte, Ladendiebstahl, Drogenhandel, aber auch Hoffnung und Perspektiven erlebt.

Gruppenweise hatten die Schüler:innen zentrale Passagen der Lebensgeschichte ausgewählt und sie ganz eigenständig gestaltet. Dabei verschränkten sie geschickt ausgespielte Szenen mit kommentierenden Buchzitaten, Hip Hop, Rap, gesungen Liedern und selbst komponierter Instrumentalmusik.

Viele kennen Dominik Bloh, der für seine mobilen Duschen 2022 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, bereits aus den Medien. Eine Reihe von Schüler:innen kann den Bestseller-Autor Mitte April auch persönlich am Dörpsweg erleben, wenn er aus seinem bemerkenswerten Buch liest.

Rote Hände gegen den Kriegseinsatz von Kindern

Wie bereits in den vergangenen sechs Jahren hat das Gymnasium Dörpsweg auch in diesem Jahr wieder am Red-Hand-Day teilgenommen. Dieser traditionell vom Schulsprecherteam verantwortete Aktionstag thematisiert das Schicksal von Kindersoldat:innen weltweit.

Insgesamt sind derzeit etwa 250.000 Kinder als Soldatinnen und Soldaten in Kampfhandlungen verwickelt. Oft werden diese Kinder beispielsweise aus ihren Elternhäusern entführt und unter Lebensgefahr zum Kämpfen gezwungen. Wenn sie dies überleben, sind sie sowohl körperlich als auch mental häufig für ihr Leben gezeichnet.

Um auf diese Kinderschicksale aufmerksam zu machen, engagieren sich zahlreiche Schüler:innen auch in Deutschland am internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Am Gymnasium Dörpsweg stand eine ganze Woche daher unter dem Zeichen des Red-Hand-Day. In zahlreichen Religions- und Philosophiekursen, aber auch in vielen Klassenratsstunden wurde die Problematik der Kindersoldaten thematisiert. Das Schulsprecherteam betreute am folgenden Montag zudem einen eigenen Informationsstand auf dem Schulhof. Zudem wurden zahlreiche rote Protesthände gebastelt, auf die Schüler:innen aller Stufen – in der Handform der Unterzeichnenden – Botschaften für den Frieden und gegen den Einsatz von Kindern im Krieg formulierten.

Insgesamt kamen rund 350 rote Hände zusammen, die unser Schulsprecherteam nun Lokalpolitiker:innen überreichen werden, um den Forderungen ihrer Mitschüler:innen Nachdruck zu verleihen.